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Differentialgeometer
Ich will jetzt nicht klugscheissen, aber so wie Du deinen Text geschrieben hast, würde ich ihn nicht formulieren. Korrekt ist: Die Corioliskraft ist eine Trägheitskraft, die in einem rotierenden Bezugssystem genau dann in Erscheinung tritt, wenn der Körper sich in dem rotierenden Bezugssystem bewegt, und wenn diese Bewegung nicht parallel zur Rotationsachse bzw. zum Vektor der Winkelgeschwindigkeit verläuft. Die Corioliskraft steht senkrecht zur momentanen Bewegungsrichtung des Massenpunkts im rotierenden Bezugssystem und bewirkt daher keine Vergrößerung oder Verkleinerung seiner Geschwindigkeit, sondern eine Ablenkung zur Seite.
Deswegen gibt es Passatwinde und deswegen wird bspw. der Golfstrom in die Bahnen gelenkt, wo er eben langfließt. Und natürlich kann er schwächer werden, wird er ja auch schon. Zwischen 1950 und 2018 immerhin um 15% verringerte Flussgeschwindigkeit (wobei das auch schwankt); das wurde aber sowohl durch beobachtung als auch durch ein Klimamodell bestätigt.
Und doch, das Problem mit dem verdünnten Salzwasser gibt es gerade da; genaugenommen nimmt die Dichte wegen zwei Effekten ab: Einmal über zunehmende Schmelzwassermengen von Grönland, sowie geringere Wärmeverluste nah der Oberfläche, die das Volumen weniger stark zurückgehen lassen. Dadurch schwächt sich thermohaline Zirkulation ab, im schlimmsten Fall zum Stillstand. Denn wenn die Fließgeschwindigkeit aufgrund der geringen Dichteunterschiede abnimmt, nimmt auch die Ablenkung durch die Corioliskraft ab und die Strom 'verfehlt' uns. Dafür braucht man keinen Dumbledore und keinen Harry Potter, weil es keine Zauberei ist.