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Thema: Wachstumsfetischismus - und diese Leute sollen studiert haben?

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard Wachstumsfetischismus - und diese Leute sollen studiert haben?

    Mal ein kleines Schmankerl zum Thema: Was in den Gehirnen von sog. Anlegern, Bankstern und Wachstumsfetischisten, aber auch Steuerschätzern, Wirtschaftsweisen und Finanzministern so vor sich geht.

    Weil BMW "nur" um 3,6% in diesem Jahr gewachsen ist, Daimler aber um 11%, drehen die Anleger völlig durch.
    In meinem sehr langsam arbeitenden Gehirn verstehe ich allerdings nicht, was die Anleger so von der Wirtschaft dauerhaft erwarten. Wo in der Natur, und die Wirtschaft gehört doch irgendwie dazu, können Systeme ewig wachsen? Ich kenne das nur bei Krebs, der dann zum Tod seines Wirtes führt, oder bei Viren und Bakterienbefall.
    Aber lebensähnliche Systeme sind eher zyklisch und haben Perioden großen Wachstums, wogegen sie dann stagnieren und auch wieder sterben.

    Die Börsenheinis flippen also aus, weil BMW, Mercedes, VW usw. permanent mehr absetzen. Sie kapieren aber wohl nicht, dass es mit jedem Jahr immer unwahrscheinlicher wird, wieder 3% mehr abzusetzen, denn je höher der Produktionsberg wächst, umso mehr sind auch ein paar Prozent von diesem effektiv (Exponentialfunktion).

    Der Autobauer BMW kämpft weiter mit einem schwachen Absatz. Im Oktober stieg der Abstand zum Erzrivalen Mercedes-Benz weiter an. BMW verkaufte im vergangenen Monat 168 509 Autos seiner Kernmarke - das war ein Plus von einem Prozent. In den ersten zehn Monaten sei der Absatz von Autos der Marke BMW um 3,6 Prozent auf knapp 1,71 gestiegen, teilte das Unternehmen am Montag in München mit. Zum Vergleich: Daimler verkaufte in den ersten zehn Monaten 1,9 Millionen Autos der Marke Mercedes-Benz. Das ist ein Plus von rund elf Prozent. Damit steigt der Vorsprung der Stuttgarter auf die Münchener bereits auf fast 200 000 Autos an.
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  2. #2
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    Standard AW: Wachtsumsfetischismus - und diese Leute sollen studiert haben?

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Mal ein kleines Schmankerl zum Thema: Was in den Gehirnen von sog. Anlegern, Bankstern und Wachstumsfetischisten, aber auch Steuerschätzern, Wirtschaftsweisen und Finanzministern so vor sich geht.

    Weil BMW "nur" um 3,6% in diesem Jahr gewachsen ist, Daimler aber um 11%, drehen die Anleger völlig durch.
    In meinem sehr langsam arbeitenden Gehirn verstehe ich allerdings nicht, was die Anleger so von der Wirtschaft dauerhaft erwarten. Wo in der Natur, und die Wirtschaft gehört doch irgendwie dazu, können Systeme ewig wachsen? Ich kenne das nur bei Krebs, der dann zum Tod seines Wirtes führt, oder bei Viren und Bakterienbefall.
    Aber lebensähnliche Systeme sind eher zyklisch und haben Perioden großen Wachstums, wogegen sie dann stagnieren und auch wieder sterben.

    Die Börsenheinis flippen also aus, weil BMW, Mercedes, VW usw. permanent mehr absetzen. Sie kapieren aber wohl nicht, dass es mit jedem Jahr immer unwahrscheinlicher wird, wieder 3% mehr abzusetzen, denn je höher der Produktionsberg wächst, umso mehr sind auch ein paar Prozent von diesem effektiv (Exponentialfunktion).



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    Wem juckts. 1 + 3,6 = 4,6 macht 2,3 %. Ist ja gut. In Europas Absatzmarkt ( Wachstumsende ) geht das eh nicht.
    Es kommt von China und von Schwellenländern. AUCH NICHT EWIG:
    Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.

  3. #3
    Lanzmann Benutzerbild von Neben der Spur
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    Standard AW: Wachtsumsfetischismus - und diese Leute sollen studiert haben?

    Bayern = Deutschland = Nazi ...


    Der psychologische Effekt des Names 'Bay'rische Motoren-Werke' könnte eine Rolle spielen.


    Ansonsten : zu teuer, oder unattraktive Modellpalette.

    Der Vorzeige-Schwarze 'Lomba Hamblobon' ist heuer Formel-1-Weltmeister
    und Mercedes grast auf ihrem althergebrachten Ruf.

    VW ist immer noch besser, als die Franzlukken von Pegeot und Renault.

    Ohne Lewis Hamilton hätte Benz weniger Umsatz gemacht.

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  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Wachtsumsfetischismus - und diese Leute sollen studiert haben?

    Zitat Zitat von Dr Mittendrin Beitrag anzeigen
    Wem juckts. 1 + 3,6 = 4,6 macht 2,3 %. Ist ja gut. In Europas Absatzmarkt ( Wachstumsende ) geht das eh nicht.
    Es kommt von China und von Schwellenländern. AUCH NICHT EWIG:
    Ähh, Prozentwerte darfst du nicht arithmetisch mitteln.
    Wachse ich in einem Jahr 50% und im nächsten 25%, dann wachse ich nicht effektiv 37,5% sondern um 87,5%.

