Mit sowas wäre ich vorsichtig. So sind z.B. Gesetz 1,6 mm Profiltiefe, ADAC empfiehlt 4,0 mm. Auf dem Weg nach Hause von der Arbeit spüre ich je nach Kurve schon bei 3,5 mm einen Unterschied, wobei ich bis dahin auch noch runter fahren würde. Aber nicht wirklich weiter runter.
Was das Alter betrifft, so spielt da m.W. auch eine Rolle wie lang all die Jahre die Reifen in der Sonne gestanden haben. Wie schon im Strang vorher erwähnt, vertraue ich da lieber dem Fachhändler, ... auf einen Reifenplatzer und möglichen Unfall habe ich keine Lust.
1. Serve the public trust.
2. Protect the innocent.
3. Uphold the law.
Ich möchte einmal zwei Dinge dazu anmerken.
1)
Zuerst einmal ist solch ein Reifenplatzer desto gefährlicher, je höher die Geschwindigkeit. Ausserhalb der BRD ist auf vielen Autobahnen sowieso die Höchstgeschwindigkeit 110 - 130 km/h. Und auch in der BRD ist die Frage, wieviel Zeit man eigentlich spart, wenn man statt 100 km/h nun 150 km/h fährt. Meist ist die Zeitersparnis nur für Vielfahrer wie Handelsvertreter interessant.
2)
Desweiteren habe ich mich in anderen Ländern automatisch an den anderen Leuten um mich herum orientiert. Da gibt es auch schon Unterschiede:
a)
In Frankreich habe ich in den Medien in den 80er und 90er Jahren oft gelesen, dass da ganz gewöhnliche Bürger von der Polizei angeschossen oder gar erschossen wurden, wenn sie, meist unwillentlich, bei einer Verkehrskontrolle nicht anhielten.
b)
In England habe ich oft in den Medien erfahren, dass Autofahrer die Kontrolle über ihren Wagen verloren und auf dem Bürgersteig Passanten umgefahren haben, auch oft tödlich. Dann merkte ich selber, dass ich etwas vier- bis fünfmal so häufig wie in der BRD einen platten Reifen hatte, weil sich meist Metallteile wie Schrauben u.ä. in den Reifen bohrten.
Das sind also alles Erfahrungen, entweder eigene oder aus den Medien, die ich so im Laufe der Zeit gemacht habe. Von Reifenplatzern habe ich vor allem in der BRD ab und an einmal etwas gehört. Meist im Zusammenhang mit sehr hoher Geschwindigkeit auf Autobahnen. Das macht auch Sinn, wenn man selber einmal mit plattem Reifen am Auto einfach weitergefahren ist. Das soll man zwar nicht, weil es vor allem die Felge schädigt, aber wenn es trotzdem einmal gemacht hat, kann man auch etwas zum Fahrgefühl mit platten Reifen sagen.
Ich denke, hier tritt auch wieder ein Mentalitätsunterschied zutage, auf den ich jetzt in letzter Zeit schon mehrfach hingewiesen habe. In der BRD orientiert man sich gerne an einer offiziellen Meinung, die natürlich oft auch von Experten unterstützt wird, und ausserhalb der BRD, fängt schon in Frankreich oder in England an, orientiert man sich eher am Bekannten- und Verwandtenkreis.
Also hier in diesem speziellen Falle: wenn man auf der Arbeit und in der Nachbarschaft nichts von irgendwelchen Reifenplatzern hört, dann misst man ihnen auch keine besonders Bedeutung zu. Und auch, wenn man jetzt offizielle Statistiken nimmt und herausfindet, dass es möglicherweise in Frankreich und England sowieso mehr Verkehrstote geben sollte (bin jetzt zu faul, da explizit nachzuforschen), weil dort alles so larifari ist, dann gibt es ja auch für die BRD selbst schon Statistiken über Verkehrsmittel, Unfälle, Verletzte und Tote.
Wenn es vielleicht auch den Meisten noch klar sein, sollte, dass Zweiräder gefährlich sein können, dann gibt es aber kaum jemanden, der statt des eigenen Autos den Fernbus nimmt, bloss weil dieser nach der Statistik sicherer sein soll. Was mir da noch eher in den Sinn kommt, sind da recht viele Leute in der BRD, die gerade aus Gründen der Verkehrssicherheit niemals einen Kleinwagen kaufen würden und noch nicht einmal einen BMW der Mittelklasse.
