Junge Ostdeutsche sehen schwarz für die Zukunft
Ihre Unzufriedenheit nimmt zu. Die meisten Befragten halten an ihrer „Doppelidentität“ als Bundesbürger und DDR-Bürger fest
Berlin - Die Unzufriedenheit junger Menschen aus Ostdeutschland nimmt nach einer Langzeituntersuchung konstant weiter zu. Nur noch 12 Prozent der Teilnehmer sahen im vergangenen Jahr die gesellschaftliche Entwicklung positiv, im Jahr 2000 waren es noch 39 Prozent, teilten die Autoren der „Sächsischen Längsschnittstudie“ in Berlin mit. Weniger als zehn Prozent der Befragten glauben daran, dass das jetzige Gesellschaftssystem die aktuellen Probleme lösen könne.
Die Zahl derjenigen Teilnehmer, die mehrmals arbeitslos waren, stieg von 17 Prozent (1996) auf inzwischen 34 Prozent. Optimistisch in ihre persönliche Zukunft sahen nur noch 13 Prozent (2000: 19 Prozent). Etwa ein Viertel der Befragten ist inzwischen in die westlichen Bundesländer gezogen. Die meisten Befragten halten aber konstant an ihrer „Doppelidentität“ fest und fühlen sich als Bundesbürger und DDR-Bürger.