Interessante Analyse!
Habe schon jahrelang nicht mehr gehört oder gelesen, was der Müller sagt.
Aber sehe ich ähnlich. Vor allem, wenn er von der "Blase" China spricht. Ich habe mir da immer an den Kopf gegriffen, wenn von Mainstream bis politisch Inkorrekt alle so von China schwärmen. Oder besagter ABAS hier.
Dabei ist jedem nüchternen Beobachter doch klar, wie verwundbar das Land ist.
Das bisherige Wachstum des modernen China basierte ja auf den zwei Säulen "Export von in Sklavenarbeit gefertigten Produkten" und "staatlich beauftragter Bau von Autobahnen, Flughäfen, Infrastruktur."
Aber die Möglichkeiten dieser zwei Säulen sind begrenzt und es deutete sich schon vor Jahren an, dass Xi Jinpings "China Traum" über die Entwicklung des Landes und eine Mittelschicht usw. usf. wohl nicht erfüllt werden kann.
Und kommentiert Müller:
[Links nur für registrierte Nutzer]“Für mich ist China die größte Blase, die die Weltwirtschaftsgeschichte jemals gesehen hat”, so Müller gegenüber dem österreichischen Online-Magazin “Kopf um Krone”. Bereits jetzt würde das Geld das Reich der Mitte aufgrund der steigenden Zinsen in den Vereinigten Staaten verlassen. Zudem seien die chinesischen Wirtschaftsdaten gefaked und “das Papier nicht wert, auf dem sie stehen”. In der Boomphase sei es egal gewesen, ob das chinesische Wirtschaftswachstum bei 12, 13 oder 14 Prozent gelegen habe – für Investoren war es so oder so sehr attraktiv dabei zu sein. Dieser Trend kehre sich jetzt um. Die Gelder würden schneller und schneller abgezogen, selbst die “Chinesen versuchen gerade ihr Geld außer Landes zu bringen”. Dies sei eine verdammt gefährliche Situation. Der Weltbank zufolge haben laut Müller in den letzten drei Jahren etwa 1,5 Billionen US-Dollar China verlassen.
Mir ist der Chinese alles in allem sehr sympathisch. Und als einem der letzten gallischen Dörfer (obgleich der Fall Russlands bedeutungsvoller wäre) wünsche ich denen natürlich ohnehin erstmal die Daumen, dass sie unabhängig bleiben.
Aber man muss realistisch bleiben und darf das Land nicht verherrlichen oder größer machen, als es eigentlich ist. Umgekehrt darf man die USA nicht unterschätzen. Beziehungsweise man darf nicht vergessen, dass diese nationalstaatliche Kategorie im Falle der USA nicht länger relevant ist. Nur weil es vielen Bürgern mit US-amerikanischer Staatsangehörigkeit dreckig geht, heißt das nicht, dass das amerikanische Kapital, das diese verarmten Bürger als bewaffneten Arm der NWO benutzt usw. usf. irgendwie total geschwächt wäre. Man findet hier oft so ein altmodisches, romantisches Denken: da werden Bilder von amerikanischen Pennern oder sowas gepostet und daraus geschlossen, dass "die USA" irgendwie geschwächt seien. Aber diese nationalstaatliche Kategorie ist von gestern. Im Grunde ist es ohnehin verkehrt, noch davon zu sprechen, dass Nationalstaat X (z.B. China) an Macht gewonnen und Nationalstaat Y (z.B. USA, Deutschland) an Macht verloren hätte. Relevanter ist, dass es einen allgemeinen Machtverlust auf nationalstaatlicher Ebene und einen Machtzuwachs für weltweit-operierende Großkonzerne gegeben hat. (Und die benutzen eben US-amerikanisches Militär, Medien, Gerichte als ihren bewaffneten Arm.)