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Thema: "Moralistisch therapeutischer Deismus" - Die eigentliche Weltreligion der Postmoderne

  1. #1
    Kampf dem Kapital! Benutzerbild von Smultronstället II.
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    Standard "Moralistisch therapeutischer Deismus" - Die eigentliche Weltreligion der Postmoderne

    Adorno beschrieb in seinen "Thesen gegen den Okkultismus" diesen ganzen Esoterik-Kram als "die Metaphysik der dummen Kerle" und als Symptom eines rückgebildeten Bewusstseins, das die Kraft verloren habe, das "Unbedingte" (also in unserem Falle das Christentum) zu denken und das "Bedingte" (also die materialistische Existenz in einem absurden, gottlosen Universum, usw.) zu etragen. Bei Camus musste man sich Sisyphos, der vergeblich bemüht, mit seiner schweren Last endlich die Spitze des Berges zu erreichen, noch "als glücklichen Menschen denken". Adorno hingegen beschreibt (oder prophezeit vielleicht, ohne es zu wissen) ein Phänomen, das sich auch hier im Forum beobachten lässt:

    Das zetert über Materialismus. Aber den Astralleib wollen sie wiegen. Die Objekte ihres Interesses sollen zugleich die Möglichkeit von Erfahrung übersteigen und erfahren werden. Es soll streng wissenschaftlich zugehen; je größer der Humbug, desto sorgfältiger die Versuchsanordnung. Die Wichtigtuerei wissenschaftlicher Kontrolle wird ad absurdum geführt, wo es nichts zu kontrollieren gibt. Die gleiche rationalistische und empiristische Apparatur, die den Geistern den Garaus gemacht hat, wird angedreht, um sie denen wieder aufzudrängen, die der eigenen ratio nicht mehr trauen.
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    Ganz "wissenschaftlich" auf Geisterjagd gehen zu wollen ist in der Tat gar kein so seltenes Phänome. Gerade auch in der rechten Esoterik ist das gängig. Aber gut. Adorno und Camus sind natürlich schon lange tot und der eigentliche Atheismus hat sich aus verschiedenen (letztlich natürlich politischen und das heißt materiellen: organisierte Religion erleichtert ungerechte Herrschaftsausübung und -stabilisierung einfach ungemein) Gründen nicht durchsetzen können. Richard Dawkins ist mittlerweile auch schon persona non grata, und von Michael Schmidt-Salomon und der HPD hört man auch nichts mehr.

    Nicolas Gomez Davila sagt einmal sehr schön, dass der "moderne Atheismus" nicht die Existenz Gottes leugnet, sondern dessen Identität. Ein sehr schönes Bonmont! Der BRDling von heute akzeptiert ja jeden Gott, an den du glaubst ... es sei denn du pochst darauf, dass deiner der wahre ist! Resultat dann unter Umständen die "Diktatur des Relativismus" nach Ratzinger. Toleranz heißt nicht mehr, andere Wahrheiten zu ertragen, sondern den Wahrheitsanspruch an sich aufzugeben. Aber gut, ich schweife ab. ("Man wird es begriffen haben, worauf ich hinaus will, nämlich daß es immer noch ein metaphysischer Glaube ist, auf dem unser Glaube an die Wissenschaft ruht – daß auch wir Erkennenden von heute, wir Gottlosen und Antimetaphysiker, auch unser Feuer noch von dem Brande nehmen, den ein jahrtausendealter Glaube entzündet hat, jener Christen-Glaube, der auch der Glaube Platos war, daß Gott die Wahrheit ist, daß die Wahrheit göttlich ist.")

