dein vergleich stellt sich so nicht.
denn, wenn Du dies konsequent weiterverfolgen würdest, wäre auch jeder mord legal, weil tiere nicht nur aus dem überlebenstrieb heraus andere tiere töten.
das heisst also, wann beginnt für dich das menschliche leben ?
erst ab dem zeitpunkt der geburt ?
für mich jedenfalls ab dem zeitpunkt der zeugung.
Geändert von Octopus (07.05.2010 um 15:46 Uhr)
Schlussendlich kann man schon hier, bei einigen Abtreibungsgegnern unschwer feststellen, dass ihre Erwiderungen eine gewisse Gewaltbereitschaft zeigen, wenn auch nur in verbaler Form.
Aber niemand konnte bisher etwas anderes hervorbringen, außer moralische Entrüstung ... wenn man vom unsinnigen "Argument" eines aussterbenden Volkes absehen mag.
Es geht ja nicht darum, ob man selber dazu bereit sei, eine Schwangerschaft abzubrechen, sondern darum, wie wir als Gemeinschaft damit umgehen, was unabänderlich immer geschehen wird.
Ich habe und werde mit höchster Wahrscheinlichkeit niemals abtreiben. Aber das bin ich ... das ist meine ganz persönliche Lebenseinstellung.
Aber darum geht es hier nicht. **
Die Verbesserug des sozialen Umfeldes, bessere finanzielle Ausstattung für Familien mit Kindern, familienfreundliche Politik im Allgemeinen mag etwas bewirken, aber mit Sicherheit keinen merklichen Rückgang von Abtreibungen.
Die Ursachen weshalb Frauen abtreiben sind vielfältig, es nur an einem Aspekt festmachen zu wollen, ist zu kurz gedacht. Aus Jux und Übermut entscheidet sich wohl keine Frau für eine Abtreibung
Servus umananda
Überzeugen ist unfruchtbar.
Walter Benjamin
(1892 - 1940)
Früher gingen die schwangeren Mädchen ins Wasser, oder sie wurden teilweise von den Engelmacherinnen selbst in den Himmel befördert.
Wollen wir das wieder?
Oder wollen wir Gefängnisstrafen für mitleidige Ärzte, die das auch früher schon machten, klar auch um Geld, aber auch mit dem Risiko ihre Zulassung zu verlieren.
Ich persönlich bewerte auch einen Embryo als menschliches Leben (unabhängig davon ob er nun den Level einer Kaulquappe hat oder nicht), nur stelle ich ihn nicht höher als die Entscheidung der Schwangern.
Deine Frage sollte also lauten: "Ab wann hälst du es für schützenswert?"
Dazu muß ich nun sagen daß ich menschliches Leben nicht grundsätzlich für schützenwert halte. Also tue ich dies bei Embryonen auch nicht.
Es kommt immer auf die Randbedingungen an, und da sind nicht deine oder meine ausschlaggebend, sonder derjenigen der Schwangeren.
Wenn man von der Schönlaterngasse in Richtung Fleischmarkt abbiegt ... oder die Moral vor dem Ambulatorium. Man könnte diese Begegnung mit der moralischen Selbstgefälligkeit auch die "Gewaltbereitschaft der Guten" nennen.
Es ist mir immer noch nicht klargeworden, was einigen "Kritikern" jetzt mehr stört? Ist es die gesetzliche Regelung der Fristenlösung, die einer Abtreibung den notwendigen Rahmen gibt, damit diese nicht im Zwielicht durchgeführt werden muss ... oder gilt es die Schwangere aus moralischen Gründen in die Hände von Kurpfuschern zu treiben, damit sie der Gefahr ausgesetzt wird, schwerwiegende gesundheitliche Schäden zu erleiden, damit die "Sünde" sogleich wie ein "göttlicher" Fluch gesühnt wird?
