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Thema: Was verrät uns das Gesicht eines Menschen ?

  1. #1
    GESPERRT
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    Standard Was verrät uns das Gesicht eines Menschen ?

    zweifellos ist es so, dass sich psychische oder physische krankheiten, oder ein exzessiv geführter lebenswandel im gesicht eines menschen wiederspiegeln können.

    doch-inwieweit kann man auch aus diesem auf die vorhandenen charakterzüge, klugheit schliessen ?

    ich bin der überzeugung, dass dies in der regel möglich ist-was meint Ihr dazu ?

    so sieht zum beispiel das gesicht eines HOCHGEISTIGEN menschen aus.



    Johannes Brahms


    Was verrät unser Gesicht über unseren Charakter?

    Woher weiß er das? Sensibel, geduldig, harmoniebedürftig, intellektuell, bewegungsbegabt, anspruchsvoll – in nur wenigen Minuten skizziert Dirk Schneemann (37) mein Seelen-Porträt. Auch weniger Schmeichelhaftes steht mir ins Gesicht geschrieben. Die Oberlippe zeigt Überforderung, die Stirn einen Hang zur Pedanterie.
    Ohne die geringste Vor-Information deckt Schneemann Dinge auf, die nur ich, allenfalls noch meine engsten Freunde wissen oder ahnen. Wie macht er das?
    Dirk Schneemann ist Psycho-Physiognomiker, er liest in den Konturen und Proportionen von Gesicht und Kopf, im Mienenspiel, in der ganzen Erscheinung, ja sogar im Outfit. In seinem Institut in Hannover hilft er Interessierten auf dem schwierigen Weg der Selbsterkenntnis, berät Eltern, Lehrer, Top-Manager, Mediziner. Ab September dieses Jahres soll er wöchentlich bei RTL zu sehen sein, mit physiognomischen Analysen und Tipps für bessere Menschenkenntnis.

    Ein neuer Trend? Renaissance einer alten Lehre, die viele schon tot glaubten? Noch vor wenigen Jahren war das Thema Physiognomik in Deutschland tabu. Allein schon das Wort beschwor Schamgefühle herauf. Zu abstoßend waren die Erinnerungen an die Rassentheoretiker des Dritten Reichs. Zu viele Menschen hatten sich deren infame Theorien über die »minderwertige« Körpergestalt von Juden und Zigeunern zu Eigen gemacht, hatten jenem abstrusen Mix aus Vorurteilen und exakten Schädelvermessungen Glauben geschenkt, mit denen Rassen-forscher den nordischen Herrenmenschen beschreiben wollten.

    Im Verborgenen jedoch lebte die Physiognomik auch nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs in einer Art okkulter Subkultur weiter, Seite an Seite mit Astrologie, Graphologie und Chirologie. Nun aber ist sie zurück aus der Versenkung – beobachtet die Kulturhistorikerin Dr. Claudia Schmölders, Privatdozentin an der Berliner Humboldt-Universität. Kurse, Seminare, Ausstellungen, Bü-cher, aber auch Wissenschaftler beschäftigen sich wieder verstärkt mit Physiognomik. Doch warum kehrt sie jetzt zurück, und in welcher Form? Was kann sie überhaupt leis-ten? Ist sie nur eine Sammlung verquaster Vorurteile oder doch ein Weg zu tieferer Erkenntnis?

    Erst mal die wichtigste Frage: Was heißt Physiognomik überhaupt? Das Wort bedeutet: Lehre von der Beziehung zwischen der äußeren Gestalt und dem Wesen, dem Charakter. »Ausspä-hungskunde des Inneren«, sagte der Philosoph Immanuel Kant dazu. Ihre Grundannahme: Gesicht und Körper sind die »Einschreibfläche« der Seele. Wer die Zeichen lesen kann, bekommt Zugang zu den Eigenheiten des Menschen, seinen Talenten, zu seiner moralischen Verfassung bis hin zu seinem Schicksal. Traditionell beschäftigt sich die Physiognomik aber keineswegs nur mit Menschen, sondern auch mit Tieren, Pflanzen und sogar Landschaften. Der Renaissance-Arzt Paracelsus beispielsweise schloss vom Aussehen einer Pflanze auf ihre Heilkräfte (eine Denkart, die uns in ihrer primitiven Form zum Beispiel dazu bringt, dem Spargel potenzstärkende Eigenschaften zuzuschreiben).

