Zitat von
cajadeahorros
Ach ja...
Der auch hier im Forum gefeierte "feinsinnige Investor" und Philantrop Berggruen, der uns durch den Le Monde mitteilen läßt, was wir zu denken haben, der mit Gerhard Schröder ein Council for the Future of Europe gegründet hat und der in dem unter seinem Namen in dem Büchlein Intelligent Governance for the 21st Century allerlei Geplapper zum Gutsein veröffentlichen ließ wird nun von der Realität und seinem philantropischen Geschwätz ("aufregende Arbeit" sollte sein Engagement werden) eingeholt und greint in der BILD herum:
"Ich habe nicht gewußt, wie krank Karstadt wirklich war."
Ja nun, insolvent war Karstadt, das ist, aus der Ferne betrachtet, kein allzu gutes Zeichen, vor allem wenn die "Peer Group" ebenso am Hungertuch nagt, wenn man es also mit einem auf dem absteigenden Ast befindlichen Teil der Wirtschaft zu tun hat und man daher nicht damit rechnen kann, daß ein paar gute Worte und die Konjunktur allein helfen könnten. Tief durchatmen muß man auch bei diesem Satz:
"Karstadt gehört zu meiner internationalen Firmengruppe, die von einer sogenannten Holding gesteuert wird. Für ihre Tätigkeit, z.B. Verwaltung, bekommt die Holding jährlich einen Betrag. Ich selbst verdiene daran keinen Cent."
Also er selbst, der Eigentümer einer Holdinggesellschaft, verdient nicht daran, wenn diese Holdinggesellschaft etwas verdient. Alles klar. Die BILD-Leser werdens schon glauben. Was ein Dummschwätzer...
Die Angestellten, auf deren Rücken die "Sanierung" bisher ausgetragen wurde, man liest von 650 Mio. Euro aufsummiertem Lohnverzicht, würden es inzwischen ganz gerne sehen, wenn auch der "Risikoinvestor" mit über 2 Mrd. Vermögen ein wenig ins Risiko gehen würde, statt aus dem Unternehmen über die Holdingvergütung die lächerliche Anfangsinvestition von 70 Mio. Euro wieder abzuziehen. Dazu lesen wir:
Zitat Tagesspiegel: "Er stehe bereit, "frisches Geld" einzubringen, wenn es "helfen würde", sagte Berggruen. Aber entscheidend sei der Wandel im Unternehmen."
"Wandel", soso. Und "Vielfalt"? Hauptsache dumm daherreden, das kostet nichts.