In Argentinien weilten also deutsche Atomwissenschaftler, die schon an Hitlers Atomprojekt mitarbeiteten. Von denen wollte Schimon Peres Know-how.
Zunächst hatte er versucht, die Franzosen zur Entwicklung der israelischen Atombombe zu bewegen. Sie bauten in der Negev-Wüste das Kernkraftwerk Dimona, das über einen nicht zugänglichen unterirdischen Bereich verfügt.
Doch Frankreichs Staatschef Charles de Gaulle gab dem Druck aus Washington nach und ließ die Israelis mit ihren atomaren Wünschen alleine. Ende der 50er Jahre wandte sich Peres an die argentinische Atomkommission, damals unter militärischer Leitung, sowie an Adenauer und seinen ersten Atomminister (danach Verteidigungsminister) Franz Josef Strauß. Man verfolgte die gleichen Interessen. Die in Argentinien forschenden deutschen Nuklearwissenschaftler halfen Peres, und Adenauer spendete dem Chaim-Weizman-Institut im Jahr 1960 drei Millionen D-Mark für die nukleare Kooperation. Erst fünf Jahre später sollten Tel Aviv und Bonn diplomatische Beziehungen aufnehmen.
Wahrscheinlich war nicht nur Eichmanns Wissen über das brisante Dreiecksgeschäft und die Lieferung von Natururan und Schwerem Wasser ausschlaggebend dafür, daß man ihn aus dem Verkehr gezogen hat.
In diesem Fall steckt viel mehr als nur ein "falscher Schädel"...