    »Eigentlich sind wir alle Physiognomiker«, sagt Claudia Schmölders, »wir können gar nicht anders, als einen Körper, ein Gesicht sehen und gleichzeitig ein Urteil fällen.« Das ist die ursprünglichste Art, wie Menschen versuchen, sich in der Welt zu orientieren – ein Automatismus, der weit in die Geschichte zurückreicht. Vermutlich hat er seine Wurzeln sogar in vormenschlicher Zeit, wurde von der Evolution he-rausgearbeitet als eine Art »soziale Witterung«. Doch wann wurde daraus eine Lehre?

    Die frühesten bekannten schriftlichen Erwähnungen stammen aus Altbabylon, erzählen von der sonderbaren Praxis der Zuckungsorakel. Ein flatterndes linkes Augenlid, ein zitternder rechter Mittelfinger – all das hatte damals eine Bedeutung für geschulte Körperleser. Auch in den Straßen des antiken Athen warteten ambulante Physiognomiker auf Kundschaft. Meistens hatten sie mehr Zulauf als ihre Konkurrenten, die Traumdeuter. Denn sie arbeiteten schneller (langatmiges Erzählen von Träumen war überflüssig) – und folglich billiger. Eine berühmte Anekdote erzählt, dass Schüler des Sokrates den damals renommiertesten Gesichtsleser Athens, Zopiros, zu ihrem noch unbekannten Meister schleppten. Das wenig schmeichelhafte Urteil über den Philosophen: »Ein Opfer seiner Sinnlichkeit und ein Säufer.« Auch Sokrates’ Kommentar ist überliefert, soll aber erst an späterer Stelle in diesem Bericht verraten werden.

    Straßenkunst, Schicksalsdeuterei und daneben ernsthaft betriebene Beobachtung: Von ihren Anfängen an befindet sich
    die Physiognomik in diesem schwierigen Spannungsfeld. Neben den Gesichtslesern, die sich mit ihrem Wissen ein paar schnelle Drachmen verdienen, beschäftigen sich auch die klügsten Köpfe der Antike mit dem Thema. Aristoteles und seine Schüler analysieren Gesichtsmerkmale bei Mensch und Tier – »geradlinige Augenbrauen deuten auf einen sanften Charakter, nach der Nase zu gebogene auf einen mürrischen, nach den Schläfen hin auf einen hämischen, heruntergezogene auf Neid«. Schon jetzt entsteht die Lehre von der Dreiteilung des Gesichts, die bis heute zu den Grundannahmen der Physiognomik gehört. Danach entspricht die Stirn dem geistigem Potenzial des Menschen, der Bereich von den Augen bis zum Mund seinem Gemüt, an Größe und Form des Kinns zeigen sich Vitalität und physische Kraft.

    Mit großer Liebe zum Detail beobachtete auch der antike Arzt Hippokrates das menschliche Gesicht. Ihn interessierte vor allem, wie es sich bei Fieber, schlechter Verdauung, Gelbsucht usw. verändert. Minuziös hat er das Gesicht eines Sterbenden beschrieben – vom Einfallen der Wangen, der wächsernen Nasenspitze bis hin zur oft beobachteten Veredelung der Gesichtszüge kurz vor Eintritt des Todes. Damit begründete Hippokrates die Medizin-Physiognomik, eine Sparte, die zu den am wenigsten umstrittenen der gesamten Lehre gehört. Auch heute, im Zeitalter von Laborwerten und Ultraschall, achtet ein guter Arzt immer auf die Zeichen von Krankheit und Gesundheit im Gesicht seines Patienten.

