Zitat von
ortensia blu
Die soziale Verantwortung des Unternehmers liegt darin, Gewinn zu erwirtschaften
von Patrick Adenauer
Die inkompetente "Kapitalismus-Schelte" des SPD-Vorsitzenden Müntefering und anderer Sozialisten (auch über die SPD hinaus) stellt sich seltsam dar in einem Land, dessen gegenwärtig deprimierendes Hauptmerkmal der Mangel an "Kapitalismus" und "Kapital" ist.
Ein marktwirtschaftlich besser aufgestelltes Land nach dem anderen zieht an uns vorbei: Irland und Großbritannien etwa, Finnland, Holland, selbst Estland und Island! Die Politik kämpft verzweifelt mit Problemen, die wir ohne ihre falschen Eingriffe gar nicht hätten. Die hohe Staatsquote, enorme Steuer- und Sozialabgaben, ein Umverteilungsvolumen von einem Drittel des Bruttosozialprodukts, die Weltmeisterschaft in Gesetzen und Verordnungen - all dies kann kein Land des "Kapitals" sein oder werden.
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Es ist keineswegs die Pflicht und Schuldigkeit des deutschen Unternehmers, mit dem Deutschlandlied auf den Lippen entweder in Insolvenz zu gehen oder aber so kümmerlich dahinzukrebsen, wie das viele mittelständische Unternehmen unter der bürokratischen Diktatur des Wohlfahrtsstaates tun.
Wo soll das "Glaubwürdigkeitsproblem" der Unternehmer liegen? Wenn der Staat Nichtarbeit nicht so hoch belohnen würde und der Arbeitsmarkt nicht von einem Machtkartell, das die Preise hochhält, beherrscht würde, hätten wir Vollbeschäftigung. Arbeitslosenzahlen und der Grad der Regulierung des Arbeitsmarktes korrespondieren miteinander.
Die soziale Verantwortung eines Unternehmers zeigt sich primär darin, den Kunden Nutzen zu bringen. Gewinn und Rendite sind Zeichen des Erfolges. Arbeitsplätze entstehen so automatisch. Seine primäre "soziale Verantwortung" ist es also, Märkten und Kunden zu dienen, nicht den eigenen Beschäftigten. Diese wird er fordern und fördern, hegen und pflegen, will er erfolgreich bleiben. Sie sind sein "höchstes Gut".
Der Unternehmer ist ein professioneller Knappheitsüberwinder. Sein Ethos und sein zentraler Auftrag ist, das Brot zu vermehren, nicht es - im Zeichen etwa der "sozialen Gerechtigkeit" - zu teilen. Die Unternehmer erzeugen "das Brot" - und die Politiker schneiden es dann nach ihrem Belieben zurecht. Den "Primat der Politik wiederherstellen", fordert Müntefering. Dabei hat die Politik den Bedürfnissen der Bürger zu dienen und nicht die Wirtschaft zu beherrschen.
Der Siegeszug des "Kapitals" ist auch international von großem Vorteil, je beweglicher es ist, desto mehr. Bei Ländern, die sich in die weltwirtschaftliche Arbeitsteilung eingegliedert haben, steigen Wohlstand, Lebenserwartung und Bildungsniveau. Indien und China sind die bekanntesten neuen Aufsteiger. Irland wurde zu einem führenden Land in der EU dadurch, daß es Investoren wie "Heuschrecken" anzieht. Diese wunderbaren "Heuschrecken" grasen aber das Land nicht ab, sondern tragen zu dessen Wohlstand bei.
Nach den Statistiken des "World Economic Freedom Report" besteht zwischen dem Grad der Freiheit des Kapitals und dem Wohlstand ein direkter Zusammenhang. Die unfreiesten Länder sind zudem die ärmsten. ...
Es ist eine Tragödie, daß in Deutschland das "Kapital" - und seine Vermehrung - beschädigt, beschimpft und auf Dauer vertrieben wird. Was wäre denn, wenn die Banken ins Ausland gingen? Allein nur schon die Deutsche Bank? Glücklicherweise setzen die internationalisierten Märkte diesem Treiben gewisse Grenzen.
Im Unterschied zur Politik kann das "Kapital" nicht mit Zwangsmitteln arbeiten, es muß durch Leistung überzeugen. Keine Firma der Welt kann Kunden zur Abnahme ihrer Leistungen oder Güter zwingen, wohl tut dies aber die Politik in dem sogenannten Wohlfahrtsstaat mit seiner Zwangsfinanzierung und seinen Zwangsverträgen. Jede Ausgabe des Staates beruht auf einem Verzicht des Bürgers, hat Ludwig Erhard einmal gesagt. Es sollte darum heißen: Kapital: ja bitte! Und möglichst viel davon! Und: sowenig Staat wie nötig. Im Grunde haben wir Unternehmer gegenwärtig vor allem eine Bitte an den deutschen Staat: Geh mir aus der Sonne!
Der Autor ist Unternehmer in Köln. Der Enkel des ersten deutschen Bundeskanzlers wird heute zum Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer (ASU) gewählt
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In Düsseldorf mußte Münte vor fliegenden Eiern geschützt werden: Lügner, Lügner, riefen die Arbeiter...