Wieso ein »Ärgernis«? Ist das Kruzifix nicht das wichtigste Symbol des Christentums, das jeder Christ akzeptiert? Das Kruzifix, also das Balkenkreuz, an dem der Leichnam des Gekreuzigten fixiert ist. Sein Leiden soll dadurch verdeutlicht werden, sagt die Kirche. Und daran haben wir uns alle gewöhnt. Deshalb fragen offenbar nur wenige, warum der Leichnam am Kreuz hängt, obwohl Christus doch auferstanden ist. Warum macht die Kirche den toten Jesus von Nazareth zum Symbol und nicht den auferstandenen Christus - mit einem Kreuz ohne Leichnam?
Es ist der Brauch mancher Eingeborenenstämme, den Kopf des besiegten Feindes zum Zeichen des Triumphes auf einem Speer vor sich herzutragen. Warum trägt der Papst den Gekreuzigten vor sich her?
Schauen Sie sich einmal den sogenannten Hirtenstab des Papstes an! Dort hängt der Corpus des Gekreuzigten in besonders erbärmlicher Form - gekrümmt hängt er herunter wie an einem Marterpfahl. Im Grunde genommen haben wir noch Glück gehabt, dass Jesus von Nazareth gekreuzigt und nicht erhängt wurde, sonst würde er heute vielleicht mit einer Schlinge um den Hals am Stab des Papstes hängen. Nur die Gewöhnung an den gekreuzigten Corpus ist es, die einen öffentlichen Aufschrei verhindert - gegen soviel Perversion, gegen die Verewigung der schlimmsten Stunde des Erlösers, seine scheinbare Niederlage, die ihm die Priesterkaste und der römische Statthalter zufügten. Der Fürst der Finsternis triumphierte, als Jesus gekreuzigt wurde und der Satan wähnte sich in der Hoffnung, dass der Sohn Gottes ein- für allemal gestorben sei. Der Teufel hätte sich nichts Besseres einfallen lassen können, um den Sieg des Erlösers zu vertuschen, als das Symbol seiner Niederlage zum Symbol des Kirchenchristentums zu machen.
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Sehr schöner Artikel. Etwas zum Nachdenken gegenüber den Vorzeigechristen und ihrer.... sehr lebensnahen, buntblumigen Totenkulte.