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Thema: Todesstrafe

  1. #261
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Todesstrafe

    Zitat Zitat von Circopolitico Beitrag anzeigen
    ...
    In den USA kosten Hinrichtungen im Durchschnitt 24 Millionen $, also die Gesamtkosten. Eine lebenslange Haft kostet nur 14 Millionen $, also deutlich weniger.
    Wenn das wirklich so ist, machen die Amis etwas falsch. Wobei ich bezweifle, dass es so ist. Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst manipuliert habe.
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  2. #262
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    Standard AW: Todesstrafe

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Wenn das wirklich so ist, machen die Amis etwas falsch. Wobei ich bezweifle, dass es so ist. Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst manipuliert habe.
    Das stimmt schon. Das liegt an den komplizierten Revisions- und Berufungsverfahren in den USA, die ja meist über Jahre hinweg (manchmal auch Jahrzehnte hinweg) andauern. Gerichts- und Anwaltskosten sind ganz schön teuer, auch bei uns.
    Ein Verhandlungstag im NSU-Prozess kostet 150.000€, einer...

  3. #263
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    Standard AW: Todesstrafe

    Zitat Zitat von Circopolitico Beitrag anzeigen
    Das ist nur der Durchschnittspreis. Maryland bspw. hat nur 2 Millionen Euro ausgegeben... bevor die Todesstrafe abgeschafft wurde.
    Kennst du CoreCivic (früher Corrections Corporation of America)?
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    Das ist der größte Betreiber von privaten Gefängnissen in den USA. Alleine im ersten Halbjahr von 2015 hatten sie einen Umsatz von 911 Millionen $ und einen Gewinn von 104 Millionen $.

    Widerlich, wirklich widerlich...
    Sehr nette Adaption dieses Gedankens findest du bei Netflix. Für mich nach "Dexter" und "Breaking Bad" die beste Netflixserie:

    "Orange is the new Black", ein grandioses Epos über ein Frauengefängnis und seine Insassinnen.

  4. #264
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Todesstrafe

    Zitat Zitat von Circopolitico Beitrag anzeigen
    Das stimmt schon. Das liegt an den komplizierten Revisions- und Berufungsverfahren in den USA, die ja meist über Jahre hinweg (manchmal auch Jahrzehnte hinweg) andauern. Gerichts- und Anwaltskosten sind ganz schön teuer, auch bei uns.
    Dem bereits gesagten habe ich nichts hinzuzufügen.

    Zitat Zitat von Circopolitico Beitrag anzeigen
    Ein Verhandlungstag im NSU-Prozess kostet 150.000€, einer...
    Was nur beweist, dass auch bei uns so manches falsch läuft. Bis dieser Schauprozess rum ist, müssen sie die Schnepfe entlassen, weil das Verfahren so lange gedauert hat, wie das Strafmaß ist.
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  5. #265
    Aluhut Akbar Benutzerbild von Liberalist
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    Standard AW: Todesstrafe

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Is' mir doch egal, wie Du das händelst! Mir geht es danach, was ich will.
    Ja, aber auch wenn du es willst, mach ich es trotzdem nicht.
    Es ist einfach, auffallend mitfühlend zu sein, wenn andere dafür gezwungen sind, dafür die Kosten zu tragen. (Murray Rothbard) Man kann entweder einen Wohlfahrtsstaat oder offene Grenzen haben, beides zusammen geht nicht. (Milton Friedman) Das Optimum an sozialer Gerechtigkeit ist erreicht, wenn wir alle als Penner durch die Städte irren. (Roland Baader)

  6. #266
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    Standard AW: Todesstrafe

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Falscher Ansatz. Ein Strafmaß muss nicht aus einer objektiven Überlegung kommen, um von einer großen Mehrheit akzeptiert zu werden.

    wie könnten subjektive Überlgungen einen objektiven ansatz bilden - das ist rein logisch nicht möglich. Objektiv bedeutet für alle gleichermassen wahr. Sicherlich gibt es keine 100%ige Obkjektivität aber man kann sich annähren. subjektive Massstäbe werden imme nur von einzelnen Individuen getragen - darum ja auch subjektiv. Intersubjektivität also Mehrheitsentscheidungen basierend auf logischen Prinzipien kommen dem noch am nächsten. Rache ist ja individuell rein willkürlich, der eine will aus Rache einem den Schniedel abschneiden der andere einem bei diebstahl die Hand abhacken, der nächste lebenslänglich bei kleineren vergehen der nächste Todesstarfe für Vergewaltigungen und andere meinen keine Strafe darf länger als 15 Jahre max sein....was willst du da denn objektivieren?

