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Thema: Die weiße Rose und die 'Siegerjustiz'

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Die weiße Rose und die 'Siegerjustiz'

    Die weiße Rose war nicht politisch motiviert sondern religiös motiviert, so weit ich weiß gibt es von Sophie Scholl antisemitische Äußerungen die nicht so recht ins Bild passen. Außerdem kann ich mir es schlecht vorstellen das die damaligen Widerständler von BRD oder DDR Lumpen geehrt werden wollen.

    So nebenbei Stauffenberg wurde nicht von den Nazis getötet sondern von einem Widerständler der in der letzten Sekunde die Seiten gewechselt hat.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  2. #12
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Standard AW: Die weiße Rose und die 'Siegerjustiz'

    Zitat Zitat von Polemi Beitrag anzeigen
    Auch wenn hier ja bereits zig Stränge zum 3. Reich existieren, möchte ich trotzdem mal einen weiteren hinzufügen.

    Die Diskussion soll sich um folgende zwei Punkte drehen:
    1) Wie beurteilt ihr, werte Mitforisten, die Verurteilungen der Mitglieder der weißen Rose, deren Hauptverantwortliche allesamt durch Freisler zum Tod durch das Fallbeil verurteilt wurden? Ist dieses gerecht? Schließlich werden Kollaborateure (mir ist klar, dass dieser Begriff nicht ganz passend ist, mir fiel nur gerade kein besserer ein) in einem Kriegsfall wohl durch jeden Staat verurteilt. Da in Nazideutschland die Bestrafung mit dem Tode Teil des Rechtssystems war, ist die Hinrichtung der Wiederstandskämpfer aus diesem Blickwinkel eventuell als legitim anzusehen.

    2) Wie beurteilt ihr den interessanten Fall des [Links nur für registrierte Nutzer], der zwar nach dem Krieg verurteilt wurde, jedoch ab '51 wieder ein freier Mann war, dem sogar seine Rentenansprüche zuerkannt wurden.
    • der Strangtitel hat nichts mit den beiden Fragen zu tun
    • wer oder was soll 'J.Schmid' gewesen sein?
    • es hatte einen Mann mit dem Namen Schmi[d]t gegeben welcher ENIGMA Kodexe verraten/verkauft hatte. Dieser Typ haette eine Kugel wohl verdient.


    Fuer mich waren und sind die Geschwister Scholl 'Heroen'. Hut ab vor ihnen! Ditto fuer den Kreisauer Kreis....

  3. #13
    Klimaschurke Benutzerbild von mabac
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    Standard AW: Die weiße Rose und die 'Siegerjustiz'

    Zitat Zitat von houndstooth Beitrag anzeigen
    wer oder was soll 'J.Schmid' gewesen sein?
    Am 18. Februar 1943 um ca. 11:15 Uhr bemerkte er, dass die Geschwister Scholl im Lichthof der Universität Flugblätter auslegten, und stellte sie, als sie gerade dabei waren, das Gebäude wieder zu verlassen. Schmid übergab beide dem Kanzleisekretär Albert Scheithammer. Da der Rektor der Universität, Walther Wüst, zunächst nicht anwesend war, brachten Schmid und Scheithammer die Geschwister zum Syndikus der Universität, Ernst Haeffner, der sie schließlich der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) übergab.
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Der fast 60jähriger Hörsaaldiener fing die beiden jungen Leute ein. Sehr heroisch das Ganze.
    Früher waren Dick und Doof zwei Personen.
    Till Backhaus

  4. #14
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Standard AW: Die weiße Rose und die 'Siegerjustiz'

    Zitat Zitat von mabac Beitrag anzeigen
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    Der fast 60jähriger Hörsaaldiener fing die beiden jungen Leute ein. Sehr heroisch das Ganze.

  5. #15
    Einsiedler Benutzerbild von Coriolanus
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    Standard AW: Die weiße Rose und die 'Siegerjustiz'

    Kathryn Hulme (July 6, 1900 – August 25, 1981) was an American author and memoirist most noted for her novel The Nun's Story. The book is often misunderstood to be semi-biographical.

    She is also the author of Wild Place, a description of her experiences as the UNRRA Director of the Polish Displaced Persons (DP) camp at Wildflecken, Germany, after World War II. This work won the Atlantic Non-Fiction Award in 1952.
    It was at Wildflecken that Hulme met a Belgian nurse and former nun named Marie Louise Habets, who became her lifelong companion. The Nun's Story is a slightly fictionalized biographical account of Habets' life as a nun.

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    21.05.1958
    NEU IN DEUTSCHLAND

    Kathryn Hulme: „Geschichte einer Nonne“.

