Schily: NPD, Schande für Deutschland
07. Mai 10:47
Am Sonntag wird die NPD in Berlin marschieren.
Foto: AP
Die Bundesregierung schließt nicht aus, erneut ein Verbot der NPD zu beantragen. Bis es so weit sei, müsse man sich der Partei entgegen stellen, meint Innenminsiter Schily.
Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat zum 60. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai mehr Zivilcourage gegen Rechtsextremismus angemahnt. «Ich finde es ermutigend, dass gerade so viele junge Menschen gegen Rechtsextremisten aufstehen. Wir brauchen aber mehr Zivilcourage der anständigen Bürger gegen Rechtsextremismus», sagte Schily der «Bild am Sonntag». Eine «Schande» nannte Schily es, dass es in Deutschland eine Partei wie die NPD gebe, die mit nationalsozialistischem Gedankengut und mit Symbolen auftrete, die an die Nazis erinnerten.
Die NPD hatte zum 60. Jahrestag des Kriegsendes einen Demonstrationszug zum Holocaust-Mahnmal und zum Brandenburger Tor in Berlin geplant, der jedoch an diesen Orten verboten bleibt. Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts kann die Demonstration am Sonntag nur unter den von der Polizei verfügten Auflagen stattfinden.
Schily betonte, dass er ein Verbot der Partei nocht nicht aufgegeben habe. Zwar könne er aufgrund der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts «derzeit nicht erkennen, wie wir zu einem erfolgreichen Verbotsverfahren kommen können». Es müsse aber ständig geprüft werden, ob es neue Ansatzpunkte für ein erfolgreiches NPD-Verbot gebe. (nz)
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