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  5. #5
    Lanzmann Benutzerbild von Neben der Spur
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    Standard AW: Wachtsumsfetischismus - und diese Leute sollen studiert haben?

    Börse ist immer Psychologie und Handel mit Erwartungen :

    Eine versklavte Sklavin erwartet durch ihren Besitzer ein Sklaven-Kind im
    Antiken Rom :
    Wer kauft das "Recht" auf das neugeborene Sklavenkind ?

    Soweit zum Thema "Rechtsstaat" !
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  6. #6
    bin hier nur spazieren Benutzerbild von KatII
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    Standard AW: Wachstumsfetischismus - und diese Leute sollen studiert haben?

    Die Deutsche Autoindustie hat ihre Krise von 2014-2015, die unmittelbar mit der Ukraine-Krise zusammenhängt, überwunden. Heute gehts gut vorwärts.

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Dr Mittendrin
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    Standard AW: Wachtsumsfetischismus - und diese Leute sollen studiert haben?

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Ähh, Prozentwerte darfst du nicht arithmetisch mitteln.
    Wachse ich in einem Jahr 50% und im nächsten 25%, dann wachse ich nicht effektiv 37,5% sondern um 87,5%.

    ---
    Klar, ich mittle aber im gleichen Jahr. In etwa eine Autobranche.
    Es ist das Mittel BMW und Mercedes zusammen.
    Das ist immer noch nicht real, da sie sicher nicht umsatzgleich sind.
    Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.

  8. #8
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    Standard AW: Wachtsumsfetischismus - und diese Leute sollen studiert haben?

    Zitat Zitat von KatII Beitrag anzeigen
    Die Deutsche Autoindustie hat ihre Krise von 2014-2015, die unmittelbar mit der Ukraine-Krise zusammenhängt, überwunden. Heute gehts gut vorwärts.
    *pssssssschhhh*..... Weck`Freimein nicht auf.....
    "... und alles kommt, wie's kommen muss.... " (Reinhard Mey "Der Gauckler")

  9. #9
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    Standard AW: Wachstumsfetischismus - und diese Leute sollen studiert haben?

    OT: Gestern kam im SW3 ein interessanter Bericht über Firmen im Südwesten. Kodak - einst Marktführer - z.B. hat die Innovationen schlicht verschlafen. Aus Wachstum wurde Abbau.

    Dauerhaftes Wachstum kann es geben. Aber nur wenn man flexibel genug ist neue Technologien zu bedienen. Problematisch wird es erst wenn aus Wachstum "leben von der Substanz" wird. Dann ist es absehbar wann die Kiste zusammenbricht. Und die großen Konzerne werden sich einen anderen Weg suchen um ihre Anleger zu erfreuen wenn es keinen Wachstum mehr gibt.

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Weiter_Himmel
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    Standard AW: Wachstumsfetischismus - und diese Leute sollen studiert haben?

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Mal ein kleines Schmankerl zum Thema: Was in den Gehirnen von sog. Anlegern, Bankstern und Wachstumsfetischisten, aber auch Steuerschätzern, Wirtschaftsweisen und Finanzministern so vor sich geht.

    Weil BMW "nur" um 3,6% in diesem Jahr gewachsen ist, Daimler aber um 11%, drehen die Anleger völlig durch.
    In meinem sehr langsam arbeitenden Gehirn verstehe ich allerdings nicht, was die Anleger so von der Wirtschaft dauerhaft erwarten. Wo in der Natur, und die Wirtschaft gehört doch irgendwie dazu, können Systeme ewig wachsen? Ich kenne das nur bei Krebs, der dann zum Tod seines Wirtes führt, oder bei Viren und Bakterienbefall.
    Aber lebensähnliche Systeme sind eher zyklisch und haben Perioden großen Wachstums, wogegen sie dann stagnieren und auch wieder sterben.

    Die Börsenheinis flippen also aus, weil BMW, Mercedes, VW usw. permanent mehr absetzen. Sie kapieren aber wohl nicht, dass es mit jedem Jahr immer unwahrscheinlicher wird, wieder 3% mehr abzusetzen, denn je höher der Produktionsberg wächst, umso mehr sind auch ein paar Prozent von diesem effektiv (Exponentialfunktion).



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    Nun das Missfallen resultiert wahrscheinlich weniger aus der nackten Zahl an sich sondern eher daher das man von einer offensichtlich starken Wachstumsphase nicht so profitieren kann wie die Konkurrenz. Es geht nicht nur um die reinen Zahlen , diese werden eben immer im Kontext der Gesamtwirtschaftlichen Situation bewertet. D.h. wenn man in zeiten der Rezension oder des Nullwachstums seinen Abstaz um 1% steigen kann wird man gefeiert. Kann man ihn um 5% steigern während die Konkurrenten 10% haben heißt es das man schwächelt.

    Manchmal reagieren Anleger und Medien in der Tat etwas zu hysterisch auf Zahlen die an und für sich kein Problem darstellen. Aber du kannst schon davon ausgehen das man bei BMW sehr genau untersuchen wird warum Mercedes seinen Absatz so rasant steigern konnte und man selbst nicht. Solche Evaluierungen sind auch notwendig und richtig.
    Verbietet Signaturen!!!

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