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Thema: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

  1. #14191
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    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Maitre Beitrag anzeigen
    Mit Verlaub, aber gerade das Polen, dass die Kollektivierung unter dem Druck seiner Bauernschaft nicht durchführte, musste 1981 Lebensmittelmarken einführen, während die DDR die allgegenwärtige Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen versuchte. Ich kenne noch die "Specki-Mampftonne", in der überzählige Pausenbrote zur Verwertung in der Schweinemast gesammelt wurden. Im "erfolgreichen" Polen ernteten die Privatbauern noch in den späten 80ern mit Mähbindern, während eine typische DDR-LPG ihre Schläge mit massivem Einsatz moderner Technik bearbeitete. Dass die wenigen Staatsgüter PGR in Polen trotzdem weitaus ineffektiver arbeiteten, als die VEG-Gegenstücke der DDR, sollte trotzdem nicht unerwähnt bleiben. Das lag vielfach auch an der Landmaschinenproduktion, die mehr auf die kleinbäuerliche Armeleutewirtschaft eingestellt war.

    1981 ???????????????????????????????,
    kein Wunder bei den Streiks und Protesten 1980
    da war doch das ganze Land in Aufruhr.
    Das dann ein Jahr später die noch Auswirkungen noch sichtbar sind,
    müsste doch klar sein.
    In der Landwirtschaft kann man nun mal nicht,
    durch Überstunden einen Produktionsausfall wieder gut machen,
    dagegen steht die Natur mit ihren Jahreszeiten!!

  2. #14192
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    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von suma Beitrag anzeigen
    Nun, das das Planwirtschaftsmodell seine Defizite hat, steht außer Frage. Aber das es nicht funktioniert kann man auch nicht sagen. Die Berichte der Bundesbank und deren wirtschaftliche Berechnungen zum BIP geben ja einen guten Einblick. Man rechnete damals mit der Währung ECU ein Vorläufer des Euro. Demnach war Großbritanien kurz vor der DDR. Spanien, Griechenland, Portugal und Irland aber weit dahinter. Und da wurden nur die EG Staaten berücksichtigt. Man vergleicht ja immer gerne DDR und BRD, was aus vielerlei Gründen seriös nicht möglich ist. Vom Lebensstandard her brauchte sich die DDR in Europa jedenfalls nicht verstecken. Politisch sieht das schon anders aus.
    Nur, in diesen Ländern gab es keine Mangelwirtschaft.
    Berechnungen spiegeln eben nie die reale Versorgungslage wieder,
    vor allem nicht bei der Planwirtschaft.
    Da kann man nur sagen, innerhalb des 5 -Jahresplanes wurde alles Notwendige produziert,
    jedoch ,
    alles zum benötigten Zeitpunkt, am benötigten Ort , das gab es bei der Planwirtschaft nicht.
    Nur so was liest man nie aus den Statistiken raus, hat aber auf den Lebensstandart auch erheblichen Einfluss.

  3. #14193
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    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Larry Plotter Beitrag anzeigen
    1981 ???????????????????????????????,
    kein Wunder bei den Streiks und Protesten 1980
    da war doch das ganze Land in Aufruhr.
    Das dann ein Jahr später die noch Auswirkungen noch sichtbar sind,
    müsste doch klar sein.
    In der Landwirtschaft kann man nun mal nicht,
    durch Überstunden einen Produktionsausfall wieder gut machen,
    dagegen steht die Natur mit ihren Jahreszeiten!!
    Die privaten Bauern werden wohl kaum gestreikt haben. Mach dir keine Illusionen: Die Kleinbauernwirtschaft der Polen konnte mit der Großflächenwirtschaft in der DDR nicht mithalten. Die Nutzfläche wird weniger ausgenutzt, moderne Maschinen sind auf den Flächen nicht nutzbar. Nicht umsonst setzte sich auch nach der Wende die Großflächenwirtschaft weiter fort. Unser örtlicher LPG-Nachfolger ist heute fast doppelt so groß, wie zu DDR-Zeiten.
    Hier kannst du dir mal ansehen, wie die "erfolgreiche" Kleinbauernwirtschaft in Polen noch 1986 aussah:



    Das waren die Zeiten, als unsere örtliche LPG mit 12 Mähdreschern und 20 Abfahrern einen Schlag von 150 ha an nicht einmal einem Tag aberntete, noch ein halber Tag für die Strohbergung anfiel und eine Woche später der Stoppelumbruch erledigt war. Das ist effizientes Arbeiten, nicht das Arbeiten auf kleinen Handtuchfeldern mit uralten Mähbindern, Kleintraktoren und Pferden. Die polnische Landwirtschaft war ein einziges Trauerspiel.

