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Thema: Eine Alternative zu Hartz IV

  1. #11
    Leyla
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    Zitat Zitat von Modena 360
    Es kann nicht Aufgabe des Staates sein, Bürger durchzufüttern, die weder krank, behindert oder alt und trotzdem nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.
    Was bedeutet "in der Lage"?

    Es gibt genügend Leute mit Fähigkeiten und Ausbildungen, die gerade nicht gefragt sind, was aber viele bei der Berufswahl noch nicht ahnen konnten. Vor fünf bis zehn Jahren galt ein Informatikstudium noch fast als Garantie für einen Arbeitsplatz - und heute gibt es massenhaft arbeitslose Informatiker.

    Dasselbe gilt auch für eine Menge anderer Berufe, deren arbeitslose Vertreter sofort in der Lage wären, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wenn jemand ihre Arbeitskraft kaufen würde. Manche wären auch bereit, unterhalb ihrer Qualifikation zu arbeiten - aber nur, wenn sie wenigstens davon leben könnten.

  2. #12
    Freiheit für Ernst Zündel Benutzerbild von Prediger
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    Zitat Zitat von Leyla
    arbeiten - aber nur, wenn sie wenigstens davon leben könnten.
    Das ist der Kern der ganzen Problematik. :]

    Gruß vom Prediger
    Der größte Feind der BRD ist die Wahrheit!

  3. #13
    Leyla
    Gast

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    Zitat Zitat von Prediger
    Nun ja, ein Anreizsystem zwischen öffentlichem "Zwangs"arbeitsmarkt und privatem ersten Arbeitsmarkt muß irgendwie gegeben werden.
    Dann gehst Du offenbar auch davon aus, dass es primär an fehlenden Anreizen für die potenziellen Arbeitnehmer liegt und dass die nur etwas Druck benötigen. Das ist aber nicht der Fall. Die Arbeitslosenzahlen liegen um ein Vielfaches höher als die Zahl der offenen Stellen. Der "private erste Arbeitsmarkt" richtet sich momentan darauf ein, dass immer weniger Menschen immer mehr Arbeit erledigen sollen.

    Das frechste Beispiel ist die Automobilindustrie: einer der Spitzenreiter im Abbau von Arbeitsplätzen, aber wenn es darum geht, möglichst bald Rußfilter einzubauen, damit die Feinstaubbelastung in den Städten wieder abnimmt, dann heißt es: "Das geht nicht, wir arbeiten an der Kapazitätsgrenze".

    Dreister geht´s nimmer.

    Zitat Zitat von Prediger
    Oh. Mach Dir da keine Sorgen. Diese von Dir (und mir) befürchteten Rahmenbedingungen sind schon voll im Kommen.
    Das ist mir klar - ich bin auch Hartz-Gegnerin.

    Zitat Zitat von Prediger
    Mein Modell ist da noch definitiv das leichtere Joch...
    Lieber wäre mir gar kein Joch.

    Zitat Zitat von Prediger
    ...in dem Dir eine Arbeits- und damit Existenzmöglichkeit wenigstens garantiert wird.
    Na ja, ich bin eine der Wenigen, die das Statistikbereinigungsmittel "Ich-AG" zu ihrem Vorteil nutzen konnten; da ich immer schon Probleme hatte, mich anzupassen und als Frau mit Ende 20 sowieso schwer vermittelbar wäre (Kinderalarm!) kam mir das gerade recht. Aber für jemanden, der 20 Jahre bei Siemens war und seine Kollegen schon fast als Familie empfunden hat, ist es einfach bitter, wenn es heißt: "Geh mal ´ne Ich-AG anmelden und komm als Tagelöhner vorbei, wenn wir dich brauchen."

  4. #14
    Vater der Drachen Benutzerbild von Skorpion968
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    [QUOTE=Prediger]Hallo Leute,
    ich möchte hier mal mein Konzept zur Diskussion stellen, daß ich vor geraumer Zeit schon in der PA (ich firmiere dort als "Uhreinwohner") vorgestellt hatte:

    Eine Alternative zu Hartz IV

    (...)