    JEDENFALLS bin ich letztens über eine Studie gestoßen, in der beschrieben wurde, was amerikanische Teenager eigentlich so glauben. Mit geringen Abweichungen glauben amerikanische (und insofern sicher auch amerikanisierte) Jugendliche an das, was die Autoren dieser Studie als "Moralistisch therapeutischen Deismus" beschreiben: [Links nur für registrierte Nutzer] "Moralistisch therapeutischer Deismus" ist das:


    1. Es gibt einen Gott oder (nach Heinrich Böll) "jene/s höher/es Wesen, das/die wir verehren."
    2. Jenes höhere Wesen, das wir verehren, will, dass die Menschen gut und freundlich und fair zueinander sind.
    3. Die großen Weltreligionen lehren ungefähr diese gleiche, eine Wahrheit.
    4. Das Ziel des Lebens ist es, glücklich zu sein und sich gut zu fühlen. ("to feel good about oneself")
    5. Jenes höhere Wesen, das wir verehren, muss in unseren Alltag nicht unbedingt integriert sein.
    6. Jenes höhere Wesen, das wir verehren, wird nur dann angerufen, wenn es ein Problem, eine Krise gibt.
    7. Menschen, die fair und gut waren, gehen nach dem Tod ins Paradies.


    Dieser Glaube, so die Autoren, ist "moralistisch", weil Gott hier verlangt, dass die Menschen fair und gut zueinander sind und die Fairen und Guten letztlich ins Paradies einziehen. Er ist "therapeutisch", weil man sich an Gott nur in Krisensituationen wendet ("Gott als Feuerwehr" hat mein Relilehrer in der Schule immer gesagt). Und er ist "deistisch", weil es zwar "etwas Höheres" gibt, aber dieses "höhere Wesen" keine sehr spezifische Identität hat, die irgendwie offenbart ist und sich scharf von anderen Vorstellungen abgrenzt.

    "Moralistisch therapeutischer Deismus" ist, finde ich, jedenfalls ein großartiger Begriff, um dieses Phänomen zu umschreiben. Und genau DAS dürfte in der Tat auch gerade dabei sein, die Welteinheitsreligion der Postmoderne zu werden. Diese ganzen Diskussionen über Atheismus vs. Christentum sind noch auf dem Stand der 60er-Jahre stehen geblieben. Es ist gleichermaßen absurd, wenn irgendwelchen Flüchtlingshelferinnen vorgeworfen wird, Christen oder gottlose Atheisten zu sein und sich die Leute dann streiten, ob das Christentum oder der Atheismus schuld daran ist. Dabei wurde ja schon der Wahrheitsbegriff AN SICH dekonstruiert. Das ist WEDER Christentum noch Atheismus (vgl. das Nietzsche-Zitat oben), sondern etwas, das sich wirklich am besten als "moralistisch therapeutischer Deismus" beschreiben lässt.

    Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
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  2. #2
    Kampf dem Kapital! Benutzerbild von Smultronstället II.
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    Standard AW: "Moralistisch therapeutischer Deismus" - Die eigentliche Weltreligion der Postmoderne

    Zitat Zitat von Smultronstället II. Beitrag anzeigen
    Diese ganzen Diskussionen über Atheismus vs. Christentum sind noch auf dem Stand der 60er-Jahre stehen geblieben. Es ist gleichermaßen absurd, wenn irgendwelchen Flüchtlingshelferinnen vorgeworfen wird, Christen oder gottlose Atheisten zu sein und sich die Leute dann streiten, ob das Christentum oder der Atheismus schuld daran ist. Dabei wurde ja schon der Wahrheitsbegriff AN SICH dekonstruiert. Das ist WEDER Christentum noch Atheismus (vgl. das Nietzsche-Zitat oben), sondern etwas, das sich wirklich am besten als "moralistisch therapeutischer Deismus" beschreiben lässt.
    PS
    Das ist übrigens auch etwas, das ich an Jordan Peterson und seinen Jüngern, diesem ganzen Phänomen, so lächerlich finde. Da schimpfen diese ganzen Anglos ständig über den "Postmodernismus", obwohl sie selber "postmodernistisch" argumentieren. Peterson und seine Jünger sind ja gar keine gläubigen Christen. Sie argumentieren für das Christentum und wider den Atheismus nicht, weil sie an die WAHRHEIT des Christentums glauben, sondern weil sie an dessen politische und sozialhygienische Nützlichkeit glauben. Und genau DAS ist "Postmodernismus". Zum Vergleich den Satz von Nietzsche oben! Charles Peguy, der katholische Schriftsteller, definiert dieses ganze Phänomen mal als jemanden "der nicht glaubt, woran er glaubt". Und genau das trifft auch diese Leute zu, GENAU DAS ist "Postmoderne": Nicht zu glauben, woran man glaubt, aber dafür aus politische und sozialen Gründen zu argumentieren. ("Ich bin Atheist, aber natürlich bin ich Katholik" ist zwar auch ein schönes Bonmont aber Symptom der Krankheit, die es kurieren will...)

    Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
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  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von nurmalso2.0
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    Standard AW: "Moralistisch therapeutischer Deismus" - Die eigentliche Weltreligion der Postmoderne

    Zitat Zitat von Smultronstället II. Beitrag anzeigen
    (Vollzitat)
    Da Gott lediglich ein menschliches Konstrukt ist, so wie Märchenfiguren, ist Gott ebenso nutzlos für die Natur.
    Deismus ist ein alberner Versuch Gottgläubiger ihren Aberglauben vor dem Atheismus, der Wahrheit, zu retten.
    Warum sollte sich der Atheismus weiterentwickeln, wenn mit dem Satz "Es gibt keinen Gott" bereits alles gesagt ist?
    Armin Geus selbst kommt aufgrund zahlreicher Indizien zu dem Schluss, dass Mohammed unter einer 'paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie mit definierten Wahnvorstellungen und charakteristischen Sinnestäuschungen' gelitten hat. Und so lässt sich der Koran auch als 'Chronik einer Krankengeschichte' lesen.

  4. #4
    Herzland Benutzerbild von Süßer
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    Standard AW: "Moralistisch therapeutischer Deismus" - Die eigentliche Weltreligion der Postmoderne

    Zitat Zitat von nurmalso2.0 Beitrag anzeigen
    Da Gott lediglich ein menschliches Konstrukt ist, so wie Märchenfiguren, ist Gott ebenso nutzlos für die Natur.
    Deismus ist ein alberner Versuch Gottgläubiger ihren Aberglauben vor dem Atheismus, der Wahrheit, zu retten.
    Warum sollte sich der Atheismus weiterentwickeln, wenn mit dem Satz "Es gibt keinen Gott" bereits alles gesagt ist?
    Und die Wahrheit ist:
    Religion ist das gesellschaftliche Betriebssystem.

    Es ist so, nicht ein menschliches Konstrukt aka Hirngespinst, sondern die Grundlage der menschlichen Gesellschaft. Erst mittels Religion konnte die Menschheit die Grenzen des Tierreichs überwinden.
    'Gott' ist demnach die lokale Instanz der Variablen Religion, um mal Programierslang zu nutzen.
    Wenn die Wahrheiten freigelegt und angewandt werden, kann man von der Hilfskonstruktion Religion absehen. Aber da sind wir noch lange nicht.
    Deswegen ist auch das Konzept der Technokratie durch die gefühlten Wahrheiten der Gutmenschen ersetzt worden.

  5. #5
    Kampf dem Kapital! Benutzerbild von Smultronstället II.
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    Standard AW: "Moralistisch therapeutischer Deismus" - Die eigentliche Weltreligion der Postmoderne

    Zitat Zitat von nurmalso2.0 Beitrag anzeigen
    Deismus ist ein alberner Versuch Gottgläubiger ihren Aberglauben vor dem Atheismus, der Wahrheit, zu retten.
    Deismus ist vor allem nützlicher für eine herrschende Klasse, die an religiöser Differenzierung (gegenüber anderen Gläubigen, über die andere herrschen) ebenso das Interesse verloren hat wie an nationalstaatlicher oder ethnischer Differenzierung. So wie die Bildung von Nationalstaaten (oder "Völkern" und jedenfalls dem Zusammenschließen unterschiedlicher Stämme, usw.) mit der Bildung von Kirchen einherging, so geht jetzt die Bildung eines "Welteinheitssystems" mit der Bildung einer Welteinheitsreligion einher.

    Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
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  6. #6
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    Standard AW: "Moralistisch therapeutischer Deismus" - Die eigentliche Weltreligion der Postmoderne

    Warum sollte sich der Atheismus weiterentwickeln, wenn mit dem Satz "Es gibt keinen Gott" bereits alles gesagt ist?
    Da ist gar nichts gesagt, nur für die Leute, die da sagen: der Gott ist ein alter weißhaariger Bärtiger, schon seniler Typ und den gibt es nicht.

    Sicher - genau !! Den gibt es nicht.

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    Seit der Mensch Selbstbewußtsein erlangt hat und damit auch die Fähigkeit, sachlich über sich nachzudenken, hat er sich bemüht, das Rätsel seines Daseins zu lösen. Da er nur ein Durchreisender von der Pforte der Geburt bis zum Torweg des Todes ist und in die Mitte des Weges zwischen die unschätzbaren Mengen mikroskopischer Lebensformen und sternenbesäte Unermeßlichkeit des Kosmos gestellt ist, mußte er sich ja verlassen und verloren vorkommen. Das Universum ist jedoch auf Mitleid gegründet, und die Helfer der menschlichen Rasse versahen den Menschen, das schwache, aber denkende Schilfrohr, mit einem Wissen über den göttlichen Ursprung und den heiligen Zweck aller Schöpfung, damit er während seiner langen Evolution fähig sei, den Prüfungen mutig entgegenzutreten. Diese Wahrheiten wurden tief in das werdende Gemüt eingeätzt, und in den folgenden Äonen wurden sie ihm immer wieder dargeboten, damit der Mensch sie nicht vergesse. Und obwohl sie jedesmal wie eine neue Offenbarung zu sein schienen, waren sie in ihrem Kern immerwährend die gleichen.
    Leider schafft der Mensch bei seiner kurzen Durchreise durch die materielle Welt viel Unheil - man denke daran, daß die Wissenschaft, die auf dem hohen Podest - daß dieselbe gern wieder den Menschen umkehren möchte - vom Mensch zum Tier - Schimäre - man kann gar nicht wissen, welchen "Rattenschwanz", würde solcherart Experimente durchgeführt werden, zur Folge für die kommenden Generationen haben könnte.

    Wozu denn noch denken - einfach weg gewischt, es gibt keine Kraft, die stärker als der Mensch ist und basta, merkt euch das - sonst kriegt ihr Haue - es gibt nichts, was stärker ist als wir und wir sind nur Durchgangswesen und haben das Sagen - wehe, es tritt eine Kraft zutage, die es wagt, unseren göttlichen Status in frage zu stellen :-)

    Wer kann mit dieser Theorie was anfangen ? :-)

    Überall, wo wir Spuren der wahren Weisheitsreligion finden, ist das Wissen 'abgestuft' - das heißt, es gibt ein oberflächliches Wissen für jedermann, das genügt, um eine Grundlage zur Führung eines moralischen Lebens zu bilden und eine Stütze in schwierigen Zeiten zu sein. Doch in diesen exoterischen Lehren ist das innere Geheimnis, der esoterische Aspekt, enthalten, der nur für diejenigen zugänglich ist, die sich aufgrund der Entwicklung ihrer geistigen Aufnahmefähigkeit und ihrer einwandfreien Lebensführung dafür eignen.
    Esoterik hat was mit dem inneren Menschen zu tun - gerade Menschen, die sich selbst noch nicht erkannt haben oder die sich selbst nicht kennen möchte, weil sie wissen, da ist noch einiges am Aufarbeiten, hegen die größten Abneigungen, was dann auch verständlich ist - nachfrage in dir, wozu - ich bin gut und alles andere, was glaubt, ist übelst und schlecht - so hat es zu tun und damit basta - - nur, ob man damit bei allen Menschen ankommt, bezweifle ich.