  4. #14194
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    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Maitre Beitrag anzeigen
    Mit Verlaub, aber gerade das Polen, dass die Kollektivierung unter dem Druck seiner Bauernschaft nicht durchführte, musste 1981 Lebensmittelmarken einführen, während die DDR die allgegenwärtige Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen versuchte. Ich kenne noch die "Specki-Mampftonne", in der überzählige Pausenbrote zur Verwertung in der Schweinemast gesammelt wurden. Im "erfolgreichen" Polen ernteten die Privatbauern noch in den späten 80ern mit Mähbindern, während eine typische DDR-LPG ihre Schläge mit massivem Einsatz moderner Technik bearbeitete. Dass die wenigen Staatsgüter PGR in Polen trotzdem weitaus ineffektiver arbeiteten, als die VEG-Gegenstücke der DDR, sollte trotzdem nicht unerwähnt bleiben. Das lag vielfach auch an der Landmaschinenproduktion, die mehr auf die kleinbäuerliche Armeleutewirtschaft eingestellt war.
    "In Afrika hungern die Kinder und ihr werft eure Schnitten weg..." hieß es immer in der Schule. Wurde von uns meist mit Augenrollen quittiert.

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  5. #14195
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    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Maitre Beitrag anzeigen
    Wieso konnte man als Privatmann kein Futter erhalten? Mein Vater erhielt selbstverständlich Futtergetreide. Das gab es wahlweise zum Geld für das Vereinzeln/ Hacken von Rüben- und Majoranbeständen. Einen Teil gab es wohl auch als Deputatleistung. Futterrüben konnten wir z.T. direkt ab Feld holen. Andere erhielten Scheine für das Mähen von Straßengräben und anderer Flächen. Und das sind nur die legalen Wege der Futterbeschaffung.
    Du beschreibst sehr treffend, welche Bedingungen erfüllt werden mussten, um an Futtermittel zu kommen. Kleingartenbesitzer und Kaninchenzüchter waren aber oft nicht Mitglied der LPG oder konnten keine analogen Dienstleistungen erbringen. Folglich blieb ihnen für ihre Ostmark nur der Weg zum nächsten Bäcker. Ein Brötchen kostete ganze fünf Pfennig.

  6. #14196
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    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Tryllhase Beitrag anzeigen
    Du beschreibst sehr treffend, welche Bedingungen erfüllt werden mussten, um an Futtermittel zu kommen. Kleingartenbesitzer und Kaninchenzüchter waren aber oft nicht Mitglied der LPG oder konnten keine analogen Dienstleistungen erbringen. Folglich blieb ihnen für ihre Ostmark nur der Weg zum nächsten Bäcker. Ein Brötchen kostete ganze fünf Pfennig.
    Auch da konnte man mit etwas Nachdruck etwas erreichen. Wenn sich daraus etwas Ablieferbares zur Entlastung der Versorgungslage ergab, konnte nämlich auch die bürokratische DDR mal Fünfe gerade sein lassen. Es gibt irgendwo bei Youtube einen interessanten Bericht über Eigenbautraktoren. Da berichtet einer der Besitzer eines solchen Traktors, dass er vom Kreis angeschrieben wurde, ob er nach längerer Pause nicht wieder tätig werden wolle. Der Mann erwiderte, dass es ihm leider unmöglich sei, weil der Traktor ja keine Straßenzulassung habe und er deswegen sein kleines Stück Land nicht bewirtschaften könne. Er durfte dann am VPKA auflaufen und den Traktor offiziell straßenzulassen. Das versuch mal heute. Mit der gleichen Begründung hätte man sicher auch Futtergetreide oder Ähnliches erpressen können. Allerdings muss man auch sagen, dass das Futtergetreide im Kauf von der LPG nicht unbedingt billiger war, als der billige Ersatz Brot und Brötchen. Die inoffiziellen Wege waren aber auch viel billiger. Ich kenne einen Wiedereinrichter, dessen Vater zu DDR-Zeiten das Futter für die heimischen Kühe gleich anhängerweise zuhause ablud. Der ging nach der Wende mit einem stolzen Vermögen in die Marktwirtschaft, alles verdient zu DDR-Zeiten.

    p.s.: Rüben und Majoran hacken konntest du übrigens auch als Nicht-LPG-Mitglied. Wenigstens der Weg war also auch für Nichtbauern offen. Ebenso die Scheine für das Mähen von Straßengräben, auch da kenne ich ehemalige Kleintierzüchter, die nicht in der LPG arbeiteten. Manche von denen waren sogar halbprofessionell mit der E-931 unterwegs.

