Israelischer Soldat seit 1500 Tagen entführt
Sein Vater gibt die Hoffnung nicht auf, ihn lebend wiederzusehen
Große braune Augen, das Gesicht eines unschuldigen Jungen. So hat Noam Shalit seinen Sohn in Erinnerung.
Gilad Shalit (23), Soldat der israelischen Armee, wurde vor 1500 Tagen von Terroristen verschleppt. „Ich wünschte, ich könnte Gilad sagen, wie sehr ich ihn liebe und dass er weiter daran glauben soll, freizukommen“, sagt sein Vater Noam.
Rückblick. Der Morgen des 25. Juni 2006, eine israelische Patrouille an der Grenze zum Gazastreifen. Seit elf Monaten leistet Gilad Shalit Wehrdienst im Panzerbataillon. Um 5.40 Uhr schlagen Raketen in seinen Panzer ein, abgefeuert von Terroristen der Hamas. Zwei Soldaten sterben, der verletzte Gilad wird verschleppt.
„Die Entführung ist jetzt über vier Jahre her. Aber ich kann nicht einfach aufhören, an meinen Sohn zu denken und ihn zu lieben“, sagt Noam Shalit zu BILD.
Anfang Juli zog Familie Shalit aus ihrem Haus aus, seitdem campiert sie aus Protest in einem Zelt vor dem Regierungssitz des israelischen Ministerpräsidenten. „Gilad darf nicht vergessen werden, deswegen sind wir hier. Und wir bleiben, bis wir unseren Sohn zurückhaben.“
Das letzte Lebenszeichen von Gilad stammt vom September 2009. Ein Video, auf dem der verstörte Junge stammelt: „Mama, Papa – ich würde euch so gerne wiedersehen.“
„Es hat uns fast umgeworfen, Gilad zu sehen. Wir waren so glücklich, dass er lebt. Aber wir haben auch gesehen, dass es ihm nicht gut geht. Er war nicht der Junge, den wir damals zur Armee geschickt haben“, sagt Vater Noam.
Wie krank Gilad wirklich ist, wissen nur seine Entführer. Sie halten ihr Opfer versteckt, nicht einmal das Rote Kreuz darf ihn untersuchen. Für seine Freilassung fordern sie einen teuflischen Preis: 9000 palästinensische Gefangene, darunter 450 Terroristen, die an Anschlägen auf Israelis beteiligt waren, soll die israelische Regierung freilassen. Erst dann darf Gilad gehen.
Ein Angebot, das der jüdische Staat nicht annehmen kann. Und so wartet die Familie Shalit weiter auf ihr Kind.
Noam Shalit blickt in die Ferne. Mit brüchiger Stimme sagt der Vater: „Hoffnung ist das Einzige, was uns noch bleibt.“
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Fryhyt für Gilad!!!