Zitat von
jupiter2674
Da eine ganze Reihe von Usern immer wieder den schwammigen Begriff eines sogenannten Gutmenschentums verwenden und es nun sogar einen Strang gibt, in dem die These aufgestellt wird, dass uns dieses Gutmenschentum in die Katastrophe führen würde, setze ich dem nun mal in einem eigenen Thema den Begriff des Bösmenschentums mit der entgegengesetzten These entgegen.
Wir befinden uns in einer bipolaren Welt, in der es immer zwei Pole gibt: Positiv und Negativ, Gut und Böse, Geist und Materie, Oben und Unten, Männlich und Weiblich, Yin und Yang, Anfang und Ende, Vorn und Hinten, Ja und Nein, Warm und Kalt, Innen und Außen usw.
Wenn es ein Gutmenschentum gibt, muss es also auch ein Bösmenschentum geben. Und logischerweise müsste dann ein Mensch des Gutmenschentums eher nach dem Guten streben, ein Mensch des Bösmenschentums eher nach dem Bösen.
Da ich mich selbst so einschätze, dass ich eher nach dem Guten strebe und daran arbeite, ein besserer Mensch zu werden und kein schlechterer, sowie zu einer besseren Welt zu gelangen und zu keiner schlechteren, müsste ich dann logischerweise auch zum Gutmenschentum gehören.
Das merkwürdige an der Sache ist jedoch, dass nun manche die These aufstellen, dieses Gutmenschentum führe uns in die Katastrophe. Dann stellt sich aber auch die Frage, wohin uns das Bösmenschentum führt. In eine Super-Katastrophe? Einige verwenden den Begriff des Gutmenschentums auch als etwas negatives und werfen anderen, die sich für positive Veränderungen und Entwicklungen einsetzen, vor, ein Gutmensch zu sein. Andere wiederum verwenden den Begriff dann, wenn ein Mensch anderer Meinung wie man selbst ist und stufen denjenigen mit einer anderen Meinung automatisch als Gutmensch ein. Einige scheinen also das Gutmenschentum als etwas schlechteres wie das Bösmenschentum anzusehen. Es scheint für sie erstrebenswerter, ein böser Mensch zu sein, als ein guter.
Das ganze zeigt, dass eine solche Argumentation wie in solch unsinnigen Begriffen wie Gut- oder Bösmenschentum, höchst fragwürdig, unlogisch und irritierend ist. Erst recht dann, wenn man die Dinge umkehrt, also Gutes zu Bösem und Böses zu Gutem erklärt. Ist das nicht Unsinn? Sinn würde es am ehesten noch dann machen, wenn man den Begriff des Gutmenschentums im Sinne einer Belobigung verwendet. Aber als Vorwurf?
Und was führt uns denn eher in die Katastrophe? Das gute Handeln von Menschen wie Jesus von Nazareth, Buddha, Beethoven, Shakespeare, da Vinci, Einstein, Michelangelo, Schweitzer, Mutter Teresa, Brandt, Mandela oder Gorbatschow oder eher das böse Treiben von Menschen wie Hitler, Himmler, Goebbels, Mussolini, Kaiser Nero, Stalin, Pinochet, Milosevic, Saddam, Bush, Cheney oder Bin Laden?
Für mich war, ist und bleibt es jedenfalls besser, eher den Erstgenannten, als den Letztgenannten nachzustreben und ich kann deshalb diese fragwürdigen Thesen von einem bösen Gutmenschentum, dass uns in die Katastrophe führe und die schon wie eine Verschwörungstheorie daherkommen (von denen die Welt wohl nun wirklich keine weiteren mehr braucht), nur als sinnloses Geschwätz einstufen.