Livekonzertmitschnitte im Onlinevertrieb

[Gärtner]

ohin geht es mit der Musikindustrie, haben die klassischen Major Labels den Anschluß verpaßt? Über das Geschäft mit Musik, live oder als Konserve, im direkten Abverkauf oder im Digitalvertrieb, habe ich mir auf Spon ein paar Gedanken gemacht und mit ein paar Leuten geredet:

Bootleg deluxe

Seit Jahren verlagert sich das Musikgeschäft weg vom Konservenverkauf, hin zum frischen Live-Event. Pfiffige Dienstleister wie die Kölner Firma Music Networx verkaufen den Fans vor Ort frische Konserven des eben gehörten. Ein wachsendes Geschäft. Nun will auch Branchenriese Emi mitverdienen.(...)

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[Don]

ohin geht es mit der Musikindustrie, haben die klassischen Major Labels den Anschluß verpaßt? Über das Geschäft mit Musik, live oder als Konserve, im direkten Abverkauf oder im Digitalvertrieb, habe ich mir auf Spon ein paar Gedanken gemacht und mit ein paar Leuten geredet:


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Ein zukünftig brandheißes Thema.

Aber was Du beschreibst sind kleine Insellösungen, mit denen einige Unternehmen versuchen sich gegen die Flutwelle zu stemmen was letztlich mißlingen wird.
Wobei ich Livemitschnitte von Konzerten ebenfalls eher als Randphänomen abtue.

Wir haben es zuerst mal mit einem Mix aus neuen Problemen zu tun.

1. Musik auf Tonträgern ist digitalisiert. Das Grundproblem überhaupt. Aber nicht mehr zurückzudrehen. Alle anderen Probleme resultieren hieraus.
Das ist nicht vergleichbar mit der alten Analogtechnik, es war eine Zeitenwende.

2. Das Netz hat die merkwürdige altruistische Eigenschaft hervorgebracht, seinen persönlichen Musikbesitz ins Netz und jedem der es will zur Verfügung zu stellen.
Es geht nicht um Tauschbörsen, sondern um Blogs und Foren in denen schlicht die Downloadlinks ohne Gegenleistung eingestellt werden. Gilt auch für Filme und vieles mehr.
Das ist ein Phänomen in sich, mit dem sich kaum jemand beschäftigt. Fast eine Art ideologiefreier Kommunismus. Sort of.

3. Der gesamte Musikmarkt ist in eine Richtung festgefahren, die großen Labels bestimmten was gepreßt wird, was im Radio gespielt wird und womit man sich gefälligst zu bedudeln lassen hat.
Das ist vorbei. mp3 hat hier in seiner Schlichtheit weit mehr umstürzlerisches Potential als die gesamte Intellektuellenelite eines ganzen Jahrhunderts.


Es liegt mir fern zu behaupten ich wüßte Lösungen für die gebeutelte Branche, was ich aber meine ist: es fehlt die grundsätzliche Erkenntnis des totalen Bruchs und der Ideenwettbewerb für völlig neue Herangehensweisen.

Ich erinnere mich wie wir früher Songs im Radio aufnahmen und es entscheidend war, dem absichtlich zu Beginn oder Ende absichtlich reinquatschenden Moderator mit der Pausentaste zuvorzukommen, der damit versuchte sicherzustellen daß jeder der ungestört genießen wollte die Scheiben kauft.
Das ist heute irrelevant, die alte Struktur ist weg. Da ändern auch die paar konservativen Hansel nichts dran die noch brav in existierende Plattenläden schlurfen und sich überteuerte CDs kaufen.

Man muß sich ja auch klarmachen, auf die heute kostenpflichtigen Musikseiten verirren sich ja nur die Netzstümper, und die werden wohl aussterben.

Ein weites Feld, wie der alte Briest zu sagen pflegte........

