Arbeiten bis zum Umfallen – Wann darf Europa in Rente?
13.09.2017 OVB Blog Erstellt von OVB Holding AG
Renteneintrittsalter in Europa
Eine immer älter werdende Gesellschaft und zu wenig Nachwuchs – das Dilemma des demografischen Wandels ist europaweit Thema. Ein Anheben des Renteneintrittsalters scheint für viele Länder unumgänglich. Andere verzichten jedoch auf diese Maßnahme, wie der folgende Vergleich zeigt.
In welchem Alter man sich über den wohlverdienten Ruhestand freuen darf, hängt stark von dem Land ab, in dem lebt. Zwischen dem frühesten und spätesten Renteneintrittsalter in Europa liegen ganze neun Jahre
Die Spitzenreiter: Höchstens bis 60 auf dem Arbeitsmarkt
Slowene müsste man sein! Die können nämlich schon mit 58, 7 Jahren in Rente gehen – Frauen sogar mit 58,3 Jahren. Auch Belgier und Luxemburger haben es mit dem Renteneintritt ab 60 gut. Frauen in der Ukraine dürfen sich derzeit schon mit 58 in den Ruhestand verabschieden – allerdings erhöht sich hier das Rentenalter bis 2021 jährlich um 6 Monate bis es schließlich auf dem Niveau der ukrainischen Männer bei 60 Jahren liegt.
Das Mittelfeld: Mit 64 ist hier Schluss
Den Franzosen ist ihre Rente bekanntlich heilig. Deswegen wundert es nicht, dass sie bereits mit 62 Abschied aus dem Arbeitsleben nehmen, ebenso die Slowaken. Ungarn und Italien liegen mit 62,5 Jahren leicht darunter, wobei letztere mit einer sukzessiven Anpassung an die steigende Lebenserwartung rechnen müssen. Bei den Tschechen sind die Eintrittsalter etwas krummer: 62 Jahre und 8 Monate bei Männern und 61 Jahre und 4 Monate bei Frauen. Arbeitnehmer, die ab 1975 geboren wurden, müssen allerdings deutlich länger, nämlich 66,7Jahre., ran. Auch die Rumänen sind von einer immer längeren Arbeitszeit überzeugt: Die Grenze liegt derzeit noch bei 63,5 (Männer) und 59,5 (Frauen) Jahren, allerdings soll das Rentenalter bis 2030 auf 65 Jahre erhöht werden.
Die Schlusslichter: 65 Jahre und mehr
65 Jahre ist auch in vielen weiteren Ländern die magische Grenze, beispielsweise in Kroatien, Schweden, Dänemark oder Finnland. Die Österreicher und Schweizer liegen auch in diesem Schnitt, ihre Frauen müssen jeweils aber weniger arbeiten: Die Österreicherinnen bis 6o und Frauen aus der Schweiz bis 64. Spanier haben ein gesetzliches Rentenalter von 65,2 Jahren, die Polen arbeiten nur einen Monat länger.
Hier lohnt es sich allerdings wieder Frau zu sein: Satte fünf Jahre früher dürfen diese nämlich in Rente gehen. In Deutschland ist mit 65,5 Schluss. Ziel ist hier allerdings, die Zahl bis 2031 auf 67 zu heben. 66 Jahre arbeiten Iren und Portugiesen, knapp vor dem europäischen Schlusslicht Griechenland.
Vor der Krise lag das Eintrittsalter hier noch bei 62 Jahren, mittlerweile wurde es auf 67 erhöht. Bis 2050 sollen die Griechen sogar bis 69 auf dem Arbeitsmarkt bleiben.
[1] Quellen: EU-Kommission, OECD“