    Rache ist seit jeher ein Aspekt der Strafe, so wie auch Wiedergutmachung, Belehrung oder die Sicherheit der Allgemeinheit durch Reduktion Krimineller im öffentlichen Raum.
    wiegesagt individuell sicher, als rechtswissenschaftlichen praktikablen Ansatz eher weniger.
    “Der Politischen Korrektheit geht es nicht darum, eine abweichende Meinung als falsch zu erweisen, sondern den abweichend Meinenden als unmoralisch zu verurteilen. Man kritisiert abweichende Meinungen nicht mehr, sondern hasst sie einfach. Wer widerspricht, wird nicht widerlegt, sondern zum Schweigen gebracht.”
    Prof.Dr. Norbert Bolz, Medienwissenschaftler

  7. #267
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    Standard AW: Todesstrafe

    Zitat Zitat von Testosteronum Beitrag anzeigen
    Hallo.

    Mir ist mal aufgefallen, dass hier immer sehr viel über bestimmte Vorfälle gejammert wird, aber nie jemand über die Todesstrafe bzw. die Wiedereinführung der Todesstrafe spricht.
    Deswegen möchte ich mal fragen, wie ihr zur Todesstrafe steht? Befürwortet ihr die Todesstrafe? Wenn ja, wann sollte sie angewendet werden?
    Todesstrafe? Auf jeden Fall! Anwendung...? Naja, das wäre jetzt einiges zu schreiben...
    "Mit den Weltvergiftern kann es daher auch keinen Frieden geben. Es werden auf Dauer nur wir oder sie weiterexistieren können. Und ich bin entschlossen, meinen Weg niemals zu verlassen. Ich habe den Propheten des Zerfalls einen kompromisslosen Kampf angesagt, der erst mit meinem Tod enden wird." (Aus: Beutewelt, Friedensdämmerung)

  8. #268
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Todesstrafe

    Zitat Zitat von Trantor Beitrag anzeigen
    wie könnten subjektive Überlgungen einen objektiven ansatz bilden - das ist rein logisch nicht möglich. Objektiv bedeutet für alle gleichermassen wahr. Sicherlich gibt es keine 100%ige Obkjektivität aber man kann sich annähren. subjektive Massstäbe werden imme nur von einzelnen Individuen getragen - darum ja auch subjektiv. Intersubjektivität also Mehrheitsentscheidungen basierend auf logischen Prinzipien kommen dem noch am nächsten. Rache ist ja individuell rein willkürlich, der eine will aus Rache einem den Schniedel abschneiden der andere einem bei diebstahl die Hand abhacken, der nächste lebenslänglich bei kleineren vergehen der nächste Todesstarfe für Vergewaltigungen und andere meinen keine Strafe darf länger als 15 Jahre max sein....was willst du da denn objektivieren?



    wiegesagt individuell sicher, als rechtswissenschaftlichen praktikablen Ansatz eher weniger.
    Krampf. Zwar wirst Du in der Jurisprudenz eher der Begriff Vergeltung finden, aber auch dieser Begriff kommt ursprünglich aus dem Rachegedanken.

    Außerdem muß ein Strafmaß nicht objektiv sein. Warum auch? Es muß gesellschaftlich einigermaßen akzeptiert sein, das reicht völlig. Was Du auch erkennen kannst, wenn Du verschiedene Systeme (auch im Verlauf der Geschichte) vergleichst.

    Hier noch ein wenig Lesestoff für Dich:

    Vergeltung. Das Prinzip lautet, Gutes für Gutes, Böses für Böses. Jedenfalls in seiner zweiten Variante (Böses für Böses) ist es der historisch vermutlich wichtigste Gerechtigkeitsgrundsatz. An dieser Stelle wieder Kelsens ceterum censeo: „Er ist sinnlos, sofern nicht die Antwort auf die Frage: Was ist gut, was ist übel? als selbstverständlich vorausgesetzt wird.“ ((1953), 33) Die Forderung, Schuld oder Unrecht durch Strafe auszugleichen, hat ihren psychischen Ursprung im Racheinstinkt. (RR2 376) Nach Kelsen ist jede Rechtsordnung eine Zwangsordnung. (RR2 34) Insofern als Sanktionen als Reaktionen gegen eine Person zwangsweise vollzogen werden, entspricht das Recht – jede Rechtsordnung – dem Vergeltungsprinzip. Das Vergeltungsprinzip ist dann nur die spezifische Technik des Rechts, das an das Übel des Unrechts das Übel der Unrechtsfolge knüpft. ((1953), 33)

