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Chronos
Nun, Aberdeen würde ich nicht gerade als Schattenseite Hongkongs bezeichnen. Eher als ein pittoreskes Relikt aus der Zeit, als an Hongkongs Südseite noch ein alter Fischereihafen war, in dem die Fischerfamilien von Geburt bis zum Tod auf ihren Schiffen lebten und sich das Leben bis hin zum Einkaufen auf dem Wasser abspielte.
Es lag aber auch an der Entwicklung der Schifffahrt in Hongkong, dass die Fischer auf die Südseite der Insel auswichen. Der offizielle Seehafen wurde immer voller und es gab kaum noch Platz für die Fischerboote, so dass man Aberdeen als neuen und wenig gestörten Liegeplatz aufsuchte.
Wie es heute dort aussieht, weiss ich nicht. Aber bis Ende der Neunziger konnte man am Boots-Anlegeplatz noch für 150 HK-$ (etwa 15 Euro) eine einstündige Bootsrundfahrt durch den Aberdeener Hafen buchen und dabei die Wohnboote sehen.
Hier ein solches Wohnboot, auf dem die Familie ihr komplettes Leben verbrachte:
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Und hier ein solches Händler-Boot, das alle Waren des täglichen Bedarfs mitführte und an den Familienbooten vorbei fuhr:
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Übrigens ist im Hintergrund Deines Fotos das "Floating Jumbo Restaurant" im Hafen von Aberdeen zu sehen, ein sehr beliebter Anziehungspunkt für viele Touristen. Im Jumbo werden auch viele kantonesische Spezialitäten serviert, wie das berühmte Dim Sum, eine Kollektion von kleinen Spankörbchen mit Leckereien.
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