Du überliest meinen Beitrag. Nochmals: Die Griechen hielten ein Hellenentum für existent, weshalb sich die Griechen auch nicht nur allein als Athener oder Spartaner bezeichnen konnten, sondern als Hellenen, während die Römer nur Römer sein konnten, Bewohner einer Stadtgemeinde Latiums; die Griechen hielten diesenüber die Grenzen hinaus für existent, während die Römer, soweit es wir in der Überlieferung sehen, nur die civitas kannten. Ein Hellene konnte sich mit Ionien vaterländisch verbunden sehen und zum "vaterländischen Krieg" gegen die "Barbaren" (meist: Perser) aufrufen, während wir bei den Römern nur die Prädominanz des Römischen und des römischen Rechtes herauslesen und die Siegermentalität über die civitates und foederati. DAS ist ein wesentlicher Unterschied.
Ich spreche Dir fernerhin das Verständnis für antikes Hellenentum ab, da Du in modernen Maßstäben denkst. Das Hellentum war kulturell, traditionell und religiös verbunden. Religion, Sport, Riten, Mythen (jeder Athener rezitierte Ionische Epen etc.). Die Römer lassen derartig "offene Grenzen" nicht erkennen. Wenn überhaupt, dann nur bis Latium.
Wie wir Deutschen: Kein Reich, aber dennoch ein Kaiser.
Das Sympathische an den griechische Heroen ist, dass sie ambivalent sind. Sie haben Fehler, die menschliche Schwäche offenbaren. Menschliche Schwäche zu erkennen, das ist ein Grundpfeiler griechischen Denkens.So wie die griechischen Helden auch eher Schlächter und/oder Perverse und die Dramen eher so wie Titus von Shakespear - was man nicht so gerne mag- bei den klassischen Romantikern.
Die Urchristen mögen edlere Motive gehabt haben als Päpste, und die Prolls dürften als damalige Sklaven wohl nicht beneidenswert gewesen sein.So wie die Christen auch eher eine Hippster-Sache durchgeknallter, dekadenter Voodoo-Ägypter waren, welche sich auf die Prolls ausweitete.... als weißer evangelen Vetteln.
UNatürlich. Oder kennst Du einen Horatier persönlich?Und im Grunde alles vom Nacher hineininterpretiert.
Die Sache ist kompliziert. ALLE waren höchst aktiv, glaube mir. Sie werden bloß nie beachtet wegen ihrer Größe. Glaubst Du, dass, wenn Sparta gegen den Korinthischen Bunde zog, dass da keine kleinere oder mittlere Polis in eines der beiden Bündnisse hineingezogen wurde?
Und was ist mit der größten Kriegsmaschine der Gr., Makedonien? Den Nachfolgerreichen Alexanders? All die waren militärisch höchst aktiv und verdammt kriegerisch - leider ist das Bild über die Griechen kompliziert und wie ein Puzzle...
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
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