  7. #14197
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    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Larry Plotter Beitrag anzeigen
    Nur, in diesen Ländern gab es keine Mangelwirtschaft.
    Berechnungen spiegeln eben nie die reale Versorgungslage wieder,
    vor allem nicht bei der Planwirtschaft.
    Da kann man nur sagen, innerhalb des 5 -Jahresplanes wurde alles Notwendige produziert,
    jedoch ,
    alles zum benötigten Zeitpunkt, am benötigten Ort , das gab es bei der Planwirtschaft nicht.
    Nur so was liest man nie aus den Statistiken raus, hat aber auf den Lebensstandart auch erheblichen Einfluss.
    Nun das ist nicht ganz falsch. Aber so falsch planen konnte nicht mal die Planwirtschaft. Eher war es so, das ständig Waren in den Export geschickt wurden die dafür nicht eingeplant waren. Man benötigte ja Devisen. Und man konnte sich eben nicht einfach immer weiter verschulden wie der Westen. Dazu noch Wirtschaftssanktionen usw. Was der Osten verbrauchte musste er auch bezahlen. Das war im Westen seit Bretton Woods nicht mehr der Fall.

  8. #14198
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    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Tryllhase Beitrag anzeigen
    Du beschreibst sehr treffend, welche Bedingungen erfüllt werden mussten, um an Futtermittel zu kommen. Kleingartenbesitzer und Kaninchenzüchter waren aber oft nicht Mitglied der LPG oder konnten keine analogen Dienstleistungen erbringen. Folglich blieb ihnen für ihre Ostmark nur der Weg zum nächsten Bäcker. Ein Brötchen kostete ganze fünf Pfennig.
    Nun erstmal konnte man auch ganz normal mit seiner Ostmark Futtermittel kaufen. In der BHG. Wer darauf angewiesen war, musste aber vorbestellen. Dann gab es für die Kleintierhalter die (was auch immer) abgeliefert haben Futterscheine. Da konnte man sich dann aussuchen was man haben wollte. Kleie, Schrot, ganzes Korn oder Kartoffeln. Und dann gab es auch noch Einzelbauern, von denen man auch Futter kaufen konnte. Der Weg zum nächsten Bäcker war natürlich bequemer und auch billiger.

  9. #14199
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    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Maitre Beitrag anzeigen
    Die privaten Bauern werden wohl kaum gestreikt haben. Mach dir keine Illusionen: Die Kleinbauernwirtschaft der Polen konnte mit der Großflächenwirtschaft in der DDR nicht mithalten. Die Nutzfläche wird weniger ausgenutzt, moderne Maschinen sind auf den Flächen nicht nutzbar. Nicht umsonst setzte sich auch nach der Wende die Großflächenwirtschaft weiter fort. Unser örtlicher LPG-Nachfolger ist heute fast doppelt so groß, wie zu DDR-Zeiten.
    Hier kannst du dir mal ansehen, wie die "erfolgreiche" Kleinbauernwirtschaft in Polen noch 1986 aussah:



    Das waren die Zeiten, als unsere örtliche LPG mit 12 Mähdreschern und 20 Abfahrern einen Schlag von 150 ha an nicht einmal einem Tag aberntete, noch ein halber Tag für die Strohbergung anfiel und eine Woche später der Stoppelumbruch erledigt war. Das ist effizientes Arbeiten, nicht das Arbeiten auf kleinen Handtuchfeldern mit uralten Mähbindern, Kleintraktoren und Pferden. Die polnische Landwirtschaft war ein einziges Trauerspiel.

    Nur,
    das Trauerspiel konnte alleine für den heimischen Markt produzieren
    und seine Produkte selbst vermarkten,
    was dafür sorgte, das die Produkte auch passend beim Endkunden ankamen.

  10. #14200
    Have a little faith, baby Benutzerbild von Maitre
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    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Larry Plotter Beitrag anzeigen
    Nur,
    das Trauerspiel konnte alleine für den heimischen Markt produzieren
    und seine Produkte selbst vermarkten,
    was dafür sorgte, das die Produkte auch passend beim Endkunden ankamen.
    Die kamen eben nicht mehr passend an. Die Polen mussten schon seit den 70ern immer mehr Nahrungsmittel einführen, während die DDR zunehmend zum Selbstversorger wurde. Es hat seinen Grund, warum die Großflächenbewirtschaftung den kleinen Bauernhof fortschreitend verdrängt. Das ist auch deutlich in Deutschland zu beobachten. Stichwort Höfesterben. Das kann man mögen oder auch nicht, die kleinbäuerliche Wirtschaft ist aus ökonomischer Sicht jedoch immer im Nachteil.

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