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Thema: Der Unterschied zwischen (etwas) glauben und Aberglaube.

  1. #41
    Mitglied Benutzerbild von Weiter_Himmel
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    Standard AW: Der Unterschied zwischen (etwas) glauben und Aberglaube.

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Und jetzt pass du mal auf:

    Es gibt in der BRD keinen orthodoxen oder offiziellen Glauben. Welcher sollte das bitteschön sein? Jeder glaubt das was er glaubt. Es gibt nur einen Glauben, dem eine Mehrheit anhängt und den auch eine Mehrheit einer Regierung unterstützt/hätschelt.

    Die abwertende Bezeichnung "Aberglaube" benutzt diese Mehrheit doch nur, um alle andern, alle von diesem mehrheitlichen Glauben abweichenden Glaubensformen abzuwerten, zu diffamieren, nicht anzuerkennen.
    Orthodox wird hier im Sinne von "gewöhnlich" verwendet und offiziell im Sinne von offizieller Meinung der etablierten.Darum ja auch die vielen Schrägstriche -.- .

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Und genau das ist in unsrer Gesellschaft trotz aller Säkulaisierung noch der Fall. Welche Berechtigung hätte denn der christliche Glaube/ Kirche, sich hervorzuheben und alle andern nicht als gleichwertig anzuerkennen? Keine! Genauso verhält sie sich zum Unglauben.
    Keine ... .Aber ein gewaltiger Teil des Aberglaubes basiert nun mal entweder auf spirituellen/mystischen/sinnlosen Handlungen denen entweder keine Religion zu grunde liegt oder die sich auf eine Religion beziehen ... die diese Handlungen jedoch weder in ihren Schriften noch in ihrer organisation vorschreibt.

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Welcher Glaube als "wahrer" unterstützt und welcher als "Aberglaube" niedergemacht wird, bestimmt die herrschende Mehrheit in der Gesellschaft oder die Macht ausübende Minderheit. Im Islam ist es letztere, bei uns ist es nur noch überkommene Gewohnheit mit einer immer schneller schwindenden Mehrheit, die bald nur noch eine Minderheit unter vielen sein wird.
    Gut endlich hast du es anscheinend halbwegs erkannt.Abweichungen von der vorherrschenden Mehrheit und Lehrmeinung werden als Abergläubisch bezeichnet weil sie wider dem etablierten Glaube sind.Das ist immerhin die Bedeutung des Wortes.Deine freundlichen Worte gegenüber den islam bei den die bösen ja angeblich nur eine Minderheit stellen während das Christentum an sich böse ist übergehe ich einfach mal.

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Wer bestimmt dann, was als Glaube, und was als Aberglaube gerechnet wird? Ich nehme an, dass es längst bereits eine Mehrheit gibt, die keinen religiösen Glauben mehr hat, von den immer zahlreicher werdenden "Ich weiß nicht was ich glauben soll-Agnostikern" mal abgesehn. Das sind sowieso nur diejenigen, die keinen Mut zur wirklich freien Entscheidung ihres Geistes aufbringen.
    Das Wort an sich.Vorherschende Lehrmeinung innerhalb einer geschlossenen Religion bzw religiösen Strömung = glaube ... Abwandlung davon die diese Religion inhaltlich benutzt und verändert =Aberglaube.

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Die Vertreter deiner "offiziellen" (was für ein Unsinn!) Religion üben längst keine wirkliche Macht mehr in unsrer Gesellschaft aus, sie haben jetzt sogar in wenigen Monaten nachgegeben, wozu sie sich sonst Jahrhunderte Zeit gelassen haben. Und dazu hat sie die Mehrheit, die Öffentlichkeit und auch die Regierung gezwungen.
    Das hat damit überhaupt nichts zu tun.Das Wort bedeutet nunmal "Abweichung von der üblichen glaubensauslegung".


