Ein weiterer HIV-Patient ist nach einer Stammzelltransplantation seit Monaten ohne antiretrovirale Therapie
in Remission. Der Fall, über den britische Forscher am Dienstag berichtet haben (
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Das Team um Professor Ravindra Gupta vom University College London bestätigt damit
[Links nur für registrierte Nutzer] Er gilt seit 2007 als geheilt.
Brown wurden seinerzeit wegen einer akuten myeloischen Leukämie (AML) Stammzellen eines Spenders transplantiert, die eine homozygote CCR5-Mutation aufwiesen, wodurch HIV-1 nicht mehr die T-Zellen befallen kann.
Auch im jetzigen Fall erhielt der HIV-positive Patient eine Transplantation allogener hämatopoetischer Stammzellen (HSC), auf denen beiden Allele eine Gendepletion für den CCR5-Rezeptor (CCR5Δ32/Δ32) aufwiesen.
Die Grunderkrankung bei dem neuen Patienten war nun jedoch ein Hodgin-Lymphom. 16 Monaten nach der Transplantation setzten die Ärzte um Gupta die antiretrovirale Therapie ab. Seither – 18 Monate – ist bei ihm keine HIV-1-RNA nachweisbar.
Würde sich dies fortsetzen, könnte auch er womöglich bald als „geheilt“ gelten. Ähnliche Therapieversuche waren nach dem Brown-Fall bisher jedenfalls gescheitert.
Für den Infektiologen Professor Jürgen Rockstroh von der Uniklinik Bonn gibt der neue Bericht der „Grundidee zur Entwicklung einer Gentherapie“ neuen Aufwind.
Eine Stammzelltransplantation hingegen sei „mit einem hohen Morbiditäts- und Mortalitätsrisko verbunden und kann daher nie eine Standardtherapie zur Behandlung einer HIV-Infektion werden“, sagte er in einer ersten Reaktion.