Wenn Zeitungen über Heroindealer im Kinderalter, über Familienclanschlägereien im Schwimmbad, über wegen ihres Lebenswandels ermordete Töchter oder antisemitische Randale berichten, weiß der Leser automatisch, dass es sich nicht um Inder, Angolaner oder Tschechen handelt. Wenn – wie vor ein paar Tagen in Frankfurt geschehen – ein Fahrgast die Straßenbahnfahrerin schlägt, weil er sich so sehr über ein Reklameplakat mit halb nackten Menschen in der Tram aufregt, kann sich jeder denken, dass dies kein Pole oder Italiener war.
Was ist eigentlich so schwierig daran, diese einfach jedem bekannte Tatsache auszusprechen? Einerseits haben natürlich die Vertreter der betroffenen Einwanderergruppen ein Interesse daran. Sie verstecken sich gern hinter dem Begriff „Ausländer“ und erklären die Konflikte am liebsten mit dem „Rassismus“, der in Deutschland angeblich überall lauern würde. Aber rassistische Dumpfbacken sind gottlob eine randständige Minderheit, die keinerlei Widerhall in der Mehrheitsgesellschaft findet. Im Gegenteil: Die allermeisten Deutschen freuen sich darüber, dass ihr Land bunter und vielfältiger wird.
Der Begriff "Ausländerfeindlichkeit" als Nebelkerze
Viel schlimmer und viel einflussreicher in der öffentlichen Diskussion sind jedoch die eingeborenen Deutschen, die das Offensichtliche nicht aussprechen wollen. Wenn wir ein generelles Ausländerproblem hätten, wie sie es immer behaupten, dann wären tatsächlich die Deutschen allein gefordert. Denn für Ausländerfeindlichkeit gibt es keine andere Ursachen als das Ressentiment desjenigen, der die Ausländer nicht leiden kann.
Wer seine Mitbürger dieses Ressentiments bezichtigt, kann sich selbst über die anderen erheben und sich mit einer vermeintlich besseren Moral schmücken. Eine mühselige Debatte mit den Einwanderern oder gar Forderungen an diese wären überflüssig.
Wir müssen konkret über Türken und Araber reden
Wenn wir allerdings damit beginnen würden, konkret über Immigranten aus der arabischen Welt, aus der Türkei und den kurdischen Regionen zu reden, müssten wir uns ernsthaft bemühen herauszufinden, was diese Gruppen gemeinsam haben und was sie von den anderen Einwanderern unterscheidet. Das ist gar nicht so einfach. Der pauschale Verweis auf die muslimische Religion greift zu kurz.
Muslimische Iraner, Inder und Chinesen, die auch zu Tausenden in Deutschland leben, fallen kaum durch Gewalt, Kriminalität und Verweigerung der Schulbildung auf. Vermutlich ist es ein Gemisch aus verschiedenen Faktoren: die Herkunft aus archaischen Dorfmilieus, extrem patriarchale Strukturen, Sexismus, aber auch ein Verständnis des Islam, das zu keiner Relativierung alter Dogmen bereit ist.