    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Unsinn! Abergläubisch ist man, wenn man an nicht existierende Geister, Hexen oder Teufel glaubt oder wenn man bsp.-weise glaubt, dass die Zahl 8 oder der Freitag der 13. irgendeine mystische Bedeutung hätte. Und genau das oder eben sehr Ähnliches glaubt ein Christ auch. Ein Gläubiger - gleich ob ein Christ oder ein Hexenanbeter - handelt überhaupt nicht in seinem Glauben. Er wartet, was passieren wird. Der Rest ist eben irgendein Glaube.
    Ebend nicht das Wort wurde ja extra geschaffen um zwischen der von der Mehrheit vertretenen Lehre und deren spirituellen Abweichler zu differenzieren.Vollkommen unabhänig davon wie der wissenschaftliche Gehalt von irgendetwas ist.

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Wer an die 22 wirren Kapitel des irren Hans glaubt, der ist klar abergläubisch. Es gibt keinerlei Bezug zu irgendeiner Wirklichkeit, alles ist nur wirre Fantasie. Genau wie die Vorstellung, dass das "gelbe Hühnel" Unglück brächte.
    Nein ist er nicht wenn er an die vorherschende Lehrmeinung bzw deren interpretation glaubt.Er ist unwissenschaftlich und glaubt an etwas was von Menschen Geschrieben wurde und falsch ist aber er ist nicht abergläubisch. A sei denn er sieht die 22 Kapitel von Hans in einen komplett anderen Licht als der Großteil der Anhänger von Hans und zieht aus ihnen irgendwelche Schlüsse die mit damit nichts zu tun haben.


    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Dann bin ich wohl wieder mal die ganz große Ausnahme. Eine einzelne Meinung gegen den Rest der Welt. Schön für mich, jetzt fühle ich mich mal wieder ganz wohl.
    Ich würde mich nicht wohlfühlen wenn ich meinen Atheismus so vertreten würde das andere Atheisten anfangen gegen mich zu Argumentieren.

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Ich sage ganz klar, dass alle "etablierten" Kirchen und Religionsgemeinschaften dem Aberglauben frönen, es nur nicht wissen bzw. nicht zugeben können. Denn der einzige legitime Glaube ist der Glaube an das Gute im Menschen und all sowas. Jeder Glaube an Götter, Geister etc. etc ist ganz klar Aberglaube.
    Nicht nach der Bedeutung und Definition des Wortes Aberglaube.Es ist ja schön für dich das du nur den glauben an das "gute im menschen" für Legitim hälst.Damit hast du aber ebend gerade sämtlichen rationalismus und marterialismus über Bord geworfen.Denn es glauben bei weiten nicht alle Atheisten oder Philospophen an das "Gute im Menschen".


    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Das mögen Anhänger dieser Kirchen so sehn, ich beantrage beim Institut für deutsche Sprache hiermit die Umdeutung und Erweiterung des Begriffes "Aberglaube".
    Pech für dich das das niemanden interessiert ... denn es gibt schon genug Worte die Ausdrücken was du sagen willst.Nämlich das Religion irrational und unwissenschaftlich ist.

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    P.S. Du hast ja keine Ahnung, wie ich mich grade bei diesem Thema amüsiere.
    .
    ich finde Disskussionen mit der sinnlos.Du beharrst auf einen eigenen Jargon der von der Fachwelt nicht akzeptiert wird und weigerst dich allgemein anerkannte Wahrheiten der Soziologie,Psychologie,Medizin,Philosophie,Anthrop ologie anzuerkennen.Damit bist du leicht angreifbar und deine Aussagen sind für den Atheismus kontraproduktiv.

    Oder denkst du das es den Atheismus als Konzeption in irgendeiner Form weiter bringt wenn du hier mit einen Holzhammer wie Rummpelstilzien wütest und andere beleidigst?`Noch dazu versuchst du dann den Atheismus muss für waghalsige Thesen wie den "glaube an das gute im Menschen" zu vereinahmen.Für solche sinnlosen Konzeptionen bin ich viel zu naturalistisch,marterialistisch und rational.Und die Typen die du hier andauernd zitierst waren es auch.