    In seiner primitiven Form nimmt das Vergeltungsprinzip die Form des Talionsprinzips an: Aug um Aug, Zahn um Zahn. Es ist möglich, das Talionsprinzip als limitatives Prinzip gegen die Exesse der (Blut-)Rache zu verstehen. Buchstäblich verstanden ist das Talionsprinzip nicht praktikabel, ja es lässt sich sogar leicht parodieren. Eine solche, vermutlich unfreiwillige, Parodie ist Kant unterlaufen. Wenn ein Edelmann einen Clochard beleidigt – welche Entschuldigung ist dann, nach dem Talionsprinzip, das Kant in seiner Sanktionstheorie ausdrücklich voraussetzt, erforderlich? Kant meint, der Edelmann solle vor dem Clochard auf die Knie fallen und ihm die Hand küssen, die Szene natürlich coram populo.


    (vi) Das Gleichheitsprinzip. Eng verwandt mit dem Vergeltungsprinzip ist das Gleichheitsprinzip. Viele Juristen sind der Ansicht, das Gleichheitsprinzip bilde den Kern der Gerechtigkeit. Art. 3 GG lautet: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. In Abs. 3 sind dann sog. Diskriminierungsverbote enthalten. Was Kelsen zu diesem Prinzip zu sagen hat, ist in der Tat hochinteressant. (RR2 390-397) Die Gerechtigkeitsforderung „Alle Menschen sollen gleich behandelt werden“, wird häufig mit der Behauptung gestützt, dass alle Menschen von Natur aus gleich sind. ((1953), 34) Da diese empirische Voraussetzung offensichtlich nicht zutrifft, weil die Menschen in Wirklichkeit nicht gleich, sondern sogar sehr verschieden sind, kann die Forderung „Alle Menschen sollen gleich behandelt werden“ nur bedeuten, dass bei der Zuteilung von Rechten und Pflichten durch eine Gesellschaftsordnung bestimmte empirische Unterschiede zwischen den Menschen unberücksichtigt bleiben sollen. (RR2 390) Aber welche Unterschiede sollen unberücksichtigt bleiben? Kelsen sagt einmal mehr: „Das ist die entscheidende Frage, und auf diese Frage gibt das Prinzip der Gleichheit keine Antwort.“ ((1953), 34)
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  9. #269
    Vom Wahnsinn begeistert Benutzerbild von Affenpriester
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    Standard AW: Todesstrafe

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Man ist bei den neo Marxisten so gegen die Todesstrafe und freut sich über jedes Land das die Todesstrafe abschafft, da bei wird ignoriert in Gefängnissen der Entwicklungsländer überlebt man den Knast keine 10 Jahre oder noch weniger, schlechtes Essen und mangelnde Hygiene führen dort zum Tod oder auch schlicht weg Mord unter Gefangenen.

    Ein Gefangener in der US Todeszelle lebt in der Regel länger als ein zu langjähriger Haft verurteilter Häftling in Latein Amerika.
    Nur weil Idioten gegen etwas sind, muss ich nicht dafür sein ... das wäre doch idiotisch. Sieh ... die Welt besteht nun einmal überwiegend aus Idioten, die sich idiotisch verhalten, weil sie so tun, was sie tun!
    Viele von ihnen sind auch gegen Krieg, gegen Ausbeutung und gegen Folter. Muss ich deswegen dafür sein? Nein, deswegen nicht. Was Marxisten so denken und fühlen ... das löst in mir nichts aus. Viele sind für die Todesstrafe aus den falschen Gründen und noch mehr dagegen, auch aus den falschen Gründen. Sieh ... die Welt besteht nun einmal überwiegend aus Idioten!
    Man sagt ja Alkohol verändert dein Leben
    -
    Ich sauf nun schon so lange und warte noch immer auf Veränderung

  10. #270
    Mitglied Benutzerbild von Circopolitico
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    Standard AW: Todesstrafe

    Zitat Zitat von Nathan Beitrag anzeigen
    Sehr nette Adaption dieses Gedankens findest du bei Netflix. Für mich nach "Dexter" und "Breaking Bad" die beste Netflixserie:

    "Orange is the new Black", ein grandioses Epos über ein Frauengefängnis und seine Insassinnen.
    Vielen Dank für den Tipp!

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