Zahl der Suizide in US-Armee nimmt weiter zu
Die Zahl der Suizide in der US-Armee steuert in diesem Jahr auf einen neuen Höchstwert zu. Bis Mitte November seien 140 Suizide von aktiven Armeeangehörigen registriert worden, teilte General Peter Chiarelli am Dienstag in Washington mit. Dies entspreche der Gesamtzahl des Vorjahres. Bis Jahresende sei von weiteren Fällen auszugehen.
"Es wäre uns lieber, wenn wir in diesem Jahr keine Suizide mehr hätten, aber wir wissen, dass dies nicht der Fall sein wird." Chiarelli bezeichnete die Entwicklung als "schrecklich". Der General wies darauf hin, dass die Armee ihre vorbeugenden Maßnahmen verstärke. Diese zeigten erste Erfolge: Allein im Jänner und Februar habe es 40 Suizide gegeben, in den Monaten danach sei die Zahl im Gefolge verstärkter Prävention gefallen.
Zu den Ursachen zählt die US-Armee posttraumatische Belastungserkrankungen nach Kampfeinsätzen, Hirnverletzungen durch Explosionen und andere Angriffe sowie Suchtprobleme. Chiarelli wies zugleich darauf hin, dass ein Drittel jener Soldaten, die in diesem Jahr den Freitod wählten, noch nie bei einem Einsatz im Ausland waren.
Knapp zwei Wochen nach dem Amoklauf von Fort Hood hat das US-Verteidigungsministerium eine umfassende Untersuchung seiner internen Abläufe angekündigt. Die Ermittlungen würden das gesamte Pentagon umfassen, erklärte Sprecher Geoff Morrell am Dienstag in Washington. Im Mittelpunkt werde die Frage stehen, wie in den militärischen Einheiten mit potenziellen Gefahrenquellen umgegangen werde. Nähere Details nannte Morrell nicht und erklärte, die Untersuchung befinde sich noch in der Planungsphase.
Ein weiterer Pentagon-Vertreter sagte, es solle zügig geklärt werden, ob Hinweise auf weitere mögliche Gewalttäter in den Reihen der Streitkräfte übersehen worden seien. Am 5. November hatte der Militärpsychiater Nidal Malik Hasan in einer texanischen Kaserne 13 Menschen erschossen.
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Kommen die Soldaten schon kaputt in die Army, oder werden sie dort kaputt gemacht.?