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    [Links nur für registrierte Nutzer]: 1961 begann der Streit mit [Links nur für registrierte Nutzer] über Methodenprobleme der [Links nur für registrierte Nutzer]. Adorno konnte sich wegen seiner Grundpositionen [Links nur für registrierte Nutzer] mit Poppers [Links nur für registrierte Nutzer]sverzicht einverstanden erklären. Anstatt wie bei Popper sich auf die [Links nur für registrierte Nutzer] Ermittlung und Erforschung von Fakten zu konzentrieren, beharrte Adorno auf der Totalität der [Links nur für registrierte Nutzer] und der Absage an die Arbeitsteilung in der modernen [Links nur für registrierte Nutzer]. Empirische Untersuchungen könnten niemals so exakte [Links nur für registrierte Nutzer] ergeben, wie die geistige Tätigkeit. Während Popper stark auf [Links nur für registrierte Nutzer] aufbaut – ohne etwa ihm 100%ig zu folgen – fällt Adorno hinter Kant zurück – was man natürlich auch [Links nur für registrierte Nutzer] schon vorwerfen muss. Adornos Äußerungen zur Bedeutung der [Links nur für registrierte Nutzer] und der Erfahrung sind allerdings widersprüchlich. Poppers »[Links nur für registrierte Nutzer]« lehnte Adorno ab. Wertfreies Erfassen von Tatsachen sei unmöglich. [Bei der Auseinandersetzung zwischen Popper und Adorno stehe ich voll und ganz auf der Seite Poppers. Erstens liegt mir Popper wissenschaftlich und philosophisch erheblich mehr, außerdem haben Popper und seine Anhänger erheblich mehr zur Verbesserung der Welt beigetragen als Adorno und dessen Anhänger. Besser gesagt: Adorno und dessen Anhänger haben nichts in der Welt verbessert. Gar nichts!]
    Besonders in den 50er und 60er Jahren führt Adornos elitäre Einstellung zur Musik zur Ablehnung des kulturellen Massenbetriebs und jeder quantitativen Kunstwirkung. Er war ein Vertreter bzw. Befürworter der zeitgenössischen Klassik, die bekannter Maßen nicht gerade eine Massenwirkung hat. Jazz, Rock, Pop etc. war unter seinem Niveau.
    Ich kannte Adorno, der hier lobend erwähnt wurde soweit noch nicht. Aber die Kritik zeigt, daß immer Menschen ins Kritikfeld von Anhängern und Gegnern geraten und es gibt wohl Niemanden, der von Kritik verschont bleibt.

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  7. #7
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    Standard AW: "Moralistisch therapeutischer Deismus" - Die eigentliche Weltreligion der Postmoderne

    Die Menschheit scheint wie ein Schandlfleck der Gottes unendliche Weisheit verdunkelt. Es gibt keinerlei Hinweise, welche darauf schließen lassen, dass Gott die Menschen liebt. Vielmehr sieht man das Gegenteil davon in der Welt. Und allein die Begründung von Seiten Gottes " Schauet wie ihr euch vermehrt", würde schon genügen um einzusehen er hat völlig Recht.

    Solange die Menschen aus eigenem Willen so sind wie sie sind, kann Gott nicht der Vorwurf gemacht werden es sei ungerecht, dass er diese so hasst. Die Bibel hat wiederum eine eigene Lösung dafür gefunden, weshalb er nach wie vor mit dem vertilgen beschäftigt ist : Ihre Bosheit bzw. ihre charakterliche Konstitution und der Leib kommen nicht von Gott, sondern sie haben sich selbst aus eigenem Willen dem schlechten ergeben und wurden dadurch verändert.

    Als aber der HERR sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, 6 da reute es den HERRN, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen,
    7 und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.

