Sorben gründen Partei
SSW für den Osten
Die slawische Minderheit der Sorben/Wenden hat in Cottbus eine Wendische Volkspartei gegründet. Zum Vorsitzenden der "Serbska Ludowa Strona" wurde der 34-jährige Vermögensberater Hannes Kell gewählt.
Kell sagte, die neue Partei sehe sich als politischer Arm der sorbischen Vereine unter dem Dach der Domowina, des Bundes Lausitzer Sorben. Spitzenvertreter der Domowina lehnen die Parteigründung allerdings ab. Der Domowina-Vorsitzende Jan Nuck empfahl den Sorben, etablierten Parteien beizutreten und sich auf diesem Wege in die Parlamente wählen zu lassen.
Nach dem Vorbild des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW), der die friesische und die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein vertritt, will die Wendische Volkspartei in Brandenburg und Sachsen mehr politischen Einfluss erlangen. Angestrebt werde der Status einer Minderheitenpartei, so dass die Fünf-Prozent-Hürde entfällt. "Für ein Landtagsmandat wären 20.000 Stimmen erforderlich, so dass wir auch deutsche Wählerstimmen brauchen", betonte Kell. Von den geschätzten 60.000 Sorben in der Lausitz leben 20.000 im Süden Brandenburgs (Niederlausitz), wo sie sich auch Wenden nennen. Die Mehrheit lebt in der ostsächsischen Oberlausitz.
Adresse:
[Links nur für registrierte Nutzer]