Malcolm McLaren lebt: Ipad-"Konkurrent" Wepad oder "The Great IT'n'T Swindle"
Ein Start-Up-Unternehmen namens "Neofonie" möchte mit einem mobilen Gerät namens "Wepad" dem Apple-Produkt "Ipad" Konkurrenz machen, welches im Gegensatz zum Apple-Produkt auch USB-Anschlüsse besitzt, Adobe Flash unterstützt sowie auf Zensur von vermeintlich "anstößige" Inhalte bei Kooperationen mit Zeitungs- bzw. Zeitschriftenverlagen verzichten will.
Schön und gut, klang für mich sehr interessant. Habe mal wegen der Printmedienbeiträge zu diesem Gerät gegoogelt und bin auf haarsträubende Ungereimtheiten gestoßen.
Hier der Ursprungsartikel:Update vom 14.4.2010: Präsentation mit Schwierigkeiten
Diverse Medien berichten von Problemen bei der unten beschriebenen Vorstellung des Wepads. So soll auf dem vorgeführten Wepad ein Windows-Betriebssystem installiert gewesen sein. Viele Webseiten sprechen von einem PR-Stunt, andere gar von einem Fake. Bei Spiegel Online glaubt man, das Wepad sei ein Phantom - auf dem Vorführgerät sei nur ein Film abgespielt worden. Die Kollegen von heise.de konnten indes nachfragen und bekamen die Bestätigung dafür, dass das Gerät tatsächlich Windows-basiert war und ein Endlosvideo abspielte. Auf einem älteren Vorseriengerät war jedoch Linux installiert, die Software ließ sich auch bedienen. Zweifel am Entwicklungsstand räumte man bei Neofonie aus: Durch Probleme beim Zoll hätte man das Vorführgerät nicht entsprechend vorbereiten können.
Quellen für beide Zitate: [Links nur für registrierte Nutzer]Original-Artikel vom 13.04.2010: Details und Preise zum Ipad-Konkurrenten Wepad
Nach der Hardware-Ausstattung gibt es nun auch Informationen zum Veröffentlichungstermin und zu den Preisen des Apple-Konkurrenten Wepad. Das Wepad wird es in zwei Varianten geben. Beide setzen auf den Intel Atom N450 als Rechenkern und verfügen über einen 11,6-Zoll HD-ready-Display (1.366 x 768 Pixel). Das kleinere Modell wird für rund 450 Euro in den Handel kommen, besitzt 16 GByte internen Speicher und kommuniziert über eine WLAN-Verbindung mit dem Internet. Neofonies Topmodell Wepad 3G hat eine Speicherkapazität von 32 GByte, GPS und Full-HD Playback per HDMI. Der Hersteller verlangt hierfür einen Preis von circa 569 Euro. Über den Chip, der für das Abspielen von HD-Videos zuständig ist, gab Neofonie noch keine Informationen preis. Fest steht bereits, dass Nvidias Ion-Plattform nicht zum Einsatz kommt. Ab Juli 2010 wird eine geringe Auflage des Wepads erwartet. Der Massenmarkt soll ab August bedient werden.
Aber es kommt noch härter:
Das Unternehmen hat eingeräumt, daß es einen nicht betriebsfähigen Prototyp vorgeführt hat - es gab eine Windows-Fehlermeldung und dabei wurde nur ein Video ohne irgendwelche Interaktivitätsmöglichkeiten abgespielt. Dabei soll laut deren Geschäftsführer eine Linux-Distribution als Basis-OS dienen und komplett mit freien Applikationen bestückt sein, wie z.B. eben Adobe Flash und einem OpenOffice-Paket - das "soll den Wir-Charakter des Wepads ohne Barrieren bzw. Zensur betonen":rolleyes:
Kompletter Artikel auf: [Links nur für registrierte Nutzer]
Ich habe mir auch mal die Mühe gemacht, die einzelnen Userkommentare zu besagtem Heise-Artikel durchzusehen und bin daher auf folgendes Unternehmen gestoßen.
[Links nur für registrierte Nutzer]
Exakt das gleiche Gerät! Der Preis: 599 $ mit 32 GB und Win 7 Home Premium
Da frage ich mich nur - Was soll der Scheiß???
Will da jemand mit Hilfe von schnell zusammengeschusterten Applikationspaketen und einem "freien" Betriebssystem unter dem Vorwand eines "barrierefreien Systems" am digitalen Medienkuchen "mitnaschen"? Oder versucht da jemand mit einer "tollen Story" Risikokapital einzusammeln und den Geldgebern einen Bären aufzubinden?
Ich wäre ja sehr froh, wenn Apple ernsthafte Konkurrenz bekommt, noch dazu aus deutschen Landen. Aber was die Neofonie GmbH in Zusammenarbeit mit einem Münchener Unternehmen da abgeliefert hat, war sicherlich das Gegenteil von Wertarbeit "Made in Germany" - es war eine einzige Katastrophe.
Die armen Mitarbeiter der beiden Unternehmen tuen mir jetzt schon leid, die die Fehler solcher Windbeutel von Unternehmenslenkern bald ausbaden müssen.
Da kaufe ich mir doch lieber das Original aus Kanada, welches sich optimal in meine EDV-Landschaft einfügt - und kann sogar mit dem Kundendienst auf Französisch kommunizieren, wenn es mir beliebt.
Lest euch ruhig mal die Kommentare auf heise.de durch - es ist zu vielschichtig, um aufgelistet zu werden.
Das Unternehmen ist jedenfalls für mich gestorben.
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Zitat von cajadeahorros
