„Global Cooling“: Steht die Welt am Beginn einer neuen Kaltzeit?
Die Aktivität der Sonne schwächt sich seit 2019 stark ab. Wissenschaftler halten es inzwischen für möglich, dass die Welt in eine neue, jahrzehntelange Kaltphase eintreten wird – mit schwerwiegenden Konsequenzen.
„Global Cooling“: Steht die Welt am Beginn einer neuen Kaltzeit?
Ein Foto des Sonnen-Beobachtungssatelliten Solar Dynamics Obervatoy (SDO) zeigt eine außergewöhnlich starke Plasmaeruption am 08.09.2010 auf der Sonnenoberfläche. (Foto: dpa)
Wissenschaftlern zufolge könnte unser Planet am Beginn einer neuen jahrzehntelangen Kaltzeit stehen. Grund dafür ist, dass die Aktivität der Sonne seit vergangenem Jahr deutlich nachgelassen hat – was sich insbesondere durch das besonders häufige Fehlen von Sonnenflecken bemerkbar macht.
Sonnenflecken sind verglichen mit den sie umgebenden unteren Schicht der Sonnenatmosphäre um einige hundert Grad kühlere Gebiete, die als dunkle Flecken in Erscheinung treten. Sie werden durch Magnetfelder verursacht und gelten als Indikatoren für die Strahlungsintensität der Sonne – je weniger Flecken, desto weniger energetische Strahlung des Zentralsterns erreicht die Erde. Die Anzahl auftretender Flecken schwankt mit einer Periode von 11 Jahren.
Wie das Portal Spaceweather.com berichtet, hat es im laufenden Jahr bereits 100 Tage gegeben, an denen kein Sonnenfleck an der Sonne beobachtet werden konnte. Die Schwächephase scheint demnach im vergangenen Jahr begonnen zu haben: 2019 wurden an 77 Prozent aller Tage des Jahres keine Sonnenflecken gesehen. Für das laufende Jahr liegt der Wert bei 76 Prozent – beides sind im historischen Vergleich sehr hohe Extremwerte.
Die New York Post berichtet: „NASA-Wissenschaftler fürchten, dass es eine Wiederholung des sogenannten Dalton-Miniums geben könnte, das zwischen 1790 und 1830 auftrat und zu Perioden brutaler Kälte, Ernteausfällen, Hungersnöten und Vulkanausbrüchen führte. Die weltweiten Durchschnittstemperaturen sackten damals innerhalb von 20 Jahren um 2 Grad ab und verwüsteten dadurch die Nahrungsmittelproduktion des Planeten. (…) Es führte auch zum sogenannten ‚Jahr ohne Sommer‘ 1816, (…) als es im Juli schneite.“
Im Laufe der Geschichte des Planeten traten mehrere dieser Kaltzeiten auf. Am bekanntesten und schwerwiegendsten dürfte das sogenannte Maunder-Minium am Ende des 17. Jahrhunderts gewesen sein, welches als Teil der sogenannten „Kleinen Eiszeit“ zu extrem kalten Wintern und schweren Ernteausfälle in Europa und anderswo geführt hatte.
Das letzte solare Minimum durchlief die Sonne in den Jahren 2013 und 2014 – es wird von der Wissenschaft allerdings als vergleichsweise schwaches Minimum klassifiziert.
Sollte es tatsächlich zu einer neuen Kaltzeit auf der Erde kommen, wäre diese derzeit schlecht auf mögliche Ausfälle in der Landwirtschaft vorbereitet, weil im Zuge der Corona-Pandemie erhebliche Verwerfungen und Lieferengpässe im globalen Handel mit Grundnahrungsmitteln aufgetreten und viele Lieferketten zerbrochen sind. Die Vereinten Nationen warnten vor einigen Wochen überdies vor Hungersnöten „biblischen Ausmaßes“, weil mit Heuschreckenschwärmen und der seit Monaten grassierenden Schweinegrippe derzeit noch weitere Faktoren die weltweite Nahrungsmittelproduktion beeinträchtigen.
Die Aktivität der Sonne gilt unter Wissenschaftlern als entscheidend für die Erwärmung der Atmosphäre der Erde, wird aber von den Verfechtern der Theorie der (menschengemachten) Klimaerwärmung oft nicht berücksichtigt.
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