Zitat von
stefan75
Es geht bei "Erfahrungen" um menschliche Grundkonstellationen, nicht um das, was einem Menschen so alles "widerfährt" oder was er in Erfahrung bringt, also sich als Wissen aneignet. Da steht an erster Stelle die Kontingenzerfahrung: Es gibt keinen vernünftigen Grund, das ich hier bin und nicht dort, nicht in einer anderen Zeit lebe, als gerade jetzt. (Wie Pascal so schön gesagt hat). wer hat mich hierher gestellt? Oder bin ich gänzlich zufällig und damit als Person auch gänzlich austauschbar? Wenn jemand behauptet, den Mut zu haben diese Frage mit "Ja" beantworten zu können, ist es ein rein rhetorischer Mut. Oder er ist sich über sich selbst nicht im Klaren. Dann kommen noch andere Existenzerfahrungen hinzu: Liebe, Leben geben, Krankheit, Tod. Aber das führte jetzt hier zu weit. Wohlgemerkt: Was aus diesen erfahrungen hervorgeht, ist noch nicht glauben im christlichen Sinn, denn der bedeutet ganz konkretes Vertrauen in das Handeln Gottes an mir und mit mir. Aber es ist zumindest die "natürliche Religion".