"Wenn der Faschismus einmal wiederkehrt, wird er nicht so dumm sein zu sagen, er wäre der Faschismus. Er wird sagen, er sei der Antifaschismus." (Ignazio Silone)
"In der Demokratie mästen sich Sozialisten in Parlamenten, im Sozialismus hungern Demokraten im KZ."
"There's no business like Shoah-Business!"
Sehe ich genauso. Samed hat den stärksten Auftritt in der Runde, bringt das Problem sehr gut auf den Punkt. Die eigentlich berechtigte Empörung über Multikulti-Mißstände gerät völlig aus dem Ruder (siehe Minarett-Verbot & Co), was aber wegen des political-correctness-Maulkorbs kein Wunder ist. Sobald etwas Druck aus dem Kessel entweicht, gewinnt hoffentlich wieder etwas mehr die seriöse und vernünftige Multikulti-Kritik und Islamismus-Bekämpfung die Oberhand, also Samed statt Broder & Co. .
Dieser Seidl sieht ja aus wie die Karikatur eines spießigen Beamten.
So ähnlich war es auch.
Das neue Forum war zwar nicht die einzige Bürgerrechtsbewegung, aber zumindest die bekannteste. Sie war auch eine der Mitorganisatoren der Demos und Besetzung der Stasi Zentralen. Da gerade zu Beginn ihre außerparlamentarischen Opposition trotz der Gefahr, von der Stasi verfolgt zu werden, das war, worin das Volk seine Hoffnung in der Überwindung des Systems schöpfte, kann man zwar sagen, dass das neue Forum die Endphase der DDR einläutete. Als die Demos aber nicht mehr aufzuhalten waren, bestimmte das Volk seither selbst die Richtung, in die sich die friedl. Revolution bewegte - so wurde aus "Wir sind das Volk" dann "Wir sind 'Ein Volk'". Denn das neue Forum war gegen die schnelle Wiedervereinigung - wahrscheinlich sogar gegen die WV überhaupt und wollte statt dessen nur eine Art "DDR light" - ohne Mauer und mit mehr Freiheiten, aber immer noch als eigenständiger Staat und einem System ähnlich wie das in Russland unter Gorbachov. Die meisten Intellektuellen waren aber nicht im neuen Forum aktiv.
Von den Intellektuellen gab es auch viele in der SED selbst (neben denen in den Blockparteien), die (a) entweder z.T. ausgetreten sind, als die SED nicht mehr die Allmacht in der DDR hatte und angreifbar geworden war, oder (b) versuchten, sich selbst an die Spietze der Revolution zu stellen, um sie in "seichte Gewässer" zu kanalisieren, weil auch sie gegen die Wiedervereinigung und für eine "DDR light" (s.o.) waren. Da die SED in der DDR stets auch schon frühzeitig Studenten und Absoventen entweder mit berufl. Karriereaussichten köderte oder mit Karrierehindernissen nötigte, in die SED einzutreten, kann man auch davon ausgehen, dass die meisten Intellektuellen in der SED selbst waren.
Durchgesetzt hat sich letztlich aber der Wille der Stammtische. Dazu bauchte es "nur" freie und geheime Wahlen und die entsprechenden Wahlopitionen.
Vielleicht fehlte es den meisten Intellektuellen an Konsequenz oder an Einblick in den nackten Tatsachen. Das ist ja heute mit MuKu- und Ökowahn kaum anders. Schöne heile Welt - wie der Sozialismus - und alles durch die rosarote Brille. Darin unterscheiden siech die intellektuellen Träumereien von damals nicht von denen von heute.
Geändert von tommy3333 (09.03.2010 um 13:00 Uhr)
"Fernsehredakteure haben eine einmalige Begabung: Sie können Spreu von Weizen trennen. Und die Spreu senden sie dann."
"Wer zensiert, hat Angst vor der Wahrheit."
Bei ARD und ZDF verblöden Sie in der ersten Reihe.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)