Beim Streit geht es darum, dass es in der dritten Jahrgangsstufe der Grundschule seit September eine neue Klasse gibt, in der Schüler mit Migrationshintergrund konzentriert sind. Die drei anderen dritten Klassen bestehen nur aus katholischen und evangelischen Kindern. Rechtlich ist das wohl in Ordnung, doch der Schulfrieden ist dahin.
Zu wenige deutschsprachige Islamlehrer
Die neue Aufteilung hat mit dem Thema Migrantenkinder dabei zunächst gar nichts zu tun. Vielmehr sei es um ein organisatorisches Problem gegangen, sagt Rektor Neugebauer. Grund: Die Schule bekam heuer keinen deutschsprachigen Lehrer für islamischen Religionsunterricht zugeteilt. „Wir haben die Regierung von Schwaben im Sommer darauf aufmerksam gemacht“, sagt Augsburgs Schulamtsleiter Gerhard Nickmann. Gebracht hat das nichts.
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In der Fröbelschule wurde das Problem erst kurz vor den Sommerferien bekannt. Organisatorisch sei es in diesem Fall sinnvoll gewesen, eine neue Klasse zu bilden, sagt Neugebauer, weil man mit den vorhandenen Lehrern anders nicht hingekommen wäre. Die Folge ist aber: Alle türkischstämmigen Kinder der dritten Jahrgangsstufe sind in einer Klasse konzentriert.
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Einige türkischstämmige Eltern empfinden die Einteilung als Diskriminierung. „Die Kinder haben so ja fast keine Chance mehr, deutsche Freunde zu bekommen“, sagt Asli Kömürcü, die im Elternbeirat sitzt. Die Integration laufe ins Leere. Spätestens, wenn die Kinder auf eine weiterführende Schule gehen, würden Unterschiede bemerkbar, glaubt Vater Gürkan Yildirim.
(...)Einigen deutschen Eltern scheint die Trennung indes gar nicht so unrecht zu sein. Hinter vorgehaltener Hand wurde die neue Klasseneinteilung offenbar schon gutgeheißen.