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  8. #8
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    Standard AW: "Moralistisch therapeutischer Deismus" - Die eigentliche Weltreligion der Postmoderne

    Zitat Zitat von Smultronstället II. Beitrag anzeigen
    Deismus ist vor allem nützlicher für eine herrschende Klasse, die an religiöser Differenzierung (gegenüber anderen Gläubigen, über die andere herrschen) ebenso das Interesse verloren hat wie an nationalstaatlicher oder ethnischer Differenzierung. So wie die Bildung von Nationalstaaten (oder "Völkern" und jedenfalls dem Zusammenschließen unterschiedlicher Stämme, usw.) mit der Bildung von Kirchen einherging, so geht jetzt die Bildung eines "Welteinheitssystems" mit der Bildung einer Welteinheitsreligion einher.
    Das wird bei der Vielzahl von Religionen nicht funktionieren. Selbst wenn, so wird der Atheismus immer noch seine Daseinsberechtigung haben, die in einer Einheitsreligion aufgegangenen Religionen haben ihre aufgegeben und so dem Atheismus recht gegeben.
    Nahezu 8 Milliarden Menschen, bald 10 Milliarden unter einen wie auch immer gearteten ideologischen Hut zu bekommen, wer soll das bitteschön wie bewerkstelligen?
    Armin Geus selbst kommt aufgrund zahlreicher Indizien zu dem Schluss, dass Mohammed unter einer 'paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie mit definierten Wahnvorstellungen und charakteristischen Sinnestäuschungen' gelitten hat. Und so lässt sich der Koran auch als 'Chronik einer Krankengeschichte' lesen.

  9. #9
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    Standard AW: "Moralistisch therapeutischer Deismus" - Die eigentliche Weltreligion der Postmoderne

    Zitat Zitat von Michael A Beitrag anzeigen
    Die Menschheit scheint wie ein Schandlfleck der Gottes unendliche Weisheit verdunkelt. Es gibt keinerlei Hinweise, welche darauf schließen lassen, dass Gott die Menschen liebt. Vielmehr sieht man das Gegenteil davon in der Welt. Und allein die Begründung von Seiten Gottes " Schauet wie ihr euch vermehrt", würde schon genügen um einzusehen er hat völlig Recht.

    Solange die Menschen aus eigenem Willen so sind wie sie sind, kann Gott nicht der Vorwurf gemacht werden es sei ungerecht, dass er diese so hasst. Die Bibel hat wiederum eine eigene Lösung dafür gefunden, weshalb er nach wie vor mit dem vertilgen beschäftigt ist : Ihre Bosheit bzw. ihre charakterliche Konstitution und der Leib kommen nicht von Gott, sondern sie haben sich selbst aus eigenem Willen dem schlechten ergeben und wurden dadurch verändert.

    Als aber der HERR sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, 6 da reute es den HERRN, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen,
    7 und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.

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    Bring du Knaller erst mal einen Beweis für seine Existenz.
    Armin Geus selbst kommt aufgrund zahlreicher Indizien zu dem Schluss, dass Mohammed unter einer 'paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie mit definierten Wahnvorstellungen und charakteristischen Sinnestäuschungen' gelitten hat. Und so lässt sich der Koran auch als 'Chronik einer Krankengeschichte' lesen.

  10. #10
    GESPERRT
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    Standard AW: "Moralistisch therapeutischer Deismus" - Die eigentliche Weltreligion der Postmoderne

    Zitat Zitat von nurmalso2.0 Beitrag anzeigen
    Bring du Knaller erst mal einen Beweis für seine Existenz.
    Meine Behauptungen gelten natürlich nur, sofern er existiert. Sollte dies der Fall sein, halte ich meine Aussagen für wahrscheinlich. Die Theologen mit ihrer Liebesideologie geben auch keine Erklärung für die Gewalt auf der Erde. Ihr Atheisten könnt euch nur auf Menschlichkeit und Empathie berufen, die euch hindert loszuziehen und Schandtaten zu begehen. Dafür fehlt Atheisten aber das Konzept von Sünde. Welche Konsequenzen dies hat kann man an der BRD beobachten.

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