    Die amerikanische Frauenroman-Verfasserin hat die Erfahrungen einer ihr bekannten, belgischen Krankenschwester und ehemaligen Nonne aufgezeichnet. Das Buch beginnt als Reportage über Klosterbräuche und die vorgeschriebenen Bußen - ausgefeilte Seelen- und Körpertorturen für ungehorsame oder auch nur unpünktliche Nonnen - und wird nahezu zur Abenteuer-Geschichte, sobald von den Erlebnissen der Heldin, Schwester Lucas, in Belgisch-Kongo die Rede ist. Die Schwester verläßt schließlich den Orden, weil es ihr nicht gelingt, sich auf den ihr abverlangten, bedingungslosen Gehorsam und die vollkommene Unempfindlichkeit gegenüber allen irdischen Impulsen einzurichten. Sie bricht die Ordensregel während des zweiten Weltkrieges in Belgien vor allem durch ihren patriotischen Haß auf die deutsche Besatzung, aber auch durch ihren Stolz auf eigene, außerordentliche Erfolge in der Krankenpflege und durch ihr Unvermögen, bedrängte Patienten plötzlich allein zu lassen, weil eine Glocke jetzt das Gebet verlangt. Der Roman wird mit Audrey Hepburn in der Nonnenrolle verfilmt. (Wolfgang Krüger Verlag, Hamburg, 372 Seiten 15.80 Mark)

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Was aus der englischen Wiki und dem uralten Spiegel-Artikel nicht hervorgeht, ist was Kathryn Hulme denn so erlebt hat. Douglas Reed zitierte sie dankenswerterweise in seinem Standardwerk über den Zionismus:

    Kathryn Hulme berichtet:

    „Und dann kamen die Juden. In unserer nördlichen Zone gab es nie ein rein jüdisches Lager. Die Juden stellten weniger als ein Fünftel der Flüchtlinge in unserer Zone, doch äusserten sie ihre Wünschen und Forderungen dermaßen lautstark, dass man, wenn man seine Informationen über die Begleiterscheinungen der Besetzung lediglich aus den Zeitungen bezog, den Eindruck erhalten musste, sie seien die einzigen Flüchtlinge überhaupt… Es hieß, man müsse sie mit Samthandschuhen anfassen, besonders wenn man sie von einem Lager in ein anderes überstellte, und wehe dem Angestellten der Internationalen Hilfsorganisation, der in einem Lager, wo man die Juden hinbrachte, noch einen Streifen Stacheldraht übrig gelassen hatte!

    Sie wurden als ‚Verfolgte' eingestuft und waren neben den Kranken die einzigen Flüchtlinge, die eine Sonderration bekamen, ohne zu arbeiten… Auf der anderen Seite der Straße, die das Lager in zwei Hälften teilte, gab es eine kleinere Gruppe von Deutschen. Die jüdischen Delegierten behaupteten, von diesen gehe die allergrößte Gefahr aus, und die Internationale Hilfsorganisation müsse die jüdischen Polizisten bewaffnen, um ihre Volksgenossen von den in ihrer Mitte lebenden Deutschen zu schützen… Dass fast jeder deutsche Bewohner des Dorfs schon nach einem halben Monat für die Juden arbeiten würde, hätte ich mir wahrhaftig nicht träumen lassen, als ich letzteren mit dem Versprechen beschwichtigte, ich werde mich für die Bewaffnung der jüdischen Flüchtlingspolizei einsetzen… Die jüdische Flüchtlingspolizei trug grüne Wolljacken und den Davidstern an der Mütze… Nichts blieb dem Zufall oder der Improvisation überlassen… Im jüdischen Sozialhifebüro hingen martialische Plakate, auf denen junge Mädchen in Schützengräben zu sehen waren, die Handgranaten auf Araber warfen. Die jüdische Flüchtlingspolizei absolvierte Schiessübungen – mit den Karabinern, die wir ihnen zu ihrer ‚Verteidigung' gegen die Deutschen -- welche mittlerweile im Lager die Schwerarbeit verrichteten – zur Verfügung gestellt hatten. In den jüdischen Werkstätten wurden jetzt feine Wollmäntel sowie schwere Lederschuhe mit Nulpen für unebenes Gelände hergestellt. Wir vermuteten, all dies sei für Israel bestimmt, und tatsächlich wurde es über irgendwelche mysteriösen Kanäle dorthin geschafft; wir sahen nie einen jüdischen Flüchtling, der eines diese nützliche Kleidungsstücke getragen hätte. …Über dem Lagersektor, in dem ein so emsiges Treiben herrschte, wehte eine Fahne, die wir nie zuvor gesehen hatten: hellblaue Streifen auf weißem Grund mit dem Davidstern.“

    Den jüdischen Lagersektor schildert Kathryn Hulme wie folgt:

    „Stolz zeigten wir ihnen das große Lager, das wir für sie vorbereiteten, so wie ein Grundstückmakler einem Käufer ein luxuriöses Haus präsentiert. In ganz Bayern gab es kein komfortableres Flüchtlingslager… Die Rabbiner schüttelten ihre Köpfe; offenbar war es ihnen nicht fein genug.“

    Des weiteren führt Kathryn Hulme aus, das von den Amerikanern erlassene Gesetz über die Behandlung der Flüchtlinge sei voller Bestimmungen gewesen, die nichtjüdische Flüchtlinge benachteiligt hätten; „doch die Juden, die behaupteten und beweisen konnten, dass sie in ihrem osteuropäischen Herkunftsland verfolgt worden waren, wurden privilegiert behandelt.“ Die halb-regierungsamtlichen oder von der US-Regierung unterstützten amerikanischen Organisationen, fährt sie fort, hätten Maschinen und Werkzeuge für die Werkstätten sowie die Sonderrationen geliefert, die einzig und allein den Juden zuteil wurden.

