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Ach komm. Ab 10 Grad Außentemperatur ist meine Körperwärme schon spürbare Fremdwärme in meinem 1,5 FH und verfälscht mir meine Berechnungen. Im gesamten OG brauche ich dann keine Heizung mehr. Deshalb finde ich auch Fußbodenheizung rausgeschmissenes Geld in Neubauten. Das ist wie mit Panzern Brötchen kaufen fahren. Heizkörper sind für Temperaturen unter 10 Grad das Optimum. Unter 0 Grad spart man mit FBH auch nicht mehr, da der Wärmebedarf des Hauses unverändert bleibt. Und ob man jetzt 30 Grad Vorlauftemperatur hat oder 25, macht den Bock auch nicht fett.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Das Beste, was ich je zum Thema gesehen habe, war eine Heizung, die man auch mit wenigen Scheiten noch nicht richtig getrockneten Holzes befeuern konnte. Selbst bei Minustemperaturen langten wenige Holzscheite pro Tag.
Über Zwischenspeicher wurde die Wärme in ein riesiges Gebäude aus 1812 ( nicht gedämmt) verteilt und lieferte zudem Warmwasser. Das Wasser entstammte der Zisterne.
Rundum 500 ha Wald, so konnte man den Holzvorrat auch bestens und beizeiten anlegen.
Wer solche Optionen hat, kann da schon was draus machen.
Im kleineren Maßstab schwierig bis unmöglich, allein wegen der stetig steigenden schwachsinnigen "Umwelt"auflagen. Bekannte haben z.B. ihre auf einem Grundofen basierende Anlage nicht mehr genehmigt bekommen. Dabei wurde das vor 20 Jahren noch als das Nonplusultra angepriesen und entsprechend teuerst verhökert in Ökokreisen.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Habe ca. zwei Jahrzehnte mit ausschließlicher Kaminheizung hinter mir, selber Holz gemacht; mit nassem Holz geht gar nix, doch bei diesem Exempel hat das tatsächlich gefunzt mit Holz, welches noch nicht lange genug abgelagert war. OK, das war nur zeitweise, kein Dauerbetrieb. Das eigentliche Problem dabei war weniger der Ofen ( ein High-tech-Produkt Schweizer Genese, kein Grundofen sondern eine Heizung) als die Auflagen. Bei der Verbrennung von Holz mit Restfeuchte sind die Meßwerte des Schornsteinfegers wohl jenseits von Gut und Böse in Baden-Türkenberg.
Nein. Aber ein kleines Bauernhaus. Die Leute früher waren auch nicht doof. Da wurde halt ein Ofen irgendwo hingestellt udn das Abgasrohr durch die halbe Wohnung gezogen. Und die dünne Backstein-Aussenwand heizt sich tagsüber mit der Sonne auf und gibt abends die Wärme ab.
Hab so eine alte Hütte auch, die mit einem 2kW-Heizlüfter nicht heiß, aber ausreichend warm wird.
Das ist aber nicht vergleichbar. Fußbodenheizung ist Stand der 70er Jahre und eigentlich bei den heutigen Dämmstärken nicht mehr zeitgemäß. Eine Fußbodenheizung hat ungefähr 200 m Rohrleitung in einem EFH und braucht dementsprechend viel Pumpleistung, sowohl vom Volumen als auch vom Strömungswiderstand her. Da läuft unter 200 W nichts. Eine Heizung mit einem Heizkörperkreis kommt mit 15 W aus. Bei den heutigen Strompreisen kann man sich leicht ausrechnen, dass in den Schwachlastzeiten die Wärme mehr von der Elektropumpe herkommt als vom Wärmeerzeuger. In der Übergangszeit im Frühling und Herbst kann man bei mir an den Heizkörpern schon keine Wärme mehr fühlen, weil sie weit unter Körpertemperatur liegt. Die Rücklauftemperatur liegt dann mit 26 Grad nur ganz geringfügig über der von einer Fußbodenheizung.
Fußbodenheizung ist also heute mehr so was wie "sparen, koste es was es wolle". Der Pumpenstrom macht die geringe Ersparnis gleich wieder zunichte, und von zu spürender Wärme an den Füßen kann bei Neubauten gar keine Rede mehr sein. Ich finde es immer wieder lustig, wenn bei mir gefragt wird, warum ich keinen Kaminofen habe. Damit hätte ich in wenigen Minuten eine Bullenhitze in der Bude. Vermutlich würde ich den Wert meines Hauses mit einer Attrappe noch kräftig steigern können. Es begreift irgendwie keiner, dass ein Niedrigenergiehaus Bj. 2004 bei -12 Grad auch nur eine Heizlast von 6 kw hat. Das kann man locker mit Heizkörpern und 36 Grad Vorlauf abdecken. Wie gesagt, im seltenen Extremfall. Bei 0 Grad sind es nur noch 26 Grad Vorlauf. Das würde man selbst bei einer Fußbodenheizung nicht mehr spüren. Aber die meisten Architekten und Bauherren wollen sich das noch nicht eingestehen und bleiben ewiggestrig. Heizkörper kann man zudem viel besser hydraulisch abgleichen als FBH-Kreise. Von der kurzfristigen Regelbarkeit mal ganz abgesehen.
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