Viel hört man aus Jamaika: Rum, Sprinter, Raggae, Sonne, Strand und aktuell Chris Coke?
Ja, dieser Herr ist einer größten Drogenbosse der Welt gehört hinter Schloß und Riegel möchte man meinen. In Jamaika sieht man das aber anders, dort führte die versuchte Verhaftung dieses Drogennegers zu schweren Unruhen und Schießerein denen bis jetzt über 60 Menschen zum Opfer fielen. Der gesuchte Drogenboss ist übrigens immer noch nicht gefaßt.
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In Jamaika sind derzeit hunderte Polizisten und Streitkräfte auf der Suche nach Coke im Einsatz. Die Polizei hatte am Montag ein Viertel im Stadtteil Tivoli Gardens der Hauptstadt Kingston gestürmt und Barrikaden durchbrochen, die von Anhängern des Gangsters errichtet worden waren. Vize-Polizeichef Glenmore Hinds sprach von einem "Krieg" gegen die Banden.
Während des Einsatzes erschütterten Explosionen das Wohngebiet, Rauchwolken standen über den Dächern. Die Polizeieinheiten traten in Kampfmontur auf, über der Stadt kreisten Hubschrauber. Die Polizei forderte die Einwohner der Hauptstadt auf, in ihren Häusern zu bleiben. Die US-Botschaft stellte bis auf weiteres alle nicht zwingend erforderlichen Dienste ein.
Der jamaikanische Regierungschef Bruce Golding drückte sein "tiefes Bedauern" über den Tod von Sicherheitskräften und "unschuldigen Bürgern" aus. Er versprach, dass die Sicherheitskräfte "Ordnung und Ruhe" in den betroffenen Gebieten wieder herstellen würden