Hallo Gawen,
natürlich geht es der Generation nach 1950 bedeutend besser als jegliche Generation davor. Man kann das sogar von allen westeuropäischen Nachkommen locker behaupten. Diese "Abziehbild-Nazis" mögen ja jene sein die in der Tat in deren Freizeiten den Arm ausstrecken und Heil Hitler rufen, und allabendlich ihren Reichsparteitag zelebrieren. Kokoloris ... sowas bringt einen kein Stück weiter.
Doch was ist mit uns "normalen Rechten"? Ich kann mich nicht erinnern, daß irgendeiner in dieser Diskussionsrunde irgendwelche menschliche Verbrechen geleugnet hat. Die hat es gegeben. Und zwar Vor, während, nach den ersten UND den zweiten Weltkrieg. Die Intensität der "Heimzahlung" wechselte, jenachdem wer gerade am stärksten Drücker stand. Und da kann sich keiner der Beteiligten freisprechen. Ich kann natürlich verstehen, daß den "Alleinschuldsreligiösen" hier das gegeneinander Aufrechnen keinen Spaß bereitet. Sowas kollabiert nunmal gegen das eigene Dogma. Aber sei es drum, ist nicht Gegenstand der Debatte.
Nach Aktenlage spricht nunmal alles gegen diese idiotische Alleinschuld Deutschlads. Sowohl am ersten Weltkrieg:
(Otto Wels, SPD-Abgeordneter)Ich darf mir wohl in diesem Zusammenhang die persönliche Bemerkung gestatten, daß ich als erster Deutscher vor einem internationalen Forum, auf der Berner Konferenz am 3. Februar des Jahres 1919, der Unwahrheit von der Schuld Deutschlands am Ausbruch des Weltkrieges entgegengetreten bin.
Und beim zweitem WK verhält es sich nach gleichem Muster.
Und jetzt will ich den Kontrahenten sagen, worum es geht! Wir treten doch nicht hier an um Hitler reinzuwaschen, sondern Deutschland!
Uns!!
Hitler ist lediglich eine Figur wie alle anderen im zweiten WK. Hier geht es nicht um Personen, sondern um die Sache an sich! Aus einem Regionalkonflikt heraus brach der erste WK aus und Deutschland war der "great looser" und ebenfalls aus einem Regionalkonflikt wurde intigrierend der zweiter WK ausgelöst und Deutschland sollte abermals der Verlierer sein. Und immer nach dem gleichem Muster. Während Frankreich und insbesondere England sich überall wo es ihnen passte Kolonien untern Nagel rissen und fremde Länder nach Gusto besetzten, durfte hier in Europa es keiner wagen, im stärkerem Umfang Geopolitische Intentionen zu verfolgen um u.U. zur großen Wirtschaftsmacht emporzusteigen. Nur darum ging es immer!
Während des zweiten WK sind viele Millionen Menschen umgekommen. Gab es damals eine Alternative? Waren die Kriegserklärungen Frankreichs und Englands so dringend notwendig? Denn vor diesen Erklärungen gab es keinen Krieg in Europa. Was lag denn vor? Ich versuche es zu umschreiben: Person A und Person B haben ein Problem mit Person C. A und B mischen C auf und das Problem ist erledigt ... vorerst. Denn jetzt kommen Personen D und E die meinen, daß (NUR!!) Person A was gaaanz böses getan hat und nun gaaanz großes "dudu" braucht.
Was ist denn das? Wo bleibt denn da die Aufrichtigkeit? Wenn ich ein Verstoß verurteile, dann bitteschön auch jeden der daran beteiligt ist. Verträge hin oder her. Im Nachhinein (also heute) ist jedem weltweit klar, daß der Versailler Vertrag nur der Vater weiteren Übels war (damals war es auch einigen Nichtdeutschen bewusst). Aus diesem Kontext heraus ist die abermalige Alleinschuld Deutschlands am zweitem WK absurd.
Doch sei es drum. Was geschehen ist, ist geschehen. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen und die Dinge nicht ungeschehen machen. Wir leben im hier und heute und sollten aus der Historie die entsprechenden Lehren ziehen und das Beste draus machen. Schließlich tickt die Gesellschaft heute anders als damals, sind vernünftiger und wissen, welches Leid Kriege für die Menschheit mit sich bringen. Wirklich?
Haben wir heute wirklich nichts mehr mit den alten Geschichten zu tun? Mussten wir nicht aus der Alleinschuldpolitik heraus die ehemalige DDR freikaufen? Werden keine Reparationszahlungen für den ERSTEN WK mehr geleistet? Nein? Und wenn man sich [Links nur für registrierte Nutzer] durchliest, sind diese alten Geschichten für Uns folgenlos und endgültig vorbei? Waren wir (die heutige Generation) etwa dabei? Man sagt, daß wir heute keine Schuld an den damaligen Geschehnissen haben, sondern nur die Verantwortung tragen, daß sich sowas nie wieder ereignet! Tatsächlich?
UNS mag es ja noch gut gehen, aber was wird aus unseren Kindern und Enkel? Sie werden noch an diesen Folgen finanziell ordentlich bluten obwohl sie für diese Sachen nun wirklich null komma gar nichts was können!! Die Dinge müssen ja nicht "Versaille" heissen, die Auswirkungen sind aber identisch. Wir haben aus der Geschichte gelernt, aber die anderen? Müsste man sich nicht zusammensetzen und diesen Irrsinn stoppen? Vernunft? Wo? Wie werden unsere Enkel ticken wenn man sie mit der Staatshaushaltslage und den scheinbar unaufhörlichen Forderungen an die Wand presst? Und lassen wir mal das "Völkische" beiseite ... wir haben hier auch ausländische Menschen, deren Kinder und Enkel ebenfalls (sofern sie nicht wieder verschwinden) darunter leiden werden.
Nochmal! Hier geht es nicht um Rechts und rechthaben, nicht um Nazis und Hitler reinwaschen. Hier geht es um die Wahrheit und Vernunft. Es geht darum, daß Versaille noch lange nicht am Ende ist. Es geht um die Lehren der Vergangenheit, um Frieden. Denn man kann Menschen nicht auf ewig peinigen, sowas ist im höchstem Maße gefährlich. Zumal wir von Generationen sprechen welche für Verbrechen bluten müssen, die andere gemeinsam verbrochen haben.