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    « La haine impie accroîtrait vos misères »
    ("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")


  6. #16
    Auftragsschreiber Benutzerbild von Flüchtling
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    Standard AW: Die weiße Rose und die 'Siegerjustiz'

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    1943, kurz vor dem Ende der Nazidiktatur, wurden die Geschwister Sophie und Hans Scholl und vier weitere Mitglieder der Widerstandsbewegung "Die Weiße Rose" in München hingerichtet. Ihnen und all denen, die sich auch heute noch dem Faschismus entgegenstellen, ist dieses Lied zugeeignet.

    Jetzt haben sie euch zur Legende gemacht und in Unwirklichkeiten versponnen, denn dann ist einem - um den Vergleich gebracht - das schlechte Gewissen genommen.

    Ihr wärt heute genauso unbequem wie alle, die zwischen den Fahnen stehn, denn die aufrecht gehn, sind in jedem System nur historisch hochangesehn.

    Ihr wärt hier so wichtig, Sophie und Hans, Alexander und all die andern, eure Schlichtheit und euer Mut, euer Gottvertrauen - ach, tät das gut! Denn die Menschlichkeit, man kann's verstehn, ist hierzuland eher ungern gesehn und beschloß deshalb auszuwandern.

    Ihr habt geschrien, wo andre schwiegen, obwohl ein Schrei nichts ändern kann, ihr habt gewartet, ihr seid geblieben, ihr habt geschrien, wo andre schwiegen -es ging ums Tun und nicht ums Siegen!

    Vielleicht ist das Land etwas menschlicher seitdem. doch noch wird geduckt und getreten. Der Herbst an der Isar ist wunderschön, und in den Wäldern lagern Raketen.

    Ich würd mal mit euch für mein Leben gern ein paar Stunden zusammensitzen, doch so nah ihr mir seid, dazu seid ihr zu fern, trotzdem werd ich die Ohren spitzen.

    Ihr wärt hier so wichtig, Sophie und Hans, Alexander und all die andern, eure Schlichtheit und euer Mut, euer Gottvertrauen - ach, tät das gut! Denn die Menschlichkeit, man kann's verstehn, ist hierzuland eher ungern gesehn und beschloß deshalb auszuwandern.

    Ihr habt geschrien, wo andre schwiegen, obwohl ein Schrei nichts ändern kann, ihr habt gewartet, ihr seid geblieben, ihr habt geschrien, wo andre schwiegen - es geht ums Tun und nicht ums Siegen!

    Ihr habt geschrien, wo andre schwiegen, obwohl ein Schrei nichts ändern kann, ihr habt gewartet, ihr seid geblieben, ihr habt geschrien, wo andre schwiegen - es geht ums Tun und nicht ums Siegen!
    K. Wecker, das ist zu seh'n bei vielen anderen seiner Texte, steht freilich "auf der richtigen Seite der Geschichte" (Obama), wie auch Frau Dr. Merkel und soviele andere Politisch Korrekte. Von dort aus ist und war es stets leicht, auf Abweichler
    zu zeigen.



    Von heute:
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    [...] „Wir brauchen wieder Dichter, die Stellung beziehen gegen das drohende Unheil. Poesie und Musik können vielleicht die Welt nicht verändern, aber sie können denen Mut machen, die sie verändern wollen.“ Dieses Credo lebt Wecker seit Jahrzehnten und viele seiner Lieder sind aus dieser Überzeugung heraus geschrieben. Wie das auf die Geschwister Scholl, eine der großzügigen Zugaben dieses Abends für das Augsburger Publikum. „Es geht ums Tun und nicht ums Siegen“, ist die Überzeugung, die Wecker damit verbreitet. Weckers poetische Kapitalismuskritik, die nicht militant, sondern mit leisen Tönen daherkommt, hat sich nicht überlebt in all den Jahrzehnten. Sie ist aktueller denn je und deshalb wird auch Konstantin Wecker den Leuten auch weiterhin ins Gewissen reden und ihnen Mut machen. „Ich bin als Gutmensch beschimpft worden, darum möchte ich jetzt auch ein Gutmensch sein.“ [...]
    Auch Dein Körper gehört der Partei.

  7. #17
    Auftragsschreiber Benutzerbild von Flüchtling
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    Standard AW: Die weiße Rose und die 'Siegerjustiz'

    Zu Alexander Schmorell
    [...] Im Fall eines Krieges gegen Russland würde er gezwungen sein, auf seine eigenen Brüder zu schießen. Der Einspruch blieb wirkungslos, Schmorell erfuhr den Sanitätsdienst als Perversion der Aufgabe des Arztes, die darin bestehen müsse, Menschen zu Hilfe zu kommen. Doch der Militäreinsatz führte[...]
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    Und hier sogar als Heiliger verehrt:
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    Auch Dein Körper gehört der Partei.

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