Ich denke, dieses Thema kann man endlos dehnen und ich bin mein ganzes Leben lang gut gefahren, indem ich mich meistens an die Minimalvorschriften gehalten habe, und manchmal auch nicht. England hat, was Reifen auf PKW angeht, sowieso ganz lasche Vorschriften. Man darf alle Reifen fahren, die gemäss der Wagenpapiere zulässig sind, nur auf der gleichen Achse muss auch die gleiche Grösse montiert sein. Also auf der Vorderachse z.B. 155/70SR13, auch von verschiedenen Herstellern, und auf der Hinterachse 155/65SR14. Oder umgekehrt, nur eben die verschiedenen Grössen auf der gleichen Achse nicht mischen.
Ebenso kann man auch nur auf der Antriebsachse Winterreifen fahren, auch von verschiedenen Herstellern oder Modellreihen, solange die Grösse der Reifen die Gleiche ist. In Nordengland, auch im Mittelgebirge, den Pennines, fuhren sowieso maximal 5% der Autofahrer Winterreifen, wenn auch nur auf einer Achse, obwohl es dort eigentlich regelmässig jeden Winter mindestens für eine Woche lang schneit. Viele Reifenhändler hatten auch gar keine Winterreifen vorrätig und rieten zur Bestellung über das Internet und der Händler würde diese dann montieren. Ich kaufte dann mehrmals (hatte ja i.d.R. mindestens 3 Kfz gleichzeitig) gebrauchte Winterreifen, nur zwei für die Antriebsachse. Waren zwar verschiedene Modelle, hatten aber die gleiche Grösse.
Wenn das alles ein wirkliches Problem wäre, dann wären die Unfälle und Todeszahlen in England signifikant höher als sonstwo und selbst das ansonsten immer so besorgte Auswärtige Amt der BRD hätte auch schon Reisewarnungen für Grossbritannien herausgegeben.
Im Prinzip ist diese ganze Debatte um Risiken und Gefährdungen eine ähnliche, wie sie auch wegen der Massnahmen zu Corona geführt wird. Ich bin da einmal aussen vor, weil ich ja sowieso schon seit jetzt vier Jahren dort wohne, wo man als Europäer ohnehin gar nicht leben kann ...
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Nunja, kommt drauf an würde ich Mal sagen. Wenn viel in schwierigen Gebieten unterwegs, Alpen, bayrischer Wald usw. Dann ist immer die weichere Mischung wohl generell besser, bei Schnee und eis, wenn's drauf ankommt. Also höherer Verschleiss und höherer Verbrauch. Qualitätsreifen vorausgesetzt.
Nur zum rumgondeln, warum nicht alljahresreifen? Kommt auch auf Fahrstil, Heck oder Frontantrieb, Benziner, diesel, Kilometerleistung usw. Lästiger Radwechsel ist dann nicht. Goodyear in dem Fall dann eher winterlastig, Michelin eher Sommerlastig. Bei mir ist das so, dass der BMW sommerbereift ist, der im Winter wegen Flüssigsalz nicht raus darf, der vw TDI hat alljahresreifen von Goodyear drauf. Muss. dazu sagen, dass ich bei Schnee und Eis nicht unbedingt zimperlich bin, mit festfahren, übervorsichtigem schleichen und sowas.
Geändert von Heinrich_Kraemer (08.11.2020 um 01:06 Uhr)
Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.
Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist, die Reifendebatte auf die Debatte eines generelles Tempolimits umzuschwenken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es signifikant förderlich ist, auf diesem Planeten weiterhin seine Existenz zu frönen, wenn halt "nur" bei 110 oder 130 km/h ein Reifen platzt.
=> Wenn man sowieso die Kontrolle mal über das Auto verliert , ist meist sowieso Feierabend ... Deswegen macht generell Sinn darauf zu achten, das sämtliche sicherheitsrelevante Teile eines Autos immer in einem guten Zustand sind!
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