Es ist ja liebgewonnene Ideologie der ob der Untreue ihrer eigenen Helden (Union etc.) verzweifelt gewordenen Konservativen, die LINKEN GUTMENSCHEN würden allerlei Migranten ins Land lotsen um das deutsche Volk abzuschaffen, die Protokolle der Weisen von Zion zu erfüllen und was man sich sonst halt so zurechtlegen muß um zu erklären, warum vorgeblich christdemokratische Politiker über Nacht zu Fans der Mullahs werden und warum vorgebliche Bildungsbürger plötzlich ihr Herz für geistig verarmte Kanacksprack ("Ich kann Kanzler") entdecken.
Gelegentlich, sehr selten, liest man (meist außerhalb der BRD-Einheitssoße) in der Zeitung eine einfache wie zutreffende Erklärung dafür, hier in der [Links nur für registrierte Nutzer]:
(...)
Kaum jemand weist mehr darauf hin, dass Mindestlöhne volkswirtschaftlich viel Schaden anrichten. Sie zerreissen die Verbindung von Löhnen und Produktivität (darum werden sie auch unterlaufen); sie nehmen den von aussen kommenden Arbeitnehmern die Möglichkeit, ihren Konkurrenzvorteil auszuspielen; sie halten die Preise zum Schaden der Konsumenten künstlich hoch; sie sorgen tendenziell für Arbeitslosigkeit. Die Losung für Deutschland sollte deshalb lauten: Nicht mehr Kontrolleure, sondern weniger Lohnkontrollen.
Oder anders ausgedrückt: Jetzt haben wir die Millionen Lohndrücker nach Europa geschleust die gewohnt sind, zu fünft in einer Hütte zu leben und von einer Schale Reis zu leben und daher auch für 3,50 Euro pro Stunde putzen gehen(*) und jetzt wollt ihr Verbrecher diesen armen Menschlein ihren "Vorteil" rauben, also ihre notgedrungene oder naturgegebene Bereitschaft, sich vollständig ausplündern zu lassen, während der inländische Arbeitnehmer doch noch gewohnt ist, ein paar Tage in Urlaub zu fahren und klimaschädlichen Sonntagsbraten zu essen (nichts anderes war ja vor 150 Jahren der "Konkurrenzvorteil" der irischen Migranten in England die gewohnt waren, von gammeligen Kartoffeln zu leben während der englische Arbeitnehmer wenigstens ab und zu sein beef gewohnt war und es entsprechend auch entlohnt haben wollte, bekam er es nicht, war er unmotiviert).
Jetzt kann sich der geneigte Konservative noch irgendetwas von einem Gegensatz zwischen "raffendem" und "schaffendem" Kapital herbeiphantasieren und daß es einmal einen guten Kapitalismus gab oder daß wir gar keinen Kapitalismus mehr haben, sondern in Wahrheit Sozialismus - völlig egal, er wird irgendwann vor einem nicht ohne haarsträubende Zusatzannahmen zu lösendem sachlichen Dilemma.
Europa braucht keine Zuwanderer, das Kapital braucht Lohndrücker.
Und momentan hat es spontan einen "Fachkräftemangel" entdeckt, der natürlich kein "Mangel" ist, sondern nur eine gewisse Knappheit, das heißt, daß beispielsweise ein passabler C++-Programmierer sich beim Bewerbungsgespräch noch nicht, zusammen mit 217 Konkurrenten um diesen Arbeitsplatz, in den Staub werfen und erniedrigen muß, sondern mit einem gewissen Selbstbewußtsein einen angemessenen Lohn für seine Tätigkeit fordern kann. Daher muß man ganz dringend möglichst vielen indischen Programmierern die Greencard und Begrüßungsgeld geben, damit auch hier endlich klare Verhältnisse (ich Massa, du nix) geschaffen werden können.
Soweit zum Problem der Migration und zu Thilo Sarrazin, dem stockkonservativen Trottel der an das Auslaufmodell "Nationalstaat" glaubt, den Unterschied zwischen Lamarck und Darwin nicht verstanden hat und daher, außer Gebärpropagande und Greencard für "Fachkräfte" und einem berechtigten Ekel vor mittelalterlichen religiösen Zumutungen, nicht viel zu bieten hat. Außer, daß man den betulich-kritischen und vermutlich sogar aufrechten Trottel erst durch die Medien zerren kann, ihn an den falschen Punkten kritisiert um ihn dann medial hinzurichten. Er wird es verschmerzen bei Pensionsanspruch und Buchtantiemen. Und die lieben Konservativen können weiter gegen die Linken die keine Linken sondern geachtete Knechte des Kapitals sind schimpfen
(*) Selbstverständlich ist das nicht nur das Problem der "Geringqualifizierten" weil es sich nach oben fortsetzt. Denn es wird im allgemeinen nicht das absolute Lohnniveau wahrgenommen, sondern nur der relative Abstand, d.h. bekommt die Putze 10 Euro, bekommt der Portier 11 Euro und die Schreibkraft 12 etc., dann fühlen sich gut und denken sich "Leistung & Bildung lohnen sich" (daß der Portier vor 20 Jahren nach Tarif und damit leidlich gut bezahlt wurde während er heute von der Gebäudeservicefirma angemietet wird ist dagegen längst vergessen). Nach und nach senkt sich also auch das Niveau der Arbeitslöhne für den Rest. Genauso wie es den Arbeitern den Boden unter den Füßen wegziehen würden, wenn man DIESE FAULEN DRÜCKEBERGER-HARTZER endlich verhungern lassen würden, denn wenn die Alternative verhungern ist, bekommt die Putze auch keine 5 Euro mehr sondern 2, sie ist ja frei und kann es lassen, wenn es ihr nicht paßt.