[Mr Capone-E]

2. Das Netz hat die merkwürdige altruistische Eigenschaft hervorgebracht, seinen persönlichen Musikbesitz ins Netz und jedem der es will zur Verfügung zu stellen.
Es geht nicht um Tauschbörsen, sondern um Blogs und Foren in denen schlicht die Downloadlinks ohne Gegenleistung eingestellt werden. Gilt auch für Filme und vieles mehr.
Das ist ein Phänomen in sich, mit dem sich kaum jemand beschäftigt. Fast eine Art ideologiefreier Kommunismus. Sort of.

Für die Downloads bekommen die Uploader was von den Hostern, das ist dir klar oder?

[Manfred_g]

Da ich grade aus privaten Gründen nicht ausführlicher schreiben kann hier ganz kurz meine Sicht:
Alles was beliebig vervielfältigt werden kann, ist im Grunde zur finanziellen wertlosigkeit verdammt. Gesetze werden daran umso weniger ändern, je einfacher die Vervielfältigung zu machen ist. Und bei Film und insbesondere Musik ist die nunmal der Fall. Es war ein jahrzehntelanger "Sonderfall", daß durch den analogtechnisch bedingten Qualitätsverlust, Künstler als auch Musikindustrie technisch gesehen relativ bequem über den Wert des Datenträgers verdienen konnten. Dies ist ein für allemal vorbei, vermute ich. Man wird nicht drumherum kommen, den künstlerischen Ereignissen wieder "Einmaligkeit" zu verleihen.
Die Musikindustrie wird dabei entweder ihre Rolle wechseln müssen oder eingehen. Schrumpfen werden die Giganten allemal, denn die Zeit des dicken Absahnens alleine über die Datenträgerproduktion ist vorbei.

[Don]

Für die Downloads bekommen die Uploader was von den Hostern, das ist dir klar oder?

Ich habe selbst Dateien dort zu liegen.

Man wird innerhalb kürzester Zeit Millionär, kann ich nur empfehlen.

[Don]

Da ich grade aus privaten Gründen nicht ausführlicher schreiben kann hier ganz kurz meine Sicht:
Alles was beliebig vervielfältigt werden kann, ist im Grunde zur finanziellen wertlosigkeit verdammt.

Ergänzung. Praktisch kostenfrei beliebig vervielfältigt werden kann.

[Mr Capone-E]

Ich habe selbst Dateien dort zu liegen.

Man wird innerhalb kürzester Zeit Millionär, kann ich nur empfehlen.

Ich bezweifle, dass du etwas anbietest was viele Leute haben wollen

[Don]

Ich bezweifle, dass du etwas anbietest was viele Leute haben wollen

Du erinnerst mich da an etwas.........

[Pescatore]

Guter Mix aus guten und schlechten und kostenfreien und kostenpflichtigen Aufnahmen. In der Regel auch kurz nach dem Konzert online:

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War glaube ich Teil der Offensive gegen Napster & Co.

[The Dude]

Es liegt mir fern zu behaupten ich wüßte Lösungen für die gebeutelte Branche, was ich aber meine ist: es fehlt die grundsätzliche Erkenntnis des totalen Bruchs und der Ideenwettbewerb für völlig neue Herangehensweisen.
Das ist heute irrelevant, die alte Struktur ist weg. Da ändern auch die paar konservativen Hansel nichts dran die noch brav in existierende Plattenläden schlurfen und sich überteuerte CDs kaufen.

Eine Firma hat es sehr früh kapiert, was seit Napster losgetreten wurde. Apple. itunes, ipod, itunes music store - ein geniales Konzept. Mit dem ipod als Lifestyle Produkt von der Hardwareseite über die itunes-Anbindung als Zugpferd für kommmerzielle digitale Musik, Filme, Apps für das iphone etc.

Man muß sich ja auch klarmachen, auf die heute kostenpflichtigen Musikseiten verirren sich ja nur die Netzstümper, und die werden wohl aussterben.

Das glaube ich nicht, die Netzstümper werden nicht weniger und immer in der Mehrheit bleiben.