  2. #42
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    Standard AW: Der Unterschied zwischen (etwas) glauben und Aberglaube.

    Zitat Zitat von Weiter_Himmel Beitrag anzeigen
    ich finde Disskussionen mit der sinnlos.
    Is schon gut. Erst wenn ich dir und deiner Auffassung zustimme, dann fändest du es sinnvoll, gelle?

    Ich hab eben keine orthodoxe und auch keine offizielle und auch keine Meinung irgendeiner dumpfen Mehrheit. Ich hab immer meine eigene, weil ich sie mir bilde, und zwar unabhängig von irgendwelchen Lehrmeinungen. Wie du weißt, sind ja die meisten Philosophen in meinen Augen auch nur Dummschwätzer wie der Müllmann oder Udo Jürgens eben auch. Manchmal haben sie Unrecht, manchmal auch Recht.

    Christlicher Glaube ist insofern Aberglaube, weil man in ihm an Götter, Geister, und den ganzen Kram glaubt, der sich von dem vom Christentum und von der von ihm (noch) bestimmten Meinung über den Aberglauben eben nicht wesentlich unterscheidet.

    Darauf kommt es (mir) an, denn es ist doch wohl klar, dass der ganze Kram der christlichen Lehre nur eingebildet ist, auch wenn die Christen jetzt wieder aufheulen werden. Es gibt keinen wesentlichen Unterschied zwischen dem christlichen und von dem von ihm leider immer noch beherrschten Teil der öffentlichen Meinung diffamierten übrigen mystischen Glauben.

    Es ist nicht wichtig, was irgendwelche Lexika dazu sagen, die heutzutage leider wieder oder immer noch von der Möglichkeit der Wahrheit der christlichen Glaubensinhalte ausgehn und entsprechend formuliert sind. Was bürgerliche, westliche Lehrbücher sagen, ist genausowenig immer richtig wie das was ich oben zum DDR-Lexikon von Meyers sagte. Was irgendjemand über einen angeblich existierenden Gott sagt, ist genauso falsch wie das, was jemand über angeblich existierende Hexen, Teufel oder böse Geister sagt. Das ganze Gesocks gibt es nicht. Sowas bietet höchstens noch Stoff für Kabarett, Karikaturen oder eben für ernsthafte Kritik an der Menschheit.

    Wenn du meinst, dass der Mensch an sich böse sei, dann hast du Unrecht, aber ein großer Teil der Menschen ist ziemlich dumm, ungebildet, verblendet und läuft irgendwelchen Demagogen nach. Ich kriege Lach- oder Schreikrämpfe - je nachdem - wenn ich die Massen weinen sehe, wenn der Oberpope seinen Nüschel zum Fenster raushängt.

    Ich glaube, bei einigem guten Willen kann das alles jeder glaubenslos (gleich ob frei von christlichem, muslimischem oder sonstigem religiösen oder Aberglauben) denkende Mensch verstehn. Dass du dich sperrst, liegt an deiner mangelnden Bereitschaft, persönlichkeitsfrei über solche Sachen nachzudenken und zu bestimmten Ergebnissen zu kommen. Du bist auch ein Gefangener der öffentlichen (oder Lehr-)Meinung, ich dagegen bin frei. Frei im Denken und im Finden von Einschätzungen und Schlussfolgerungen.

    Und deshalb bin ich unschlagbar. Tut mir leid für dich, mein Bester.
    .

  3. #43
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    Standard AW: Der Unterschied zwischen (etwas) glauben und Aberglaube.

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Is schon gut. Erst wenn ich dir und deiner Auffassung zustimme, dann fändest du es sinnvoll, gelle?

