Wer falsch liegt sollte besser aufstehen.
Ach, das ist eigentlich im Vergleich zu anderen Ländern harmlos - Extrembeispiel in Europa ist da sicher Spanien mit seinen im Grunde drei starken Minderheitensprachen. Bayrisch etc. haben diesen Status noch nicht mal, und ich denke in der jungen Generation gibt es niemand, der überhaupt nicht mit Hochdeutsch in Berührung kam.
Provencalisch/Okzitanisch ist übrigens eine eigenständige Sprache und, wie ich meine, dem Katalanischen sehr viel ähnlicher als dem Französischen. Ganz kaputt gekriegt haben die Franzosen es durch ihre Sprachpolitik nie, was auch fürs Bretonische (geht auf die keltische Zeit zurück!) und das Franko-Baskische auch gilt.
Freiheit oder AfD!
"nothing bad in your life is your fault its all those damn dirty minorities and you don't have to work to make things better just hate them enough and that will magically fix everything" - ein kluger Redditor
Der Begriff "Nation" (lat.natio = Geburt, Herkunft, Volk) wird je nach Sprache/Land anders definiert. Österreich ist zwar ein eigener Staat, hat aber in dem Sinne kein eigenes Staatsvolk, zumal der Großteil bairischer (im Westen alemannischer und rätischer) Abstammung ist, und in der Gegend um Wien starke westslawische und magyarische Elemente zum tragen kommen. Österreich ist (noch) weitestgehend ein deutscher Staat.
Das Gegenstück zu "Nationality" und "Nationalité" wäre die eingedeutschte Form "Nationalität" - und nicht "Staatsangehörigkeit". Hier finden wir wieder ein schönes Beispiel, daß ähnlich klingende Wörter, bzw. Worte mit ähnlichem Sinngehalt eben nicht 1:1 übersetzt werden können, da die linguistischen Feinheiten dies nicht immer zulassen.
Rußland als Vielvölkerstaat ist zwar eine Nation. Das Staatsvolk im nativen Sinne ist jedoch nur das russische Volk, während die kleinen Völker zwar Staatsbürger der Russischen Föderation sind, jedoch nicht die russische Nationalität besitzen.
Der europäische Adel war (und ist) ohnehin eng miteinander verwandt. Nicht umsonst hat beispielsweise Queen Elisabeth II ihren Cousin - Prince Phillip - geheiratet.Goethe taugt nicht als Zeuge, denn zu seinen Lebzeiten wurde die Nation durch die französische Revolution überhaupt erst eine politische Größe. Bis dahin war den Herrschern die Volkszugehörigkeit ihrer Untertanen meist ziemlich egal. Sonst wären die Habsburger nie so mächtig geworden.
In dem Sinne wäre auch das Vereinte Königreich nicht als Nation per se zu betrachten, da verschiedene Nationalitäten (Völker - Engländer, Schotten, Waliser und Iren) diesen Zusammenschluß überhaupt ermöglichen.
Vereinfacht gesagt:
Eine Nation hat einen eigenen Staat, der vom Staatsvolk dominiert wird, während ein Staat durchaus auch Angehörige verschiedensten Nationen (z.B. Schweiz, Belgien...) beherbergen kann.
Deutschland: Nation
Frankreich: Nation
Österreich: Staat
Großbritannien: Staat
Polen: Nation
Slowenien: Nation
Bosnien: Staat
...
Und anhand der Schweiz und ihrer autochthonen Ethnien:
Der Staat Schweiz hat 3 autochthone Nationen (deutsch, französisch, italienisch), und 1 autochthones Volk (rätoromanisch). Die Rätoromanen sind deshalb nur ein Volk und keine Nation, da sie keinen eigenen Staat mit entsprechender Bevölkerungsmehrheit haben, wobei in einem Ausweis der Staatsbürgerschaft und Nationalität trennen würde, dennoch "romantsch" als "Nationalität" i.S.v. "Volkszugehörigkeit" eingetragen werden müsste.
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„Die Einheit Europas war ein Traum von Wenigen. Sie wurde eine Hoffnung für Viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für uns alle." Adenauer
http://www.youtube.com/watch?v=8uvnF0aDMbc
http://www.youtube.com/watch?v=NY5FD0iTF4Q
Die bretonische und die baskische Sprache sind absolut anders wie das Französische. Soweit ich weiß, ist die baskische Sprache neben den finno-uralischen Sprachen (finnisch, estnisch, ungarisch...) die einzige nicht indogermanische Sprache Europas. Wobei die finno-uralischen Sprachen von Völkern stammen, die aus dem Osten nach Europa einwanderten, während die Basken wohl schon vor den Indoeuropäern da waren.
