Zitat von
Rudi Rollmops
Jeder geht seinen Weg....
... was soll er/sie auch sonst tun?
Wir werden geboren und wir werden sterben. Wie die Zeit dazwischen verläuft, hängst von uns, aber eben nicht nur von uns ab. Wer Glück hat, kann eine stabile Persönlichkeit entwickeln, die mit sich, ihren Mitmenschen und der Umwelt gut klar kommen kann. Ich spreche hier von Glück, weil eine solche Entwicklung weder selbstverständlich ist noch von einem komplett selbst abhängt.
In unserer Gesellschaft wird aber traditionell erwartet, dass möglichst jedes Individuum sich seine Existenz eigenständig erarbeitet und sichert. Gleichzeitig will dieselbe Gesellschaft nicht wahrhaben, dass einige Rahmenbedingungen (für die diese Gesellschaft interessanterweise verantwortlich ist),dieser Erwartung entgegen stehen. Beispielsweise wird von unserer Gesellschaft von Menschen ohne Vermögen erwartet wird, dass diese ihren Erwerb durch Arbeit sichern, gleichzeitig wurden und werden seit Jahrzehnten auf Grund mieser Willkür die Arbeitsbedingungen massiv verschlechtert, teils so sehr verschlechtert, so dass Menschen mit dieser beschissenen Arbeit nicht mehr über die Runden kommen. Dass über eine Million Menschen in Deutschland ihre beschissenen Löhne von diesem dummen korrupten Staat aufstocken lassen müssen(der mit seiner miesen Arbeitspolitik zum Helfershelfer von miesen Lohndrückern mutiert ist), ist komplett daneben.
In diesem verschissenen Spätkapitalismus geht aber immer mehr daneben. Während arbeitende Menschen unter anderem sich ihre Mietzahlungen nicht mehr leisten können, investieren reiche Nichtstuer in Immobilien und bereichern sich auf eine Art, die zunehmend mit dem Elend von Menschen zusammengeht, die an diesem Elend oft unschuldig sind.
Das wollen die reiche Nichtstuer natürlich nicht wahrgaben, also wird gerne wieder die Mär bemüht, dass doch jeder seines Glückes Schmied wäre. Diejenigen, die sonst gerne auf die Abhängigkeit der ausgebeuteten Klassen setzen, fabulieren von der angeblichen Eigenständigkeit dieser Klassen (das Wort Ausbeutung wird dabei natürlich auch fleißig geleugnet).
Hier wiederholt sich ein altes dummes Spiel: Die Gewinner eines höchst ungerechten Systems wollen diese Ungerechtigkeit nicht wahrhaben, für die soziale Verelendung werden entweder die davon betroffenen armen Teufel oder das Schicksal verantwortlich gemacht. Die reichen Ärsche heucheln Betroffenheit und Solidarität, leisten ein wenig Benefiz, holen sich wegen ihrer Gnade öffentlich einen runter und ändern bezogen auf den vielen vorhandenen Beschiss nichts. Die Verlierer haben größtenteils in so einem Scheißsystem Pech gehabt. Aber sie gelten auch als Verlierer, denen der Makel des Versagens anhaftet, ohne dass die meisten Menschen die Frage stellen bzw. zu dieser Frage trauen, was eigentlich alles die Gründe für deren Elend sein können?
Da erweist sich wieder die Macht des Kapitals als die bestimmende Kraft: Die Armen sollen an ihrer Armut selber schuld sein, eventuell noch das Schicksal, die lieben Reichen tun doch alles, damit es allen gut geht. Und von den 80%, die nicht reich sind, glauben immer noch gut 2/3 diesen dummen Quatsch, mi denen die dumme Reichen den von ihnen betriebenen Beschiss an diesen 80% zu legitimieren versuchen.