    Ich hab eben keine orthodoxe und auch keine offizielle und auch keine Meinung irgendeiner dumpfen Mehrheit. Ich hab immer meine eigene, weil ich sie mir bilde, und zwar unabhängig von irgendwelchen Lehrmeinungen. Wie du weißt, sind ja die meisten Philosophen in meinen Augen auch nur Dummschwätzer wie der Müllmann oder Udo Jürgens eben auch. Manchmal haben sie Unrecht, manchmal auch Recht.

    Christlicher Glaube ist insofern Aberglaube, weil man in ihm an Götter, Geister, und den ganzen Kram glaubt, der sich von dem vom Christentum und von der von ihm (noch) bestimmten Meinung über den Aberglauben eben nicht wesentlich unterscheidet.

    Darauf kommt es (mir) an, denn es ist doch wohl klar, dass der ganze Kram der christlichen Lehre nur eingebildet ist, auch wenn die Christen jetzt wieder aufheulen werden. Es gibt keinen wesentlichen Unterschied zwischen dem christlichen und von dem von ihm leider immer noch beherrschten Teil der öffentlichen Meinung diffamierten übrigen mystischen Glauben.

    Es ist nicht wichtig, was irgendwelche Lexika dazu sagen, die heutzutage leider wieder oder immer noch von der Möglichkeit der Wahrheit der christlichen Glaubensinhalte ausgehn und entsprechend formuliert sind. Was bürgerliche, westliche Lehrbücher sagen, ist genausowenig immer richtig wie das was ich oben zum DDR-Lexikon von Meyers sagte. Was irgendjemand über einen angeblich existierenden Gott sagt, ist genauso falsch wie das, was jemand über angeblich existierende Hexen, Teufel oder böse Geister sagt. Das ganze Gesocks gibt es nicht. Sowas bietet höchstens noch Stoff für Kabarett, Karikaturen oder eben für ernsthafte Kritik an der Menschheit.

    Wenn du meinst, dass der Mensch an sich böse sei, dann hast du Unrecht, aber ein großer Teil der Menschen ist ziemlich dumm, ungebildet, verblendet und läuft irgendwelchen Demagogen nach. Ich kriege Lach- oder Schreikrämpfe - je nachdem - wenn ich die Massen weinen sehe, wenn der Oberpope seinen Nüschel zum Fenster raushängt.

    Ich glaube, bei einigem guten Willen kann das alles jeder glaubenslos (gleich ob frei von christlichem, muslimischem oder sonstigem religiösen oder Aberglauben) denkende Mensch verstehn. Dass du dich sperrst, liegt an deiner mangelnden Bereitschaft, persönlichkeitsfrei über solche Sachen nachzudenken und zu bestimmten Ergebnissen zu kommen. Du bist auch ein Gefangener der öffentlichen (oder Lehr-)Meinung, ich dagegen bin frei. Frei im Denken und im Finden von Einschätzungen und Schlussfolgerungen.

    Und deshalb bin ich unschlagbar. Tut mir leid für dich, mein Bester.
    .
    Warum schreibst du nur solchen Schrott der meilenweit an der Sache vorbeigeht.
    Es geht nicht darum ob du eine wie auch immer geartete Lehrmeinung teilst sondern darum ob du Worte richtig verwendest.

    Aberglaube ist ein Wort das Abweichungen von einer orthodoxen/etablierten (und damit ist in diesem Fall gewöhnlich gemeint) Glaubenbensrichtung beschreibt jedoch nicht so vernichtend ist wie Ketzer.

    Es handelt sich um spirituelle/magische/rituelle Sitten und gebräuche die von einer oder merherer Personen begangen werden ohne das sie einen wirklich religiösen (im Sinne einer etableirten Religionsgemeinschaft) Hintergrund haben.Oder die sich auf eine Religion stützen deren Lehre das eigentlich gar nicht verlangt.