    @Prediger:
    Das Konzept ist sicherlich in vielen Punkten goldrichtig, aber nicht wirklich neu. Du hast recht, das bestehende System muss DRINGEND weg!!!

    Das Problem liegt aber nicht darin, dass es keine besseren Konzepte gäbe. Sondern vielmehr darin, dass die etablierten Kräfte einfach schlichtweg nichts ändern WOLLEN, da sie umfangreich vom Bestehenden mitprofitieren.

    Die Bevölkerung ist zu schlecht aufgeklärt, will sich teilweise auch nicht intensiver mit dem System auseinandersetzen (meine Erfahrung) und wird außerdem mit leichten Mitteln dumm gehalten. Der deutsche Mitbürger ist im Grunde genommen ein treues Schaf, träge und immerzu bereit seinen Anteil in den Ameisenbau zu tragen, solange keine kognitive Überforderung eintritt oder bestehende Werte wie Verantwortung, Loyalität, Pünktlichkeit, Disziplin etc. etc. in Frage gestellt werden. Positive Veränderungen sind aufgrund der Trägheit und Egomanie dieses Volkes nur schwer zu erreichen, solange es der Mehrheit NOCH nicht wirklich ausreichend schlecht geht. Dieser absolute Punkt des Leidensdrucks ist leider NOCH nicht erreicht und die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger arbeiten KONSEQUENT GEGEN jegliche Veränderung.

    Das von dir vorgestellte Konzept ist m.E. gut. Doch wir brauchen keine Konzepte, die eh jedem klar sein müssten. Wir brauchen Überzeugungskraft und vor allen Dingen Menschen in diesem Land, die mutiger sind, sich kritischer auseinandersetzen, auch mal Autoritäten in Frage stellen und neben der täglichen Pflichterfüllung die entscheidenden Prioritäten setzen.

    DAS vor allem ist die Grundlage für Veränderung!

  5. #15
    Freiheit für Ernst Zündel Benutzerbild von Prediger
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    Daumen hoch!

    Zitat Zitat von Skorpion968
    Zitat Zitat von Prediger
    Hallo Leute,
    ich möchte hier mal mein Konzept zur Diskussion stellen, daß ich vor geraumer Zeit schon in der PA (ich firmiere dort als "Uhreinwohner") vorgestellt hatte:

    Eine Alternative zu Hartz IV

    (...)

    @Prediger:
    Das Konzept ist sicherlich in vielen Punkten goldrichtig, aber nicht wirklich neu. Du hast recht, das bestehende System muss DRINGEND weg!!!

    Das Problem liegt aber nicht darin, dass es keine besseren Konzepte gäbe. Sondern vielmehr darin, dass die etablierten Kräfte einfach schlichtweg nichts ändern WOLLEN, da sie umfangreich vom Bestehenden mitprofitieren.

    Die Bevölkerung ist zu schlecht aufgeklärt, will sich teilweise auch nicht intensiver mit dem System auseinandersetzen (meine Erfahrung) und wird außerdem mit leichten Mitteln dumm gehalten. Der deutsche Mitbürger ist im Grunde genommen ein treues Schaf, träge und immerzu bereit seinen Anteil in den Ameisenbau zu tragen, solange keine kognitive Überforderung eintritt oder bestehende Werte wie Verantwortung, Loyalität, Pünktlichkeit, Disziplin etc. etc. in Frage gestellt werden. Positive Veränderungen sind aufgrund der Trägheit und Egomanie dieses Volkes nur schwer zu erreichen, solange es der Mehrheit NOCH nicht wirklich ausreichend schlecht geht. Dieser absolute Punkt des Leidensdrucks ist leider NOCH nicht erreicht und die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger arbeiten KONSEQUENT GEGEN jegliche Veränderung.

