Der Versuch, die "Zinsknechtschaft" mit Dauerniedrigzins zu brechen und auch dem kleinen Mann das Sparen abzugewöhnen und es durch Konsumschulden zu ersetzen, rächt sich massiv:
Die staatlichen Kredit- und Geldsysteme mit ihren marktfernen, monopolistischen und zudem politisierten Zentralbanken haben über die letzten Jahrzehnte für ein gewaltiges Auftürmen von Kredit- und Geldmengen gesorgt. Schon vage Anzeichen einer nahenden „Bereinigungsrezession“ haben sie mit noch mehr Kredit und Geld und noch niedrigeren Zinsen "bekämpft," also tatsächlich gezielt gegen die Gesetze von Angebot und Nachfrage agiert. Im Zeitablauf wurde so eine gewaltige Verschuldungspyramide aufgebaut, die mittlerweile die Züge einer allgemeinen Überschuldungssituation angenommen hat. Die PIIGS-Staaten mögen plakativ auf dem Titelcover der laufenden Geschichtsschreibung stehen, jedoch werden die anderen überschuldeten Wohlfahrtsstaaten, die jahrzehntelang das produktive Nichts auf Pump und damit auf Kosten der Enkel (= Rückzahlung nicht mehr möglich, also Verlust aller Ersparnisse und Absturz der Währung) finanziert haben, rasch folgen. Wobei die Krise der PIIGS-Staaten alleine schon das Potential hat, den Euro als Währung zu kippen.
Wir schimpfen über die "Blasen," verkennen aber die Folgen, die es hätte, wenn diese riesigen Geldmengen nicht mehr in solchen Blasen gebunden sind: Hyperinflation.
Vor diesem Hintergrund ist es die größte Sorge von Herrn Sarkozy, daß sein politischer Rivale im IWF als "Retter des Euro" eingreifen könnte. Das sind also die Sorgen der Verantwortlichen in der Krise: Das eigene Profil, die eigenen Privilegien. Deutlicher könnte die Botschaft an Staatsgläubige gar nicht sein.
Was geschieht derweil im Hintergrund? Von vielen unbemerkt, weil vom Staatsfunk und von weiten Teilen der Systempresse totgeschwiegen oder in unauffällige Dreizeiler verpackt? Es werden Gelddruckmaschinen geordert:
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Wozu bestellt man 14 Gelddruckmaschinen, wenn man keine Noten drucken möchte? Noch dazu in Zeiten des Buchgeldes? Benötigen wir bald die 100.000 Euro-Note? OK, Luft holen und durchatmen .... aber nachdenklich stimmt es eben doch.
Die "soziale Marktwirtschaft" scheitert nicht wegen der Marktwirtschaft, sondern wegen der sozialen Komponente mit den teuren Mildtätigkeitsversprechen der Politik, teils unter gewerkschaftlichem Druck, wovor seinerzeit schon Schmidt und Schiller gewarnt haben. Das reicht von sinnlosen Unternehmensrettungsaktionen, die per se den Markt verzerren, bis hin zum Popanz der Sozialversicherungssysteme.
Jetzt haben wir den Salat, nur weil wir uns haben einreden lassen, daß Markt, Wettbewerb, Eigenverantwortung u. a. durch familiären Zusammenhalt und individueller Altruismus schlecht seien, während Staatsinterventionismus mit hartem Kurs in Richtung Neosozialismus, Pseudowettbewerb mit Kollektivausgleich (= die Schere zwischen brutto und netto), Delegation jeglicher Verantwortung an den Nanny-Staat bei Erosion familiärer Strukturen mit allen negativen Zukunftsfolgen und Zwangsaltruismus gut sein sollen. Und weil wir glauben, daß das schädliche Handeln monopolistischer, staatsnaher Zentralbanken das Wesen des Kapitalismus ausmacht, obwohl nachweislich das Gegenteil der Fall ist.
Dort, wo Staatsinterventionismus beginnt, endet die Marktwirtschaft. Die Erkenntnis ist nicht neu. Für die flächendeckende Einsicht wird vermutlich auch die zweite große Weltwirtschaftskrise und die davon unabhängige Euro-Krise nicht ausreichen. Das System des ungedeckten Fiat-Money bewährt sich jedenfalls nicht und wird unsere Zivilisation sehr viel schneller in ein steinzeitliches Chaos aus Gewalt, Plünderung und Hunger befördern, als eine Rückkehr zu warengedecktem Geld oder ein System konkurrierender, nichtstaatlicher Währungen, wie es einst von Hayek vorschlug.
Machen wir uns also auf den Absturz des Euro gefaßt, anstatt uns darüber zu wundern, daß Spekulanten eine sichere Wette nicht links liegen lassen. Wer heute die 6 Richtigen kennt, der wird am nächsten Samstag auch tippen.