Bretonisch hingegen ist eine keltische Sprache, die mit Manx, Walisisch, Gälisch und Scots verwandt ist.
Die provenzalische und die okzidanische Sprache hingegen entstammt wie das Französische aus dem "Bauernlatein", und dürfte wohl eher als "Dialekt/regionale Form" des französischen durchgehen.
Spanien wird ja auch nur mehr oder weniger durch das Königshaus zusammengehalten. Die "Regionalparteien" (in Katalonien z.B. sind die soweit mir bekannt recht stark) welche mehr Autonomie, wenn nicht gar (wie bei den Basken) die Unabhängigkeit von Spanien verlangen, gibt es in der Form in deutschen Landen gar nicht.
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Wie gesagt: ich finde es hat wesentlich mehr mit dem Katalanischen gemein, dass auch lange einen gemeinsam politischen Raum mit den Okzitaniern bildete, als Nord-Katalanien und das Rousillon in verschiedenen Konstellationen verbunden waren. Zu den anderen Sprachen kein Widerspruch.
Viele Katalanen sagen einem: "Wir sind keine Spanier." Dennoch schwindet insgesamt der Einfluss der einheimischen Kulturen, genauso bei den Basken und Galiziern. Ich glaube auch nicht, dass es - mit Ausnahme der Basken - irgendwo ernsthaftere Separierungstendenzen gibt. Und selbst bei den Basken seien, habe ich mal gelesen, nur 20 Prozent so radikal, dass sie sich komplett von Spanien lossagen würden.Spanien wird ja auch nur mehr oder weniger durch das Königshaus zusammengehalten. Die "Regionalparteien" (in Katalonien z.B. sind die soweit mir bekannt recht stark) welche mehr Autonomie, wenn nicht gar (wie bei den Basken) die Unabhängigkeit von Spanien verlangen, gibt es in der Form in deutschen Landen gar nicht
Der Unmut hat sich in vieler Hinsicht auch durch die Franco-Zeit ergeben. Die Basken waren z.B. im 19./20. Jahrhundert traditionell eher Loyalisten. Bei den Katalanen war dies etwas anders, aber sie waren gleichwohl seit dem 15. Jahrhundert eng mit Kastilien verbunden, kämpften dann gegen Franco.
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Ein Aspekt wurde hier bisher überhaupt noch nicht berücksichtigt: Das Deutschland ein Heimatland für das deutsch Volk, aber auch gleichzeitigdas (alleinige) Heimatland für das sorbische Volk darstellt. Dieses lebte bereits vor den deutschen Einwanderern im Gebiet zwischen Saale, Elbe, Oder/Neiße); man erkennt das ja noch an den Ortsnamenendungen –itz, -ig, -ich usw.
Wenn man immer mit gleicher Elle gemessen hätte, so hätten müssen auch alle deutschen Ansiedler die Sprache der Einheimischen erlernen, wie wir es heute von den Migranten auch erwarten! „Ja Bauer, das ist ganz ´was anderes!“
Immerhin sprach man vor ca. 200 Jahren in den Dörfern rund um Berlin nicht Deutsch, sondern Wendisch. Die Integration war nicht so ganz freiwillig, da wurde die Muttersprache verboten, als Gezischel verunglimpft, im Beruf benachteiligt usw. Trotz subtiler Benachteiligung bzw. Mißachtung existiert das "sorbische Volk" auf den historisch angestammten (schon immer zu Deutschlland gehörenden) Gebieten noch immer; sie haben natürlich den deutschen Pass (die deutsche Staatsangehörigkeit) und durften auch in den Kriegen usw. mitmarschieren und u. U. mitfallen.
So sind die Sorben (~Wenden) deutsche Staatsbürger, aber haben eine andere Muttersprache, eine teilweise andere Kultur, ja sog.ar eine eigene Bibelübersetzung und Deutsch ist deren erste Fremdsprache.
Bei uns steht garnichts bezüglich Nationalität bzw Staatsangehörigkeit drauf da es logisch ist, dass man Türke ist wenn man türkische Papiere besitzt.
Es werden alle Daten erfasst, von Wohnsitz bis hin zur Telefon-/Faxnummer und Internetzugang sowie Krankenkasse uvm.
Geändert von Pikes (23.11.2009 um 14:29 Uhr)
Warum sollte es was anderes sein? Du hast schon Recht.
In 200 Jahren wird dann hier nur noch türkisch gesprochen und die deutsche Sprache genauso wie damals die sorbische verboten.
Was du nicht begreifst oder begreifen willst ist aber die Mehrheit der Deutschen lehnt dies ab und hat zum Glück auch noch die Möglichkeit diese Entwicklung zu verhindern.
Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
Friedrich Nietzsche
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