    Verstehst du nicht das ein Wort das auf Abweichler angewandt wurde und für abweichler konstruiert wurde nicht einfach auf die Merheit angewandt werden kann?Da geht es nicht um Sinn oder Unsinn der Christenheit oder deinen persönlichen Bezug zur Religion sondern schlicht und ergreifen darum in welchen Zusammenhang das Wort richtig benutzt wird.

  4. #44
    Freibauer Benutzerbild von Holdus
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    Standard AW: Der Unterschied zwischen (etwas) glauben und Aberglaube.

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    [B]

    Glaubt man etwas, ist das zunächst noch lange kein religiöser und auch kein Aberglaube. Ich glaube, dass das Wetter im Herbst besser wird. Ich glaube, dass meine Frau mich nicht betrügt, ich bin sogar fest davon überzeugt etc. etc. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass es kein Leben nach dem Tode geben kann etc.


    .
    Stimmt, Glaube und Aberglaube setzt nicht vorraus, dass es eine Religion gibt. Beides, Glaube und Aberglaube gibt es auch in der Tierwelt.



    " Bereits 1948 hatte der amerikanische Psychologe Burrhus F. Skinner die Ergebnisse eines erstaunlichen Experiments an Tauben veröffentlicht, das den Titel „Superstition in the pigeon – Aberglaube bei Tauben“ trug. Der Forscher hatte jeweils einen Vogel in eine speziell konstruierte Kiste gesetzt, bei der alle
    15 Sekunden völlig automatisch etwas Leckeres in eine Futteröffnung rieselte. Zu Skinners Überraschung verharrten die hungrigen Tauben nicht etwa ruhig, bis die nächste Futterladung kam, sondern sie entwickelten seltsame Rituale, mit denen sie die Zwischenzeit überbrückten: Die einen stolzierten herum und machten zwischendurch Umdrehungen, die anderen hielten ihren Kopf in
    eine der oberen Ecke des Kastens, dritte nickten mit dem Kopf, als wollten sie
    einen Ball treffen und wegschleudern. Skinners Interpretation: Jene Bewegung, die die Vögel gerade ausführten, wenn das Futter zufällig in der Öffnung erschien, verbanden sie automatisch mit der Belohnung und führten sie daher häufiger aus. Damit war die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Tauben auch bei der nächsten Futtergabe wieder diese typische Bewegung machten und nun erst recht „glaubten“, ihr Verhalten habe das Futter auftauchen lassen. Konditionieren nennen die Verhaltensforscher diesen unbewussten Lernvorgang."
    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Eine der eigenen Erkenntnis widersprechende Argumentation bewirkt eine kognitive Dissonanz. Eine Dissonanz ist psychologisch unangenehm. Daher will man sie reduzieren. Das kann dadurch geschehen, dass man versucht, aktiv Situationen und Informationen zu vermeiden, die möglicherweise die Dissonanz erhöhen könnten. Oder die Person sucht konsequent nach Informationen, die mit der eigenen Haltung oder Meinung stimmig sind. (Leon Festinger)

  5. #45
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    Standard AW: Der Unterschied zwischen (etwas) glauben und Aberglaube.

    Zitat Zitat von Holdus Beitrag anzeigen
    Stimmt, Glaube und Aberglaube setzt nicht vorraus, dass es eine Religion gibt. Beides, Glaube und Aberglaube gibt es auch in der Tierwelt...
    Das beschriebene Verhalten der Tauben ist für mich überhaupt kein Beweis für den angeblich existierenden Aberglauben bei Tieren. Ich kenne Tauben bereits seit meinen Kindertagen, mein Bruder züchtete welche.

    Dass Tiere auch lernfähig sind, weiß heute jedes Kind. Und dass dieses Lernen bereits mit der Geburt anfängt, ebenso. Tiere kennen aber auch keinen religiösen Glauben, jedenfalls hat noch keiner wirklich religiöse Rituale wie Beten, Augenaufschlag zum Himmel oder Selbstkasteiung beobachten können. Auch ist sowas wie eine sexuelle Enthaltsamkeit, wie es die katholischen Funktionäre sich antun, bisher bei keinem einzigen Tier beobachtet worden.

