Österreich profitiert auch als Nettozahler von der EU
Fakten zur EU
Das EU-Budget und Österreichs Beitrag
Als Mitglied der Europäischen Union steht Österreich mit den anderen Mitgliedstaaten über den EU-Haushalt in vielfältigen finanziellen Beziehungen. Nur etwa 1 % der jährlichen Wirtschaftsleistung aller 28 EU-Mitgliedstaaten fließt in das EU-Budget (ca. 150 Mrd EUR im Jahr 2016). Rund
92 % davon erhalten die Mitgliedstaaten als Förderungen
direkt wieder zurück. Für die EU-Verwaltung werden nur
6 % des gesamten Budgets aufgewendet.
Da es zu den erklärten Zielen der EU-Mitgliedstaaten gehört, die am stärksten benachteiligten Gebiete im wirtschaftlichen Aufholprozess zu unterstützen, erhalten diese Länder tendenziell mehr Rückflüsse aus dem EU-Budget, als sie einzahlen („Nettoempfänger“), während relativ reiche Länder (u. a. auch Österreich) mehr zum EU-Budget beitragen, als sie direkt zurückbekommen („Nettozahler“). Im Jahr 2015 betrug dieser Nettobeitrag Österreichs etwa 0,85 Mrd EUR, also rund 0,25 % des österreichischen BIP.
Österreich bekommt mehr als nur direkte EU-Transferleistungen zurück
Neben den direkten finanziellen Rückflüssen nach Österreich (z. B. Regionalförderungen und damit zusammenhängende Weiterbildungsmaßnahmen, Förderung für Landwirtschaft, Umweltschutz, Forschung oder auch Erasmus-Programme) profitiert die österreichische Wirtschaft von
indirekten Effekten des innereuropäischen Finanzausgleichs. Förderungen für ärmere Mitgliedstaaten erhöhen dort die Kaufkraft, wodurch die
Absatzmärkte für österreichische Unternehmen vergrößert werden. Weiters führen die Förderungen in den Empfängerländern zu verstärkten Investitionen (z. B. Ausbau der Infrastruktur). Österreichische Unternehmen können
Zuschläge für diese Aufträge bekommen. Ohne diese
Umwegrentabilitäten wären das Wachstum, der Wohlstand und die Beschäftigung in Österreich
niedriger.
So gesehen ist die österreichische Volkswirtschaft nicht zuletzt dank ihrer Wettbewerbsfähigkeit und der
Multiplikatoreffekte der EU-Ausgaben eigentlich
„Nettoempfänger“.
Weitere Informationen und Details dazu sind im Beitrag „Österreich und die europäische Integration“ nachzulesen.
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