uch dieses Forum ist inzwischen voll von Strängen zum Thema pädophiler Übergriffe vor allem im Bereich der katholischen Kirche. Dabei gerät der Umstand leicht außer Sicht, daß es derlei unschöne Vorkommnisse auch in anderen Zuständigkeiten gibt, kirchlichen, sonstig religiösen und weltlichen.
Worüber erstaunlicherweise bisher in der Öffentlichkeit nie geredet wurde, das ist die Frage, wie es eigentlich im Weichbild des Islams, der Moscheen, Koranschulen usw. um die Unversehrheit der dorthin anvertrauten Kinder bestellt ist. Bekanntlich sind die meisten islamischen Einrichtungen durchaus von einem Geist der Autorität bestimmt, und bekanntlich blüht Kindesmißbrauch nirgendwo so sehr wie in ebensolchen Zonen der über Kinder ausgeübten Autorität.
Erstaunlicherweise war es jetzt ein muslimischer Funktionär, der dieses heikle Thema angesprochen hat. Ein norditalienischer Islamvertreter hat seine eigene Religionsgemeinschaft bezichtigt, Fälle von Kindesmißbrauch zu decken. Verantwortlich dafür sei "die Vertuschungspraxis einiger Imame", sagte Abdallah Khezraji, Vizepräsident im Einwanderungsrat der Region Venetien, gegenüber dem
"Corriere della Sera" [Links nur für registrierte Nutzer]. In seinem Heimatland Marokko seien einige Religionsvertreter "durch Pädophilie schwer kompromittiert". Und: "Mir ist klar, daß meine Worte so manchen nicht gefallen werden, aber ich habe die Pflicht, mich den entsprechenden Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen. Auch wir Muslime müssen die Augen aufmachen und zugeben, daß sich dieses Übel direkt in unserer Gemeinschaft verstecken kann."