    Das von dir vorgestellte Konzept ist m.E. gut. Doch wir brauchen keine Konzepte, die eh jedem klar sein müssten. Wir brauchen Überzeugungskraft und vor allen Dingen Menschen in diesem Land, die mutiger sind, sich kritischer auseinandersetzen, auch mal Autoritäten in Frage stellen und neben der täglichen Pflichterfüllung die entscheidenden Prioritäten setzen.

    DAS vor allem ist die Grundlage für Veränderung!
    Ich stimme Dir voll und ganz zu.

    Mein Konzept ist einfach der Ausfluss gesunden Menschenverstandes, jeder halbwegs intelligente Mensch würde so oder ähnlich darauf kommen.

    Weiß Du warum ich es ursprünglich verfasst habe ?

    Weil ein auch hier wohlbekannter User namens "mentecaptus" in der Politikarena meinte rumnölen zu müssen, dass Rechte keine tragfähigen Konzepte entwickeln könnten und keine Ahnung von Wirtschaft und dergleichen hätten.

    Bezeichnenderweise hat mentecaptus nie auch nur einen Kommentar dazu abgegeben, obwohl ich ihn sogar darum ersucht hatte.

    Gruß vom Prediger
    Der größte Feind der BRD ist die Wahrheit!

  6. #16
    Freiheit für Ernst Zündel Benutzerbild von Prediger
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    Zitat Zitat von Leyla
    Dann gehst Du offenbar auch davon aus, dass es primär an fehlenden Anreizen für die potenziellen Arbeitnehmer liegt und dass die nur etwas Druck benötigen. Das ist aber nicht der Fall.
    Bei gewissen asozialen Personenkreisen ist das durchaus der Fall.

    Und diesen Leuten wird ihr unsägliches Schmarotzertum einfach zu leicht gemacht.

    Erlebe grad' wieder so einen Fall.

    Zitat Zitat von Leyla
    Lieber wäre mir gar kein Joch.
    Klar, ich würde auch aufhören zu arbeiten und lieber meinen Hobbies nachgehen, wenn mir jemand 'ne Rente zahlen würde.
    Aber das wäre den Leuten nicht zuzumuten, die das dann durch Arbeitsleistung zu finanzieren hätten.

    Gruß vom Prediger
    Der größte Feind der BRD ist die Wahrheit!

  7. #17

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    Zitat Zitat von Grünkreuz
    Warum das denn, ich bin sicher ich wäre ein guter Volksvertreter
    Eher ein Fussabtreter. :2faces:
    Die herrschende Politik ist nicht Sachzwang-geleitet, sondern Interessen-diktiert. Sie hat Profiteure. Deren Einfluss allerdings begründet sich nicht in Wählerstimmen, sondern in wirtschaftlicher Macht.

  8. #18
    Leyla
    Gast

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    Zitat Zitat von Prediger
    Bei gewissen asozialen Personenkreisen ist das durchaus der Fall.

    Und diesen Leuten wird ihr unsägliches Schmarotzertum einfach zu leicht gemacht.

    Erlebe grad' wieder so einen Fall.
    Ich rede aber von ca. 4,5 Millionen, die noch übrig wären, wenn man alle derzeit offenen Stellen besetzen würde. Und nicht von diesen - wenn auch zahlreichen - Einzelfällen, die tatsächlich keine Arbeit wollen.

    Aber was wäre denn, wenn sie tatsächlich ALLE eine (bezahlte) Arbeit wollen würden?

    Dann gäbe es trotzdem nicht mehr offene Stellen - sie würden sich vielleicht intensiv darum prügeln, aber am Ende wären trotzdem nicht alle versorgt.

    Das Problem ist nur durch Umverteilung der Arbeitszeit zu lösen. Es kann ja wohl nicht angehen, dass es Menschen gibt, die fast keine Freizeit mehr haben, während andere kein Geld verdienen dürfen.

