Auch das kann vorkommen. Menschen mit sehr hoher Empfindlichkeit gegenüber derartigem können auch einen Schock erleiden, ohne direkt ins Geschehen involviert gewesen zu sein. Das würde ich jedoch nicht auf mindestens einen Interviewten beziehen wollen, die ich in dem Zusammenhang gesehen habe.
Das mögliche Maß an Mitgefühl unterschätze ich sicherlich nicht. Ich bin selbst Empath, aber einer mit einem erhöhten Maß an in vielen Jahren erarbeiteter und teils natürlich vorhandener Selbstkontrolle. Ich bin, wem oder was auch immer dankbar dafür, dass ich solche Situationen betreffend von Natur aus mit einem gehobenen Maß an äußerst wirkungsvollen, sog. Coping-Strategien, also Möglichkeiten der Bewältigung, ausgestattet wurde. So etwas kann man begrenzt auch erlernen, ist aber grundsätzlich sehr individuell. Was bei dem einen funktioniert muss bei anderen Personen noch lange keine oder nicht die gleiche Wirkung zeigen...
Die Trennung zwischen (Mit-)Gefühl und sachlicher Arbeit ist insbesondere bei Notfallpsychologischer oder -psychiatrischer Betreuung (wg. akuter Belastungsreaktionen, Panikanfällen mit begleitenden und/oder nachfolgenden Angststörungen, allgemeinen Erregungszuständen, etc.) von derartigen Ereignissen Betroffener extrem wichtig, da man ansonsten zu stark selbst involviert wäre, was die Tätigkeit entscheidend behindern könnte.