Honecker und seinen nahestehenden Genossen war insbesondere das NÖSPL unheimlich. Es wurde ein Machtverlust der Partei in den Betrieben befürchtet. Auch die Leistungsanreize des NÖSPL waren den Genossen nicht Recht. Dem experimentierfreudigen Chruschtschow kam Ulbrichts Sonderweg ganz zu pass: Bei Erfolg hätte man es kopieren können, bei Nichterfolg wäre nur die DDR betroffen gewesen. Wirtschaftlich war es ein durchschlagender Erfolg. Dem Apparatschik Breschnew waren solche Dinge allerdings fremd. Die fehlende Rückendeckung aus Moskau war es dann, die erst die Einstellung des NÖSPL nebst schleichender Entmachtung und später die putschartige Absetzung Ulbrichts zuließ. Der Frust bei den Vordenkern saß tief, Professor Erich Apel nahm sich mit seiner Dienstpistole das Leben. Wie mir jemand dem Umkreis des damaligen Ministerieums für Schwermaschinenbau erzählte, war das wohl nicht der einzige Selbstmord. Ich habe zu DDR-Zeiten nie auch nur ein Wort vom NÖSPL und den Selbstmorden gehört und selbst heute ist es eine kaum beachtete Phase. Durch Zufall fiel mir mal in einer Wühlkiste auf dem Flohmarkt ein Buch aus der Zeit über das Konzept in die Hand.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Und genau deswegen glaube ich das unter einer dauerhaften Regierung unter Ulbricht die DDR wirtschaftlich "besser" dagestanden wäre. Ggf. sogar annähernd so gut wie Jugoslawien. Jaja, Jugoslawien war auch verschuldet, konnte sich das aber dank Titos außenpolitischen Erfolgen auch leisten.
Wahrscheinlich. Unter dem NÖSPL sollten Betriebsleiter ja auch wieder mehr an wirtschaftlichen Erfolgen gemessen werden. Auch war es Apels These, dass man sich seine Handelspartner nach ökonomischen Gesichtspunkten aussuchen müsse, was für die Sowjetunion erst einmal eine Katastrophe dargestellt hätte. Der ausschlaggebende Punkt zu Apels Selbstmord war denn auch, dass man ihn zur Unterzeichnung eines für die DDR ausgesprochen ungünstigen Abkommens mit der Sowjetunion zwingen wollte. Da war Ulbricht nach außen zwar noch an der Macht, aber intern schon wackelig und der Unterstützung Moskaus für das NÖSPL beraubt. Die letzten übermittelten Worte Apels an einen Mitarbeiter (Siehe Quelle oben) sollen wohl gewesen sein: Ich kann das nicht verantworten. Kurze Zeit später fand man ihn tot in seinem Büro.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Trotz aller Mängel war selbst in der DDR die Lebensqualität noch deutlich besser als in der Sowjetunion. Ich kann mich an eine Zeile in einem Buch erinnern in der von einem Veteran der Roten Armee die Rede war, der in den 80ern die DDR besuchte. Er wurde mit dem doch damals für Ostblock-Verhältnisse hohen Lebensstandard konfrontiert und musste sich selbst die Frage stellen, was ihm persönlich der gewonnene Krieg gebracht hat. Eine wirklich arme Sau.
Die Sowjetunion war kein adäquater Handelspartner. Wenn überhaupt dann nur für Rohstoffe zu gebrauchen.
Und die Bürger kamen trotzdem immer wieder in die Heimat zurück. Das System hat also funktioniert und die Menschen waren von Titos Politik überzeugt.
So ähnlich ging es einem Teil meiner Familie mütterlicherseits, der nach 1945 in Westpreußen blieb. Die besuchten unsere Familie (mich gab es damals allerdings noch nicht) in der DDR und waren total überrascht vom "hohen" Lebensstandard. Wenn es ihnen in Polen so gut ginge, wären sie glücklich. Ehrlicherweise ging es denen aber selbst nach der Spätaussiedlung im Westen nie so richtig rosig. Meine Mutter war in den späten 60ern zeitweise Invalidenrentner und durfte daher besuchsweise in den Westen reisen. Da wurde sie mit Sachen konfrontiert, die sie so aus der DDR nicht kannte: Wohnung relativ kalt, Familie saß mit Pullover in der Stube, beim Verlassen des Zimmers wurde Licht ausgeschaltet, Fleisch war eher Seltenheit und so weiter.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
1. Steht doch alles in den Potsdamer Protokollen. Enteignet wurden erstmal nur Kriegsverbrecher. Und verstaatlicht solche Firmen die dem Russen als Reparationen zugestanden wurden. Der komplette Umbau der Wirtschaft aud Sowjetsystem erfolgte erst als klar war das es ein neutrales Deutschland nicht geben wird. Ich gebe dir allerdings zu, das die Auslegung wer ein Kriegsverbrecher ist, willkürlich war.
2. Welche Truppen waren nicht mehr in Korea? Die Russen. Der Ami hat seine Truppen höchstens reduziert, das Land verlassen hat er nie.
3. Ja richtig, der Afrikanische Sozialismus wurde meist von der Bevölkerung mitgetragen.
Es ging und geht dem Ami um Ausdehnung. Ein paar mehr Stützpunkte? In wieviel Länder dieser Welt gibt es Ami-Stützpunkte? In wieviel Länder gibt es russische? In wieviel Länder gab es sowjetische?
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