    Das ist kapitalistischer Irrsinn - und NUR den Bedürfnissen einer Minderheit von Einkommensmilliardären geschuldet.

    Zitat Zitat von Prediger
    Klar, ich würde auch aufhören zu arbeiten und lieber meinen Hobbies nachgehen, wenn mir jemand 'ne Rente zahlen würde.
    Aber das wäre den Leuten nicht zuzumuten, die das dann durch Arbeitsleistung zu finanzieren hätten.
    Mit dem Joch meinte ich nicht die Arbeit als solche, sondern die Arbeitsbedingungen: der Ton macht die Musik.

    Es gibt schließlich Gründe, warum vier Millionen Deutsche an akuten Depressionen leiden - und der Anteil der Berufstätigen nimmt zu.
    Geändert von Leyla (05.04.2005 um 11:53 Uhr)

  9. #19
    optimistischer Pessimist Benutzerbild von HartzIV-frusty_mitJobS11
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    17.03.2005
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    am Castorgleis gleich links...
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    Zitat Zitat von Prediger
    Stimmt so nicht ganz. Da waren andere Dinge ursächlich.

    Damit hast Du schon recht. :]

    Nur: Was soll man mit diesen Leuten machen ?

    Die dürfen/müssen auch irgendwie am Leben teilhaben in einem Sozialstaat.

    Und die ca. 1000 Euro werden dafür einfach benötigt in unserem momentanen Lebensumfeld für eine menschenwürdige Existenz.

    Wären die Lebenshaltungskosten hierzulande günstiger (da könnte man auch noch einiges tun) könnte diese Summe natürlich reduziert werden.

    Die Volkswirtschaft kosten sie derzeit sehr wahrscheinlich deutlich mehr als die ca. 1000 Euro.
    Da wäre es sinnvoll, wenn man diese Leute wenigstens einen Teil ihrer Unkosten wieder hereinwirtschaften ließe, wie es mein Modell vorsieht,


    Gruß vom Prediger
    also es wäre klasse, wenn man so ohne was 1000 euro bekäme...

    aber stattdessen werden die Kosten beim Landkreis nicht anerkannt - ich muß Miete Heizung und alles andere ( auch Renovierung) von den 345 Takken bestreiten... und ganz nebenbei davon Leben - mit dem Bus ( der ja nur in der Schulzeit morgens um 8 Uhr und sonst nicht fährt) fahren...
    Bwerbungen schreiben - klar mit PC und TINTENDRUCKER in EDELMAPPE und und und...
    somit habe ich seit August 2004 gerade noch 100 Euro zum Leben - mein Bad und mein Dach sind defekt...macht doch nix...

    werde KOCH hieß es 1985 - Kriesensicherer Job - hieß es....
    da kam 1 Bewerber auf 5 Stellen und konnte sich eine aussuchen......nun sind es 100 Bewerber binnen 24 Stunden auf einen beschissenen und mies bezahlten Job im Teildienst in 6 Tagewoche...

    und wenn man einen Job dann gefunden hat - aber nun einmal keine Busse in dem Kaff fahren in dem man lebt...
    ...weigert sich das Arbeitsamt und auch der Landkreis einem ein MINIDARLEHEN zu gewähren, damit man sich eine uraltRostlaube kaufen kann - um zur ARBEIT zu kommen...( wir reden hier von 200 euro...)

    DAS ist das Problem in Deutschland !
    Scheiß Staat
    der OPTIMIST erklärt, daß wir in der Besten aller möglichen Welten leben
    und der
    PESSIMIST fürchtet, daß dies wahr ist !
    ( James Branch Cabell)


    Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit.
    Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    [Albert Einstein 1879 - 1955]

  10. #20
    Liegnitz
    Gast

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    Eine gute Alternative wäre. Endlich den Stand Hausfrau und Mutter als Beruf anerkennen und demensprechend finanziell belohnen.

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