Wegen den fehlenden befestigten Straßen in der Sowjetunion wurde das selten praktiziert.Wegen des hohen Aufwandes (30 Minuten Umbauzeit) wurde in der Praxis von dieser Möglichkeit jedoch so gut wie nie Gebrauch gemacht.
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!
Ich habe den Beitrag übrigens noch etwas ergänzt, weil ich da auf Fotos vom Urahn der russischen BT-Serie, dem amerikanischen Christie M1931-Tank, gestossen bin.
Und da sieht man bei Fahrt ohne die Kette eine kleine Antriebskette zwischen hochgelegenem Antriebsrad und der letzten Laufrolle. Die war aber garantiert nicht bei Fahrt im Schlamm und Gelände aufgezogen, weil sie ja sehr schnell verschleissen würde. Also musste man bei Übergang zur Strassenfahrt ohne die Ketten wohl erst mal die Gleisketten entfernen und dann die kleinen Antriebsketten aufziehen- was auch die relativ lange Zeit zum Umbau erklären würde.
„Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Angelschein bestraft werden, jedoch nicht für illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepaß, dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.“
Miloš Zeman, Präsident der Tschechischen Republik seit 2013
Der Panzer war nicht in sich eine Fehlkonstruktion, doch das gesamte Konzept des "Kavalleriepanzers" war eine Sackgasse. Wie seine britischen Brüder, die Cruiser und Crusaders, war er zu schwach gepanzert, zu schwach bewaffnet und mechanisch recht anfällig. Ab dem Cruiser Mk. III wurde, unter dem Eindruck der Beweglichkeit der BT-Serie, übrigens auch bei den Briten das Christielaufwerk genutzt, dann aber schon ohne den als überflüssig erachteten und unnötig komplexen Straßenantrieb. Beim russischen T-34 wurde es ebenfalls fallengelassen, jedoch noch nicht das Cchristie-typische Federungskonzept. Bei den späteren und fälschlich oftmals als Christie-Typ bezeichneten T-44, 55, 62 fand die überlegene Drehstabfederung nach deutschem Vorbild Anwendung.
Der wichtigste Panzer war er definitiv nicht, denn vom Gegenstück, dem langsamen Infanteriepanzer T-26, basierend auf dem britischen Vickers E, wurden ca. 11 000 Stück gebaut, von der BT-Serie ca. 9 000. Dem Konzept aus den späten 20ern und frühen 30ern entsprechend, sollten Kavalleriepanzer den Durchbruch erzwingen und im Hinterland des Gegners operieren, während der Infanteriepanzer die Infanterie unterstützt. Das Konzept funktionierte nie richtig, wurde von den Briten aber bis in die erste Hälfte des Krieges noch konsequent und mit sehr wenig Erfolg durchgezogen: Cruiser/ Crusader gegen Matilda, Valentine, Churchill.
Deutschland hat, auch unter dem Einfluss der Beschränkungen von Versailles, diese technischen Sackgassen erfolgreich übersprungen. Das Konzept Pz-III und Pz-IV geht schon stark in die Richtung "Hauptkampfpanzer", das sich bis heute gehalten hat.
Geändert von Maitre (20.10.2018 um 10:18 Uhr)
Alles richtig, zusammen gefasst der Panzer der BT Baureihe war im falschen Krieg. Zur Verteidigung ungeeignet aber als Angriffs Panzer schon ok, die Panzer hatten am Turm ein Gestänge wo sich die aufsitzende Infanterie bei hohen Geschwindigkeiten festhalten konnte.
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Im Schlamm wurde das definitiv nicht genutzt, da wäre der Panzer auch gnadenlos festgefahren worden. Aber Verlegungen in der Steppe muss es übungsweise gegeben haben. Für schnelles Verlegen hatte es Christie auch angedacht, unter dem Eindruck verschlissener Ketten aus dem ersten Weltkrieg, wo viele Panzer nicht einmal die Front erreichten.
Hier gibt es noch einen Überblick über die Entwicklung mit Auszügen aus Originaldokumenten:
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Geändert von Maitre (20.10.2018 um 10:10 Uhr) Grund: falschen Beitrag zitiert
Panzer sind kein Mittel der Verteidigung, das kann immer nur Nebenaufgabe sein. Das "Gestänge" was du dort siehst, ist die Rahmenantenne der Führungsversion. Es gab aber auch Griffe für aufsitzende Infanterie. Das war allerdings auch ein Himmelfahrtskommando, denn Panzer ziehen im Gefecht alle Arten von Feuer auf sich. Die "Panzerreiter" oder Tankodesantniki waren eher ein Ausdruck des Mangels. Der deutsche Panzergrenadier fuhr verhältnismäßig gut geschützt im Schützenpanzerwagen ins Gefecht.
Um das mal auseinander zu pflücken: Christie-Laufwerk = Laufrolle mit Doppelscheibe, Gleiskette über die Rille zwischen den beiden Laufrollen-Scheiben geführt ( Kette mit Mittel-Zapfen an den Gliedern), keine Stützrollen für den oberen Kettentrum !
Die Federung hat eigentlich nichts mit Christie zu tun !
Insofern haben T-44 ,T-55 und T-62 sehr wohl ein Christie-Laufwerk, allerdings abweichend von der ursprünglichen Konstruktion mit Drehstabfederung.
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Die Federung war schon zentraler Bestandteil von Christies Konzept, wenngleich schon der T-34 etwas davon abwich, indem er die Umlenkung des Federweges zu Gunsten senkrecht stehender Schraubenfedern entfallen ließ. Alle frühen Ableger des Christietanks hatten die Umlenkung noch drin, als da eben die BT-Serie und die britischen Cruiser wären.
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