Die gesamte Argumentation von Abtreibungsgegnern basiert letztlich auf einer moralischen Verurteilung, die im Grunde weder um das "Kind" noch um die "Mutter" im Fokus hat, sondern ganz alleine auf ein Überlegenheitsgefühl fußt ... "ich bin gut und gottgefällig" und das andere ist das Böse, also Satanswerk.*
Die Fanatiker, denen man am Fleischmarkt begegnet, die jede Frau, welche das besagte Gebäude betritt, mit bösen Blicken abstrafen wollen, da es ihnen untersagt ist, die Besucherinnen anzusprechen, zeigen mir oft, wo das "Böse" sitzt und jede Menschlichkeit zersetzt ... als hätten diese Fanatiker eine Art von Säure getrunken.*
Vor einigen Jahren war es für die Besucherinnen des Hauses am Fleischmarkt oft ein Spießrutenlauf ... aber das hat sich zum Glück geändert, seit die Polizei präsent ist und peinlich darauf achtet, dass kein Abtreibungsgegner den Weg verstellt, *kein Flugblatt verteilt oder gar eine Frau anspricht.
Gelernt haben diese Fanatiker nichts. Kaum zieht die Einsatzleitung die uniformierten Polizeibeamten ab und setzt eine Zivilstreife ein, müssen sie eingreifen, um einen aufdringlichen Abtreibungsgegner auf der Polizeistation erkennungsdienstlich erfassen.
Das ist beabsichtigt, um Fanatiker herauszufiltern, die eine kriminelle Energie ... beziehungsweise Gewaltbereitschaft haben.
Mir sind Abtreibungsgegner noch nie koscher vorgekommen. In den USA schrecken manchmal Abtreibungsgegner nicht einmal vor Mord und Brandstiftung zurück. Soviel zu "Gut und Böse". Kaum eine andere Sache bringt mehr Gewalt hervor ... als das moralische "Überlegenheitsgefühl".
Servus umananda
Geändert von umananda (07.05.2010 um 16:27 Uhr)
Überzeugen ist unfruchtbar.
Walter Benjamin
(1892 - 1940)
Es gibt eh zu viele Menschen.
nein, nicht nur.
die "rahmenbedingungen" die dazu ( angeblich ) führen weshalb jemand einen anderen ermordet ist keine rechtfertigung für diese tat. *
egal ob dies ein erwachsener mensch einem anderen antut oder nicht.
daher nochmals:
ab wann beginnt für dich das menschliche leben bei dem du dann von mord sprechen würdest falls man es töten sollte ?
ab dem zeitpunkt der geburt ?
* wenn frauen abtreiben, weil durch den geburtsvorgang ihr leben auf dem spiel stehen könnte, oder weil sie vergewaltigt wurden, bzw. das kind missgebildet auf die welt kommen würde, liegt der fall natürlich anders.
Geändert von Octopus (07.05.2010 um 16:07 Uhr)
Ich sehe keinen Grund dafür einen festen unverrückbaren Zeitpunkt festzulegen. Da Mord ja im allgemeinen negativ behaftet ist und ich die Tötung eines anderen nicht immer als negativ empfinde, kann ich dahingehend auch keinen festen Zeitpunkt nennen ab wann es denn negativ, also Mord, wäre. Dazu gibt es einfach zu viele Variablen die zu berücksichtigen wären.
@ umananda
da du immer die moral erwähnst.Wenn man von der Schönlaterngasse in Richtung Fleischmarkt abbiegt ... oder die Moral vor dem Ambulatorium. So könnte man die Begegnung mit der moralischen Selbstgefälligkeit nennen.
es zieht sich doch wie ein roter faden, die ethik-und moraleinstellung derjenigen,
die der tierquälerei ( schächten, stierkampf etc. ) das wort reden
und konsequenterweise dann auch den mord an ungeborenen bejahen.
nein, eine solche ethik und moraleinstellung vertrete ich nicht.
Geändert von Octopus (07.05.2010 um 16:24 Uhr)
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