Bedingungsloses Grundeinkommen... für alle Ausländer, oder was?
Ist Hartz4 gerecht oder ungerecht? Ich halte es für durchgängig ungerecht!
Vorweg muss ich sagen, dass nicht primär die Höhe des Regelsatzes ungerecht ist, sondern die (versch.) Pauschalisierung.
Beispiel Unterkunft: Bei Wohnungsmangel einerseits und steigenden Mieten andererseits, ist es für einen H4-Empfänger beinahe unmöglich, eine halbwegs ordentliche Wohnung in einer zentralen Gegend zu finden. Zumindest ein Glücksspiel – denn jede Stadt hantiert da mit anderen Mietpauschalen. Jedoch kann man die Innenstadt oder ein gut saniertes Gebäude schon fast ausschließen, wenn man nicht gerade exzellente Beziehungen hat.
Und jetzt kommt die mMn schlimmste Verabsolutierung: Ein 25-jähriger Mann, der seit 4 Jahren arbeitslos ist, darf nach den selben Kriterien eine Wohnung suchen, wie etwa ein 50-jähriger, der nach 3 Jahrzehnten Vollzeit über Arbeitslosengeld nun in H4 gerutscht ist.
Die Höhe von derzeit 432€ (Regelbedarfsstufe 1) ist sicherlich nicht zu niedrig. Nur muss man auch hier wieder zwischen einem jungen, gesunden Mann, der ein paar Jahre gejobbt hat, und einem Menschen, der jahrzehntelang Steuern bezahlt hat, unterscheiden. Das ist zumindest meine Meinung.
Hier wäre wohl eine Bedarfsliste für Wohnungen sowie flexiblere Regelstufen (Punktesysteme) gerechter. Soll heißen: der Jüngere mit weniger Leistung darf sich weiter hinten in der Schlange anstellen - oder ggf eine Arbeit aufnehmen. Dieses Punktesystem wäre zwar eine rechtliche Herausforderung, aber Alter, geleistete Arbeitszeit, Gesundheit, Bereitschaft zur Arbeitsbeschaffung und div. andere Merkmale sollten in die Berechnung für Sozialleistung(en) mit einfließen. Ich denke, es sind nicht alle gleich! Und dass man zwischen Staatsbürger, EU-Ausländer und Asylanten unterscheidet, versteht sich ja wohl von selbst. Diesbezüglich fände ich ein genaues Punktesystem für Wohnen, Kosten, Förderung und Angebote richtig. Vielleicht so nach dem Punkte-Leitsatz: Mehr Leistung für Ältere, mehr Förderung für Jüngere. ("Totalverweigerer auf den Campingplatz" oder so etwas!)
So war es früher mal. Zumindest so ähnlich.
Witzig ist ja, wenn Du mit z.B. 55 arbeitslos wirst. Dann eine Wohnung am Stadtrand von Hinterpuselmuckel findet.
Und jetzt sollst Du einen Job für 1500 Euro brutto in München annehmen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln 1 Stunde zu Fuß und insgesamt 3 Stunden mit Öffentlichen. Wehe, Du machst das nicht. Als Deutscher
(Ich habe nur die Orte erfunden. Der Rest ist einem Bekannten genau so passiert)
Ein ungerechtes Hartz4 gegen ein ungerechtes bedingungsloses Einkommen austauschen. G-e-n-i-a-l.
Das ist aber unfair von dir! Du hast ja schließlich was gelernt und abgeschlossen, hast wahrscheinlich gute 20 oder mehr Jahre Berufserfahrung aufzuweisen, hast Referenzen und kannst Projekte benennen, die du erfolgreich abgeschlossen hast. Da kriegst du natürlich sofort einen Job, einen sehr gut bezahlten sowieso. Aber was sollen all die armen Menschen machen, die neben ihrer außerordentlich wichtigen Weltrettung nie etwas anderes taten, folglich nichts von dem vorzuweisen haben und trotzdem gern so einen Job bekämen?
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