Zitat von
Apotheos
Erstmal die Frage: Was ist Gerechtigkeit?
Diese Frage zu stellen bietet sich wohl an, wenn man schon von einem Gerechtigkeitssinn spricht. Das Bedürfnis nach Gerechtigkeit ist doch in Wirklichkeit nur das Bedürfnis nach Sozietät. Der Mensch als Sozial- und Kulturwesen. Die Umstände prägen ihn, formen seinen Geist, die Ideale, Begriffe von richtig und falsch. Der Mensch ist die Summe seiner Erfahrungen bzw. das Bewusstsein wird fundamental vom Sein bestimmt.
Dadurch ist auch das Kontrastverhältnis zwischen arm und reich zu erklären... während der Reiche Schuldgefühle hat, weil er dem Armen ( der Teil seiner Primatensippe ist ) etwas wegnimmt und er bemerkt, dass es ihm schlecht geht, empfindet der Arme Ungerechtigkeit und Neid, weil der Reiche so viel mehr hat. Beide beziehen sich auf ein empfinden der Ungerechtigkeit bezogen auf die Sippe bzw. Gesellschaft. Hier wieder erkennt man gut das Zusammenspiel zwischen dem Menschen als Gemeinschaftswesen ( damit auch die Fähigkeit zur Hilfe, zur Kooperation, zur Solidarität, dadurch "Gerechtigkeit" ) und seine Existenz als Ichwesen, als Egoist.