Wie Sichteinlagen von Nichtbanken (streng genommen ist diese Definition auch falsch/veraltet*, siehe unten) Liquidität sein sollen ist mir ein Rätsel. Sichteinlagen können völlig frei durch Kredite von Geschäftsbanken selbst geschaffen werden und sind genauso werthaltig wie die Bank kreditwürdig ist.
Buchgeld muss aus regulatorischen Gründen mit einem gewissen Anteil von liquiden Aktiva ( Zentralbankgeld + Wertpapiere, die unbeschränkt bei der Zentralbank zu Zentralbankgeld verpfändet/verkauft werden können) gedeckt sein, gemäß Basel III
Liquidity Coverage Ratio(LCR). Wann immer in diesem Zusammenhang von Liquidität die Rede ist, sind immer die Bestandteile der Geldbasis/Zentralbankgeld bzw. Sicherheiten, die unmittelbar zu Zentralbankgeld werden können, weil die Zentralbank sie als Sicherheit akzeptiert, gemeint. Daher verwundert mich diese Definition(M1) ein wenig.
Der entscheidende Aspekt ist, dass diese Liquidität immer innerhalb eines geschlossenen Systems ist. Die Höhe entspricht immer den Verbindlichkeiten der Zentralbank. Insofern habe ich nicht verstanden, warum eine
Liquidität hoch sein soll. Entspricht sie doch in Summe immer genau den Verbindlichkeiten der Zentralbank. Prinzipiell sehe ich auch nicht, welche direkte Bedeutung die absolute Menge selbst haben soll. Wenn eine Bank am Sekundärmarkt meinetwegen 500 Milliarden US-Dollar US-Staatsanleihen aufnimmt und diese kurzfristig als Repo mit der Federal Reserve zu Zentralbankgeld macht (und die Geldbasis während der Laufzeit um diesen Betrag ausweitet) , liegt dieses daraufhin auf dem FRB-Konto der jeweiligen Bank. Welche Konsequenzen hat dieser Vorgang selbst? Meines Erachtens erst einmal überhaupt keine.
*: Mittlerweile führen auch einige Nichtbanken eigene Konten mit der Zentralbank, was früher Banken vorbehalten war. Im Allgemeinen umfasst das systemisch relevante Institutionen wie wichtige Zentrale Gegenparteien (CCPs).