„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Jein. Die Biomasse, die ich auf dem Visier sammle, sagt schon etwas aus, zumal ich wie gesagt auf die Erfahrung von Jahrzehnten zurückgreifen kann, und in dieser Zeit bei weitem nicht nur auf meinen Haus- und Hofstrecken unterwegs war.
Wie Du sagst: seit einigen Jahren. Und wie Dein Zitat sagt: "Ein Forscherteam ... hat nun versucht, diese Frage zu beantworten".
Nichts ist so beständig wie der Wandel. In heißen, trockenen Sommern ist die Biomasse auf dem Visier niedrig, in feuchten Jahren steigt sie wieder.
In diesem Jahr hatte ich ein schönes Erlebnis: Beim abendlichen Grillen konnte ich den Hochzeitsflug von Hirschkäfern beobachten. Obwohl ich viel draußen bin, hatte ich bisher höchstens 3 Stück in Jahrzehnten entdeckt. An diesem Abend schwirrten wenigstens 10- 15 von den Brummern um uns herum. Seither habe ich keinen mehr gesehen, obwohl ich fast täglich im Garten bin.
Schön, so ein Erlebnis ist natürlich nicht repräsentativ, zeigt aber, dass es gar nicht so einfach ist, die Viecher zu zählen.
Wespen sind dieses Jahr wieder recht lästig, und in einer einzigen Kürbisblüte sah ich drei Hummeln gleichzeitig. Hornissen kommen gelegentlich auch vorbei, in der Scheune buddeln irgendwelche Bienen oder Wespen ihre Bauten im Boden.
Nun gibt es aber in der Umgebung unseres Gartens nur ein paar wenige, relativ kleine Äcker, ansonsten Streuobstwiesen und gleich nebenan der Wald. Das ist natürlich ein Paradies für alles mögliche Viehzeuch.
Ein Bonmot am Rande habe ich noch für Dich: Die Tochter eines Freundes, ihres Zeichens Germanistin ohne Job, Supergrüne und Veganerin, mit dem Hobby Insekten zu fotografieren, eröffnete mir vor einiger Zeit, dass sie neuerdings für Atomkraftwerke sei. Ich war total verblüfft und fragte nach. Die riesigen landwirtschaftlichen Monokulturen stünden der Vermehrung von Schmetterlingen im Wege. Die hätten einen beschränkten Aktionsradius und könnten die großen Mais- und Rapsanbauflächen (für Biosprit und Biogas) nicht überfliegen.
Es könnte also durchaus sein, dass die Grünen mit ihren Schnapsideen für das Insektensterben verantwortlich sind.
Auf jeden Fall, aber auch die Auflage von Spektrum wird von spektakulären Artikeln beflügelt.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Ich sagte doch schon: Diverses Kleinzeug habe ich auch noch, und den Spalter wollte ich eigentlich gar nicht erwähnen. Das ist ein Gerät für Weicheier und die alten Herren. In jüngeren Jahren reichte mir die Axt.
Mit einem Harvester kann ich leider nicht dienen, aber der dürfte bei einer Fichtenschonung auch ein wenig überdimensioniert sein.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Das mit dem Hochzeitsflug der Hirschkäfer war sicher ein beeindruckendes Erlebnis, zumal diese Insektenart als kurz vor dem Aussterben betrachtet wird.
Hätte ich auch gerne beobachtet.
Aber das war wieder ein Beispiel für die Subjektivität solcher Beobachtungen, die sicher als seltene Ausnahmen zu werten sind.
Der Tochter Deines Freundes kann ich aber nur zustimmen. Was da seitens der Landwirtschaft mit den riesigen Mais- und Rapswüsten angerichtet wurde, dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit eine der wesentlichen Ursachen für den Rückgang der Insektenvielfalt sein.
Dazu noch die neuerdings stark eingesetzten Neonikotinoide als Insektengifte dürften ebenfalls den Rückgang der Artenvielfalt beschleunigen. Nicht ohne Grund wurde bereits der Einsatz von drei Versionen dieser Neonikotinoide vom Gesetzgeber verboten. Aber das ist wieder ein anderes Thema - auch im Bezug zum Bienensterben.
Und jetzt meine ganz persönliche und individuelle Beobachtung zum Rückgang der Fluginsekten:
In unserem Garten hat sich in den letzten 10 Jahren nichts grundsätzlich verändert. Im Sinne der Nektar saugenden Insekten eher noch zu deren Vorteil durch das Hinzukommen von 5 neu gepflanzten Sommerfliedersträuchern (auch Schmetterlingsflieder genannt).
Aber die Tagschmetterlinge sind drastisch zurück gegangen. Während vor einigen Jahren noch Admiral, Kaisermantel, Aurorafalter, Tagpfauenauge, Taubenschwänzchen und sogar häufig der Kleine Fuchs durch den Garten flatterten, waren schon vor einem Jahr kaum noch welche zu beobachten.
Und in diesem Jahr bisher nur ein paar kümmerliche Weisslinge. Das wars dann aber auch schon.
Ich empfinde diese Verarmung der Arten dramatisch.
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