    Das von dir genannte Beispiel ist nichts als Pseudowissenschaft, wenn da im Ernst jemand meint, Aberglaube bei Tieren beobachten zu können. Und das auch deshalb nicht, weil nach m.M. Glaube an Götter im Wesen nicht vom Glauben an andere Geister zu unterscheiden ist (s. Meyers 18-bändiges Lexikon). Und wie sollte ein Tier auch noch zwischen einem allmächtigen Gott und einem örtlichen und einem allmächtigen, oder zwischen guten oder bösen Dämonen unterscheiden können?

    Das Tier verhält sich ausschließlich nach seinen Trieben. Fressen, Weiber, Revier, Chefgebaren, Herdentrieb. Das soziale Verhalten ist bei den verschiedenen Tierarten unterschiedlich ausgeprägt. Manche fressen sogar ihre eigenen Jungen. Und das, lieber Holdus, ist keinesfalls ein religiös motiviertes Tieropfer, wie es allein die Menschen fertigbringen.


    Dass es aber "eine archaische Methode unseres Gehirns (sei), die Welt zu verstehen und daraus zu lernen", trifft für Gläubige wie für Abergläubige bezüglich ihres Glaubens nicht zu. Man versuche nur mal, diesen Leuten mit schlagenden Beweisen ihren Fehlglauben zu beweisen, der Glaube/Aberglaube lässt ihnen keine wirkliche Möglichkeit zum unabhängigen Lernen.

    Bsp.:
    Die Evolution, die seit Beginn des Lebens bis heute auf der Erde (und sicher auch anderswo) wirkt, ist Tausendfach bewiesen. Trotzdem verhindert der christliche und der islamische Glaube, dass diese Gläubigen das akzeptieren. Für sie haben die Aussagen ihrer heiligen Schiften absoluten Vorrang. Sie merken nicht einmal, dass ihre Organisationen alles daran setzen, dass sie unwissend bleiben. Es zählt nur das religiöse "Wissen", besser die Kenntnis der märchenhaften religiösen Lehren.

    Hier treffen sich übrigens die zwei wichtigsten Interessen: Die Organisation hat kein Interesse an naturwissenschaftlicher Bildung und Aufklärung, und der Gläubige auch nicht (mehr). Es ist inwischen derart in seinem Glauben gefangen, dass er meint, ohne diesen nicht mehr auskommen zu können und daher auch selbst all das ablehnt, was seine Organisation leugnet. Er dankt seinem Gott sogar für Schläge, die ihm dieser Gott angeblich beibringt! Und das ist widermenschlich, widernatürlich, denn keiner freut sich sonst über Schläge, die ihm irgendjemand zufügt.

    Diese beiden Seiten einer Medaille sind nicht zu knacken. Vor allem deshalb nicht, weil diese Organisationen ihren Glauben den Kindern von Anfang an eintrichtert. Ich kenne eine abergläubische Frau, die ist es seit ihren Kindertagen, und man hat keine Chance, ihr die Sache mal klipp und klar zu erklären und ihr ihren Aberglauben zu nehmen.
    .

  6. #46
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    Standard AW: Der Unterschied zwischen (etwas) glauben und Aberglaube.

    Prinzipiell liegt eine vororwellsche Begriffsumbesetzung bei dem Wort Glaube vor.

    Ursprünglich und weltlich im Sinne einer summarischen Verknüpfung von "Vermutung" und "Hoffnung" belegt erhielt der Begriff Glaube von Religionsdogmatikern die Bedeutung "Gewißheit", damit einen vorgeblich wissenschaftlich reproduzierbaren Anstrich.

    Wie erfolgreich diese Methode selbst bei nicht völlig verblödeten Menschen ist kann man heute auch in der Klimadiskussion beobachten, die Beispiele ließen sich nahezu endlos fortführen.

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