    Die wirklich spannende Blütezeit der abendländischen Physiognomik aber beginnt erst im Zeitalter der Aufklärung, vor rund 250 Jahren. Ab jetzt wird die Lehre vielfältige Allianzen mit den jungen Naturwissenschaften eingehen und in die unterschiedlichsten Bereiche der Kunst einfließen. Und jetzt erzeugt sie mehr Begeisterung, aber auch schärfere Kritik als je zuvor. Ende des 18. Jahrhunderts bricht in Europa die »physiognomische Raserei« aus, schimpft der Philosoph und Physiker Georg Christoph Lichtenberg. Das Deuten von Gesichtern wird plötzlich zum beliebtesten Gesellschaftsspiel an fast allen europäischen Königs- und Fürstenhöfen, in großbürgerlichen Salons und intellektuellen Zirkeln. Auslöser des Booms ist der charismatische Zürcher Pfarrer Johann Caspar Lavater, ein Physiognomiker, der behauptet, mit verbundenen Augen aus zehntausend Nasen diejenige eines Königs ertasten zu können (die Probe aufs Exempel wird nie gemacht).

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    Geändert von Octopus (05.09.2010 um 04:38 Uhr)

  2. #2
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    Standard AW: Was verrät uns das Gesicht eines Menschen ?

    Der sieht ziemlich dumm aus:

    backward never.

    ignore: Lichtblau

  3. #3
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    Standard AW: Was verrät uns das Gesicht eines Menschen ?

    Johannes Brahms

    Fleischlich war er wohl auch, siehe seine Liebe zu Clara Schumann!


  4. #4
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    Standard AW: Was verrät uns das Gesicht eines Menschen ?

    Zitat Zitat von Tschuikow Beitrag anzeigen
    Der sieht ziemlich dumm aus:



    wenn man die zwei fotos vergleicht liegen geistige welten dazwischen.
    das sieht sogar ein blinder mit krückstock-ausser er ist ein gutmensch.

  5. #5
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    Standard AW: Was verrät uns das Gesicht eines Menschen ?

    Zitat Zitat von carpe diem Beitrag anzeigen
    Johannes Brahms

    Fleischlich war er wohl auch, siehe seine Liebe zu Clara Schumann!

    DAS sicher auch.
    Schau Dir seine Stirn, die Augen an.

  6. #6
    nouvelles à la main Benutzerbild von umananda
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    Standard AW: Was verrät uns das Gesicht eines Menschen ?

    Zitat Zitat von Octopus Beitrag anzeigen
    DAS sicher auch.
    Schau Dir seine Stirn, die Augen an.
    Das war nur eine Schwärmerei von Johannes Brahms ... er verehrte Clara Schuhmann und der kleine Briefwechsel lässt darauf schließen, dass Clara Schuhmann diesen jugendlichen Verehrer nicht als solchen wahrnahm.

    Servus umananda


    Überzeugen ist unfruchtbar.

    Walter Benjamin
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  7. #7
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    Standard AW: Was verrät uns das Gesicht eines Menschen ?

    @octopus

    Die Stirne ist hoch, hat aber schon Ehestandsecken und die Augen dürften blau sein.
    Als junger Hupfer sah er sicher hübsch aus, aber noch nicht durchgeistigt.

    Wenn jemand nach unserer Ansicht durchgeistigt aussieht, was zum Beispiel durch Askese leicht erreichbar ist, weiß man doch nicht, was der in Wirklichkeit für ein Schlitzohr ist.

    Der Schleimer Johannes XXIII gab sich immer Mühe durchgeistigt auszusehen, aber er hatte es faustdick hinter den Ohren.
    Manche durchgeistigt Aussehende tümpeln am anderen Ufer herum.

  8. #8
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    Standard AW: Was verrät uns das Gesicht eines Menschen ?

    Ich finde zwar, dass Einstein nicht besonders durchgeistigt dreinschaut und trotzdem war er ein Genie.

  9. #9
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    Standard AW: Was verrät uns das Gesicht eines Menschen ?

    Zitat Zitat von carpe diem Beitrag anzeigen
    Ich finde zwar, dass Einstein nicht besonders durchgeistigt dreinschaut und trotzdem war er ein Genie.
    Er war jedenfalls nicht der Dümmste?

    Was haltet ihr von dem?
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    Dumm oder schlau?
    Wer errät seinen Beruf, seine Nationalität und Abstammung?

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Candymaker
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    Standard AW: Was verrät uns das Gesicht eines Menschen ?

    Intelligenz ist plump und relativ. Was interessiert sind ganz besonders seltene Charakterzüge eines Menschen, die ihn zu etwas Einzigartigem machen. Nur am Gesicht kann man nicht viel ablesen.
    http://www.politikforen.net/signaturepics/sigpic118712_5.gif

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