Ich habe das aus dem Bauch heraus geschrieben und bin womöglich etwas schlampig im Ausdruck gewesen. Ich versuche zu verdeutlichen:
Von einer Definition würde ich weitgehende Präzison und Vollständigkeit in der Begriffsklärung erwarten, während eine Bedeutung nur einen Teilaspekt meinen kann. Aber darauf kommts ja nicht so sehr an. Ich wollte damit nur sagen, daß man es sich allzu leicht macht, wenn man Demokratie zu stur nach gewissen Standard-Vorgaben beurteilt, wie "gibt es freie Wahlen, eine Pressefreiheit, eine Zensur, etc." Diese Punkte sind zwar essenziell, aber sie sind nicht hinreichend wie ich meine.Zitat von Lord Solar Plexus
Ganz meine Meinung. Ich habe mich nicht gegen eine Definition grundsätzlich aussprechen wollen, nur gegen eine unzureichend genaue.Ich glaube, dass eine klare Definition sehr wichtig ist. Wenn jeder beliebig etwas anderes darunter versteht, reden wir alle aneinander vorbei. Außerdem wird oft Demokratie und Sozialstaat oder Demokratie und Gerechtigkeit verwechselt. Das kann zusammengehen, muss aber nciht und bedeutet eben etwas anderes.
Das ist der Punkt den ich oben schon meinte, mit "akademisch".Als rudimentärste Basis muss m.E. die Ethymologie aushelfen: Herrschaft des Volkes. Wie genau diese Herrschaft organisiert ist, fällt aber auf eine Art Vorschriften-Ebene. Das kann direkt, repräsentativ oder sonstewas sein.
Ich denke auch, dass unsere Demokratie sehr wohl gelebt werden kann. Die Tatsache, dass REP, DVU, PDS in einem Landtag sein können, ist eigentlich Beweis genug. Von Leserbriefen über Demos, sehr häufige Wahlen, Direktanfragen bei Abgeordneten, Bürgerbegehren, aktives und passives Wahlrecht, strenge Wahlprinzipien bis hin zur politischen Abstinenz steht einem doch alles offen. Aber es stellt sich die Frage: Zu welchem Grad wird das genutzt, etwa auf der Ebene der Bezirksvertretungen oder Bürgeranhörungen? Ich habe beide Extreme schon mitbekommen.
Demokratie im erweiterten, populären Sinn bedeutet für mich auch Liberalismus, Toleranz, Eigenverantwortung, Respektierung der Privatsphäre und die maximale Einlösung des Grundsatzes, dem Individuum soviel Freiheit zu gewähren, bis die Freiheit eines andern Individuums angetastet wird.
Dazu gehören z.B. auch so profane Dinge, wie die Farbe seines Hauses selbst bestimmen zu dürfen, ohne die örtliche Baubehörde nach dem "offiziellen Geschmack" fragen zu müssen, der mir dann erklärt was ins Ortsbild paßt und was nicht.
Ja, zuweilen sollen da schon Fortschritte erzielt worden sein, sagt man...Heute morgen habe ich gehört, dass jetzt 360 Bundesgesetze abgeschafft werden, etwa zum Beschwerdeweg, den ein Lehrling bei schlechter Toilettenbeleuchtung einhalten muss.
Demnach wären wir ja auf dem besten Wege.
Ich persönlich spüre noch nichts, hoffe aber auf diese Fortschritte.
:rolleyes:
Auf die Wirtschaft? ?(Im Übrigen ist eine Vielzahl von Vorschriften eher auf die Wirtschaft zurückzuführen, nicht so sehr auf die Politik.
Das könnte bedeuten, daß Du Jurist bistHä? Wie soll das gehen? Juristisch ist das unmöglich.
Aber da ist kein Widerspruch, es gibt so manches was nicht juristisch möglich ist
Die Demokratie ermöglicht es, daß andere Kräfte die Regierungsgewalt erlangen, als solche, die Anhänger der Demokratie sind. Das meinte ich. Diese Kräfte könnten dann den Bestand der Demokratie ernsthaft gefährden. Inwieweit das juristisch in Ordnung geht, danach wird womöglich nicht gefragt.